Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Der Georgstag jenseits von Festtafeln und Militärparaden

Foto: BGNES

In Bulgarien ist heute ein großer Festtag, an dem der Großmärtyrer,  der Heilige Georg und der Heldenmut der Bulgarischen Armee gefeiert werden.
Nach Ostern gehört der Georgstag zu den bedeutendsten Frühlingsfesten der christlichen Kirche in Bulgarien. Der Tag markiert auch den Beginn der Sommerhälfte des Geschäftsjahres, das am 26. Oktober, dem Demetriustag endet.
Im Volksglauben herrscht der Heilige Georg über die Fruchtbarkeit und die Frühjahrsfeuchtigkeit. Er „öffnet“ die Quellen, indem er den Drachen besiegt, durchschreitet die Felder und wacht über die Saat. Er gilt als der Beschützer der Landwirte und vor allem der Hirten und Herden. Deshalb ist der 6. Mai auch ihr Fest.
Der Heilige Georg, der Ruhmreiche, ist einer der ersten und am meisten verehrten Heiligen im christlichen Glauben. Er hat Ende des dritten, Anfang es vierten Jahrhunderts in der Regierungszeit von Kaiser Diokletian (284-305) gelebt. Der heilige Georg besaß bereits im Alter von 20 Jahren das, wovon viele Männer damals träumten – er war ein ranghoher Militär in den Truppen des Kaisers, Mitglied des Hohen Rates des Staates und reich. Als die Christenverfolgungen ihren Höhepunkt erreichten, legte er seine Ämter nieder, verteilte sein Hab und Gut an die Armen und Notleidenden und widmete sich der Verteidigung des christlichen Glaubens. Er wurde zu einem Großmärtyrer, gleichzeitig aber auch zu einem Siegesträger, weil er durch seinen Märtyrertod Unsterblichkeit erlangte.

Jede orthodoxe Kirche in Bulgarien besitzt eine Ikone des Heiligen Georg. Dargestellt wird er meistens auf einem Pferd reitend mit einem langen Speer, mit dem er den Drachen tötet. In Bulgarien gibt es sieben große Klöster, ein weiteres auf dem Berg Athos und Dutzende Kirchen, die seinen Namen tragen. Eine der dem Heiligen Georg geweihte Kirche in Kjustendil ist ein Architekturdenkmal von nationaler Bedeutung.


Redaktion: Wessela Krastewa
Übersetzung: Georgetta Janewa




Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Ausstellung in Sofia präsentiert die alten „Salzherren“ von Prowadia

  Die Ausstellung „Die Herren des Salzes: Prowadia - eine Stadt des Salzes 5600 - 4350 v. Chr.“ wird in Sofia präsentiert. Die temporäre Ausstellung wird am 11. Juni im Nationalen Archäologischen Institut und Museum der Bulgarischen Akademie der..

veröffentlicht am 08.06.24 um 15:30
Nikolai von Plowdiw

Nikolai von Plowdiw erklärt kategorisch Verzicht auf Teilnahme an der Wahl zum Patriarchen

„Ich werde kein Patriarch sein. Das kann ich erklären. Wer der Patriarch sein wird, kommt Ihnen nicht in den Sinn“, erklärte Metropolit Nikolai von Plovdiw. Seine Erklärung erfolgte zwei Tage, nachdem der west- und mitteleuropäische Metropolit Antonius..

veröffentlicht am 03.06.24 um 11:30
Christo Botew (l.), Iwan Drassow und Nikola Slawkow

Christo Botew, der Aprilaufstand und die „Slawischen Komitees“

Die Erinnerungen der Teilnehmer an dem für Bulgarien schicksalhaften Ereignis 1876 sind zahlreich und oft widersprüchlich, aber die Briefe und Dokumente über den Aprilaufstand, der die Frage der Befreiung Bulgariens von der osmanischen Herrschaft auf die..

veröffentlicht am 02.06.24 um 09:05