Bereits zu Lebzeiten nannte man ihn „King des bulgarischen Dudelsacks“ und „Heiliger Kostadin der Volksmusik“. Seine Studenten aus Kanada und den USA sprachen ihn mit „Herr Professor“ an, obwohl er keinen akademischen Titel hatte. “May it fill your soul” – so hat der amerikanische Ethnologe Timothy Rice seinen Dokumentarfilm genannt, der dem namhaften Dudelsackspieler und dessen Familie gewidmet ist.
Kostadin Warimesow gehört zu den ersten Musikern, die die bulgarische Volksmusik weltweit popularisiert haben. Seiner Kunst haben wir es zu verdanken, dass der bulgarische Dudelsack in die Musikenzyklopädien der Welt eingetragen wurde. Einmalig an seinem Werdegang als Musiker ist, dass er trotz seiner zahlreichen Reisen durch die Welt sich nicht von den sogenannten modernen Strömungen hat beeinflussen lassen und nicht versucht hat, die Traditionen zu modernisieren. Kostadin Warimesow ist seiner Musik treu geblieben und sie genau so dargeboten, wie das auf Dorfplätzen und Volksfesten passiert ist, im Einklang mit den Riten und Bräuchen in seiner Heimatregion Strandscha.
Kostadin Warimesow wurde im Dorf Rossenowo bei Burgas geboren. Er ist mit den Hirtenflötenmelodien seines Vaters und den Liedern seiner Mutter aufgewachsen. Als er elf Jahre alt war, hat ihm Stojan Poptschew-Popeto aus seinem Heimatdorf seinen Dudelsack geschenkt und ihm einige Feinheiten und Tipps beigebracht. Mit 15-16 Jahren wurde er bereits aus nah und fern eingeladen, auf Hochzeiten zu spielen. Als junger Bursche lernte er auch den berühmten Hirtenflötenspieler Dragan Karaptschanki kennen, der ihn dazu animierte, sich als Musiker weiter zu entwickeln und zu vervollkommnen. 1954 wurde Kostadin Warimesow in das Volksmusikorchester des Bulgarischen Nationalen Rundfunks (BNR) aufgenommen. Nachdem er zügig lernte, die Noten zu lesen und die typischen Besonderheiten der Folklore in anderen Regionen zu unerscheiden, machte er zahlreiche Solo-Aufnahmen. Zu seinem reichen Repertoire gehören mehr als 150 Stücke im Fonds des BNR. Besonders wertvoll sind die authentischen Aufnahmen der charakteristischen Spielweise bei bestimmten Bräuchen in der Strandscha-Region. Gemeinsam mit Kollegen aus dem Volksmusikorchester rief er die „Strandscha-Gruppe“ ins Leben. Sie spielten Melodien und Reigen aus der Strandscha-Region und Thrakien, begleiteten oft bekannte Sänger bei Konzerten und Aufnahmen.
[
Später spielte Kostadin Warimesow in der Gruppe „Balkana“ und hat zusammen mit dem Vokaltrio “Bulgarin“ die Herzen des europäischen Publikums erobert. Zu seinem internationalen Ruhm trugt auch 1978 die Einladung von Prof. Timothy Rice bei, an der Musikfakultät der Universität in Toronto zu unterrichten. Seine Erfahrungen, die er als Pädagoge an der Schule des Kinder-und Jugendensembles „Iswortsche“, an der Musikschule in Kotlen und der Musikakademie in Plowdiw gesammelt hatte, haben ihm viel beim Umgang mit seinen ausländischen Studenten geholfen. Prof. Timothy Rice, der zu seinen Schülern gehört, behauptet: „“Kostadin Warimesow ist mehr als ein Professor in der Kunst des Dudelsackspielens“.
Seine Erinnerungen an den großen Meister teilte auch sein Landsmann und Kollege, der Volskliedsänger aus der Strandscharegion Manol Michajlow mit:
„Als ich 1979 nach Sofia kam, lernte ich Kostadin Warimesow kennen – einen großen Musiker mit Stil. Das, was uns verbunden hat, war unsere Liebe zu den Liedern aus der Strandscha-Region. Ich habe oft mit ihm gesungen., lernte auch seine Familie kennen. Später nahm ich in Begleitung der „Strandscha-Gruppe“ auch meine ersten Lieder im BNR auf. Kostadin hat mir sehr mit den stilistischen Besonderheiten der Melodien und der Darbietung geholfen. Besonderen Gefallen hatte er am Lied „Slatka und Milka saßen“. Während ich es eingespielt habe, hat er die ganze Zeit über dirigiert und ich verfolgte die Bewegungen seiner Hand. 1980, als ich wieder Aufnahmen im BNR machte, stellte er mich die bekannten Volksliedsängerinnen Nadeschda Hwojnewa und Dimka Wladimirowa vor. Kostadin Warimesow hat dem Geist der Strandscha-Region eine Gestalt verliehen. Er ist ewig und wird mit seinen Dudelsackmelodien auch ewig bleiben“, so Manol Michajlow abschließend.
Die Niederländerin Esther Willems zieht weiterhin Menschen aus verschiedenen Städten und Nationalitäten in ihren Klub für bulgarische Volkstänze an, der in Den Haag gegründet wurde und „Sora“ heißt. Bereits bei seiner Gründung im Jahr 2017..
Ein fünfzehnstündiges Programm mit authentischer Rhodopenmusik erwartet von heute bis Sonntag die Gäste im Dorf Gela. Eine Handwerksstraße und der Wettbewerb um das längste Spielen von Dudelsackspielern werden voraussichtlich Tausende von..
Das dreitägige Festival der Stickerei für die Einwohner und Gäste des Dorfes Wardim bei Swistoff geht weiter. Es findet auf dem Platz neben dem Gemeindezentrum „Trudoliubie -1907“ statt, teilten die Organisatoren mit. Das Festival hat sich auf die..