Heute wird im Bulgarischen Kulturinstitut in Berlin die Gruppenausstellung zeitgenössischer Kunst „Scham und Schuld“ eröffnet. Zu sehen sind Werke der jungen Künstler Maria Nalbantowa, Martin Penew, Martina Watschewa, Newena Ekimowa und Radostin Sedewtshew.
„Scham und Schuld“ stellt die Sichtweise von fünf jungen Künstlern vor, von denen jeder eine ausgeprägte kritische Haltung an den Tag legt und beim Erschaffen eines Kunstwerks einen individuellen Ansatz verfolgt. Zum Projekt gehörten ein langer Prozess des Erforschens, die individuelle Auseinandersetzung mit dem Thema und zahlreiche Treffen sowohl innerhalb des Teams als auch mit externen Beratern. Das Interesse am Thema Scham und Schuld erklärt sich aus der gegenwärtig herangereiften Zeit, in der die bulgarische Gesellschaft zwischen Stereotypen und Verhaltensmustern hin- und hergerissen ist. Hier spiegeln sich Geschichten und Traumata des Sozialismus und der Übergangszeit im Land wider, die nicht ausgesprochen, nicht aufgearbeitet wurden. Das Projekt konzentriert seine Untersuchung auf die Scham als moralisches Korrektiv und auf die Schuld aus dem Erbe früherer Generationen. Einerseits wird untersucht, wie persönliche Schamgefühle aus gesellschaftlich auferlegten Verhaltensnormen entstehen. Andererseits wird das emotionale Erbe betrachtet, das jede nachfolgende Generation mitbringt. In unserem Kontext ist dies mit vielen Problemen belastet, die sich im Laufe der Zeit durch den schwierigen Übergang angehäuft haben, durch die tiefe politische Krise und die Spaltung der Gesellschaft aufgrund der Einstellung zum Erbe des Sozialismus“, so die Annonce.
Kuratorin der Ausstellung, die bis zum 10. Dezember zu sehen sein wird, ist Galina Dimitrowa-Dimowa.
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