„Ich danke Gott, dass er mir die Gabe geschenkt hat zu singen. Ich bin in einer Musikerfamilie aufgewachsen, habe von meinen Eltern und Dorfmitbewohnern gelernt. In Obsor hatten sich viele Flüchtlinge aus der Strandscha-Region und Kleinasien niedergelassen. Dort wurden viele für die Strandscha-Region typische Volkslieder gesungen. Einige davon singe ich bis auf den heutigen Tag. Bis 1964 war in Laienmusiker, habe später aber in einer Konzertgruppe als Berufssänger weitergemacht. Ich habe in „Balkantourist“ gearbeitet (der staatlichen Tourismusorganisation zu jener Zeit). Ich habe Staatsdelegationen empfangen, zusammen mit den Kuschlew-Schwestern, Georgi Tschilingirow, Sonja Kantschewa, Dobra Sawowa u.a. Im Orchester für Hochzeiten und Beerdigungen bei der Gemeinde Warna bin ich Sänger gewesen und habe auch auf dem Akkordeon und der Tamburica gespielt. Ich bin damit bekannt, dass ich neben Liedern aus der Strandscha-Region auch solche singe, die von wahren Begebenheiten erzählen. Einmal meinte ein Mann aus dem Publikum „Ich will, dass du mich mit deinen Liedern zum Weinen und danach zum Lachen bringst!“ Vor ca. 25 Jahren war ich mit der Uwalijska-Gruppe auf Tournee in Belgien und den Niederlanden. Solisten waren Janka Rupkina und ich. Es waren hochkarätige Konzerte und das Publikum hat uns immer wieder zurück auf die Bühne gerufen. In einem kleinen belgischen Städtchen hatten wir uns nach dem Konzert bereits umgezogen, als die Organisatoren kamen und sagten, die Leute wollten nicht nach Hause. Und so haben wir ohne Trachten noch etwa eine halbe Stunde weiter gesungen. Es gab auch viele Bulgaren, die auf unseren Konzerten die bulgarische Volksmusik für sich entdeckt haben“, erzählt Georgi Germanow und weiter:
„Meine Ehefrau Maria ist ein Stadtkind, hat es aber mit der Zeit gelernt, die Volkslieder zu lieben und zu singen. Meine Kinder haben von klein auf Musikschulen besucht. Mein Sohn hat die Musikschule im Hauptfach Geige beendet. Meine Tochter in gänzlich in meine Fußstapfen getreten. Unsere Enkel singen ebenfalls von klein auf. Zu Hause wird ständig von Musik gesprochen, unsere Gäste sind ebenfalls Musiker oder Musikliebhaber. Wir alle leben mit der Musik. Es ist die Zeit gekommen, da die jungen Leute keine Lieder mehr finden. Ich aber habe über all die Jahre sehr viele Lieder gesammelt und mit Unterstützung meiner Familie 5-6 Gesangsbücher mit Liedern aus meinem Repertoire herausgebracht, die man direkt anstimmen kann. Später habe ich auch eigene Lieder kreiert, aber ich mache nicht viel Aufsehen darum, weil eigentlich jedes Volkslied einen Autor hatte und erst später Teil unserer Folklore wurde“, sagte Georgi Germanow und abschließend: „Ich wünsche allen Menschen vor allem Gesundheit, Glück, Güte und Barmherzigkeit.“
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Die Niederländerin Esther Willems zieht weiterhin Menschen aus verschiedenen Städten und Nationalitäten in ihren Klub für bulgarische Volkstänze an, der in Den Haag gegründet wurde und „Sora“ heißt. Bereits bei seiner Gründung im Jahr 2017..
Ein fünfzehnstündiges Programm mit authentischer Rhodopenmusik erwartet von heute bis Sonntag die Gäste im Dorf Gela. Eine Handwerksstraße und der Wettbewerb um das längste Spielen von Dudelsackspielern werden voraussichtlich Tausende von..
Das dreitägige Festival der Stickerei für die Einwohner und Gäste des Dorfes Wardim bei Swistoff geht weiter. Es findet auf dem Platz neben dem Gemeindezentrum „Trudoliubie -1907“ statt, teilten die Organisatoren mit. Das Festival hat sich auf die..