Tamburizza-Orchester sind verhältnismäßig selten und „Georgstag“ ist das einzige in der Hauptstadt Sofia. Geleitet wird es von Christina Natschewa-Petrowa, die uns über die Geschichte des Ensembles folgendes sagte:
„Unsere Gruppe wurde 2007 im Kulturhaus „Hl. Georg“ in Sofia eingerichtet. Es ist ein Ensemble für authentische Volksmusik für Tamburizza, dem auch eine kleine Trommel, eine Gesangsgruppe und Solisten angehören“, erzählt Christina Natschewa-Petrowa, die nicht nur das Ensemble leitet, sondern auch selbst unter den Tamburizzaspielern ist. „Bereits während meines Studiums an der Akademie für Musik und Tanzkunst in Plowdiw träumte ich von der Gründung einer solchen Gruppe. Ich nahm nach meinem Abschluss im Ensemble „Gotze Deltschew“ eine Arbeit als Musikerin auf, wurde dann Konzertmeisterin, Leiterin des Orchesters und schließlich wagte ich den Schritt, eine eigene Gruppe auf die Beine zu stellen. Gleich bei der ersten Probe im Kulturhaus fiel mir eine große Ikone des heiligen Georg auf, die an der Wand hing. Sie gefiel mir so sehr, dass ich mich spontan entschloss, unsere Gruppe „Georgstag“ zu nennen. Zusammen haben wir dann das Repertoire aufgestellt, das alle bulgarischen Folkloreregionen erfasst. Die meisten Stücke stammen aber aus dem Pirin-Mazedonien, wo in der dortigen Folklore die Tamburizza eines der Hauptinstrumente ist und so ist unser Ensemble fast ein reines Tamburizza-Orchester. Unter den Mitgliedern sind nicht einzig Berufskünstler – es machen auch Laienmusiker mit, die einfach Entspannung vom hektischen Alltag suchen. Bei uns geht es sehr lustig zu – wir feiern auch gemeinsam Geburts- und Namenstage, worunter aber die Proben keinesfalls leiden, denn alle sind mit Herz und Seele mit dabei.“
„Bisher sind wir auf den verschiedensten internationalen Foren in Rumänien, der Türkei, Slowenien, Bosnien-Herzegowina und Montenegro aufgetreten“, erzählt weiter die Leiterin des Ensembles „Georgstag“ Christina Natschewa-Petrowa. „Dort werden auch eigens Tamburizza-Festivals veranstaltet, die uns gute Möglichkeiten geben, unsere Kunst vorzustellen. Unsere letzte Auslandsreise im vergangenen Jahr führte uns nach Ochrid in Mazedonien. Wir spielen natürlich aber auch sehr viel im eigenen Land und beteiligen uns an hiesige Ausscheide, von denen wir oft mit Preisen nach Hause zurückkehren. Nennen will ich den Ersten Preis des traditionellen Folklorefestivals in Ribaritza und den zweiten Preis auf dem Volksfest „Bei den Schopen von Kasitschene 2014“. Das vergangene Jahr war für uns überhaupt sehr erfolgreich. Ferner begingen wir das 15jährige Bestehen unseres Kulturhauses mit einem Konzert. Anlässlich dieses Jubiläums zeichnete mich die Vereinigung der Kulturhauskünstler mit einer Medaille für hohe schöpferische Erfolge aus.“
Das Ensemble gewinnt ständig an Popularität und erfreut sich regen Zulaufs. Jüngst gesellte sich die junge Alexandra Alexandrowa hinzu, die gerade ihren Abschluss an der Sofioter Universität „Heiliger Kliment von Ochrid“ gemacht hat.
„Ich stamme aus der Dobruscha und bin in der Stadt Dobritsch aufgewachsen“, erzählt sie. „Nun arbeite ich mich langsam in das Repertoire des Ensembles ein. Neu für mich sind die Lieder aus Pirin-Mazedonien und der Schopen-Region. Alle helfen mir aber, während ich ihnen die Melodien aus der Dobrudscha vorspiele. Wir ergänzen uns also prima. Zuerst sang ich in anderen Gruppen und bin sehr glücklich, dass ich jetzt beim „Georgstag“ bin“, sagte Alexandra. Das erste Konzert, an dem sie sich zusammen mit dem Ensemble „Georgstag“ präsentieren wird, ist erst am 9. März. Auf Hochtouren laufen aber bereits die Vorbereitungen auf eine Teilnahme an den nationalen Volkstreffen „Kopriwschtitza“ und in Bansko am Fuße des Pirin-Gebirges.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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