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Volksfest zum Tag des Hl. Demetrius

Foto: Pixabay

Am 26. Oktober gedenkt die orthodoxe Kirche des Heiligen Großmärtyrers Demetrius von Thessaloniki, der zu Beginn des 4. Jahrhunderts für den christlichen Glauben starb.

Im bulgarischen Folklorekalender ist der Tag des heiligen Demetrius ein Feiertag, der einen Wendepunkt zwischen den Jahreszeiten und entsprechend den landwirtschaftlichen Aktivitäten markiert. Für unsere Vorfahren brachte der Heilige den Winter. Er reite einen Rappen und wenn er seinen Bart (oder die Ärmel seines Gewandes) schüttle, würde es schneien. An diesem Tag wurden einst die am Georgs-Tag eingestellten Saisonarbeiter entlassen und erhielten ihr Entgelt für den gesamten Zeitraum ihrer Arbeit. Einige von ihnen begannen sich auf ihre Verlobung oder Hochzeit vorzubereiten, andere gingen meist ins südliche Ausland und verdingten sich als Bauarbeiter. Deshalb wurde der Demetrius-Tag als Feiertag für die Knechte, Gesellen und Bauleute gefeiert...

In den Vorstellungen der alten Bulgaren waren die Heiligen Demetrius und Georg meistens Zwillingsbrüder, die sich das Jahr brüderlich teilten. Die warme Jahreszeit fiel dem Georg und die kalte dem Demetrius zu. Es gibt aber auch Legenden, laut denen der Heilige Demetrius der Bruder des Erzengels Michael ist.

Am heutigen Tag feiern bis heute alle in Bulgarien, die den Namen des Heiligen, bzw. verschiedene Ableitungsformen tragen, wie Dimitar, Dimitrina, Dimo, Dimka, Mitko, Mita, Mitra u.a. Einst fanden überall Dorffeste statt, auf denen Opferlammsuppe verteilt wurde. Jede Familie setzte sich an eine Festtafel, nachdem auf dem Dorfplatz viel gesungen und getanzt wurde.

Von den Liedern zum Demetrius-Tag haben wir einen langsamen Gesang aus dem Repertoire der unvergessenen Walkana Stojanowa ausgesucht, in dem eigentlich eine Geschichte aus dem Leben erzählt wird:

Im Text heißt es:

„Dimitar stand früh auf,
am Tage des Demetrius,
um zu öffnen die Werkstatt.
Vorbei kam seine Liebe,
die junge Kalina,
aufgeputzt zum Fest.
Dimitar sagte zu ihr:
Heut ist Demetrius-Tag,
das Fest der Gesellen.
Ich werd heute gehn.
Komm mit mir, Kalina!“


Zusammengestellt: Albena Besowska
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow


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