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Die bulgarische Schmalspurbahn verwandelt sich zu Weihnachten in eine „Galerie auf Rädern“

Motive aus Bulgarien und 19 Ländern schmücken den Zug

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Foto: Privatarchiv

Mehrere runde Jubiläen des öffentlichen Verkehrs in Bulgarien haben die talentierte Künstlerin Petja Iliewa animiert, der bulgarischen Öffentlichkeit die Kulturen verschiedener Länder, ihre Kunst, Traditionen, Feiertage und historische Ereignisse vorzustellen. Im Rahmen der jährlichen Initiative „Art4Diplomacy“ (Kunst für Diplomatie) sind bereits zwei ungewöhnlich „gekleidete“ öffentliche Verkehrsmittel auf den Straßen von Sofia unterwegs. Am Ende des Europäischen Jahres des Eisenbahnverkehrs ist nun auch die einzige Schmalspurbahn Bulgariens zur „Galerie auf Rädern“ avanciert.

„Die Idee dazu wurde bereits im Monat März geboren, als ich den Zug mit den vier grünen Waggons gesehen habe. Ich habe ihn mir sofort als buntes Märchen vorgestellt, das die Blicke der Menschen auf sich zieht und sie zum Lächeln bringt“, sagte Petja Iliewa. „Gemeinsam mit den diplomatischen Vertretungen von 19 Ländern haben wir Bilder erstellt und den Zug damit geschmückt, um Einheimischen und Touristen Elemente aus der Kultur naher und ferner Länder nahe zu bringen und ihr Selbstbewusstsein zu stärken, indem sie sie mit den bulgarischen vergleichen.“

Im Jahr 2021 wurden es 100 Jahre seit der Entscheidung über den Bau der Schmalspurbahn. In diesem Jahr wurde auch der erste Spatenstich der inzwischen einzigen Schmalspurbahn Bulgariens gesetzt. Seit ihrer Inbetriebnahme sind zwischenzeitlich 95 Jahre vergangen. Die Schmalspurbahn legt eine Strecke von insgesamt 125 km zurück und passiert dabei drei Gebirge - die Rhodopen, Rila und Pirin. Ihre Route beginnt an der niedrigsten Station in der Stadt Septemwri und führt über die höchste Station auf dem Balkan in Awramowo, auf 1.267 Metern über dem Meeresspiegel, inmitten der malerischen Landschaft der Rhodopen. Aufgrund der herrlichen Landschaften und den Besonderheiten des Geländes wird die Strecke als „Alpenbahn des Balkans“ bezeichnet.

Der Idee, die Bergbahn zu bemalen, haben sich die Botschaften von Finnland, Aserbaidschan, Polen, Argentinien, Irland, Kosovo, Portugal, Marokko, Indonesien, Deutschland, Italien, Dänemark, Südafrika, Österreich, Spanien, Moldawien, Israel, der Schweiz und der USA angeschlossen. Sechs von ihnen nehmen zum ersten Mal an einer der Initiativen von Petja Iliewa teil:

„Dänemark stellt auf dem Zug die Runensteine von Jelling vor (die ein UNESCO-Denkmal sind), die Geschichte des ersten Wikingerkönigs, der das Christentum angenommen hat und ein Fabelwesen aus jener Zeit. In der „Galerie auf Rädern“ kann man auch eine harmonische Collage aus Sängerinnen aus Südafrika in traditioneller Kleidung sowie bulgarische Sänger von den Rhodopen bestaunen. Moldawien präsentiert sich mit der Stickerei „Baum des Lebens“. Österreich zeigt eine in Wien hergestellte Seidentapete, die für Schönbrunn typisch ist. Israel stellt uns ein Mosaik einer römischen Villa in Zipori aus dem 3. Jahrhundert vor - die Mona Lisa von Galiläa. Argentinien nimmt mit der traditionellen Poncho-Kleidung teil. Ihre Muster zeichnen sich durch Motive aus, die auch für die bulgarischen Teppiche charakteristisch sind. Die Schweiz beteiligt sich mit einem neuen Bild, das ihre nationale Kunst zeigt – den Scherenschnitt.

„Die Botschaft dieser Initiative ist dieselbe, die ich mit der gesamten Aktivität von „Kunst für Diplomatie“ sende: Förderung des interkulturellen Dialogs. Alle Menschen, alle Nationen haben mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. Besagte Unterschiede sollten für Faszination sorgen. Wir sollten nach den nationalen geistigen Reichtümern suchen und nicht nach Widersprüchen und Konflikten. Kunst, Kultur und Informiertheit schlagen Brücken zwischen den Völkern“, ist Petja Iliewa fest überzeugt.


Die wunderbaren Motive werden den Bistrowagen der Schmalspurbahn bis zum 7. April 2022 schmücken.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: Privatarchiv


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