Ältere Menschen mit strahlenden Gesichtern singen und lachen, ihr Alter, die Isolation und die Einsamkeit vergessend. Alle schauen sie wie gebannt auf den Bildschirm vor ihnen, einige schunkeln im Takt mit, andere klatschen und dritte versuchen sogar einige Tanzschritte zu machen. Die Bewohner eins Seniorenheimes können sich, wenn auch nur für kurze Zeit als etwas Besonderes fühlen...
Häufig sind die Anlässe Geburtstage, aber auch Feste, wie eben Weihnachten, die für gehobene Stimmung sorgen. In die Rolle der Fee, die musikalische Wünsche übers Internet erfüllt, schlüpft Sandra Petrowa. „Zu Beginn war es etwas ungewohnt, als noch keiner von ihnen mit der Technik so recht umgehen konnte“, erzählte uns die junge Schauspielerin und Sängerin. „Mittlerweile haben es die Heimbewohner und die Sozialarbeiter gelernt, eine gute Internetverbindung herzustellen und den Computer mit dem großen Bildschirm zu koppeln.“
Die musikalischen Online-Treffen sind Teil der Wähltätigkeitsinitiative „Gib weiter!“, die in Unterstützung von Menschen in erschwerter oder sozial benachteiligter Lage, in der sich auch die Bewohner von Seniorenheimen befinden, ergriffen wurde.
„Trotz der Verbindung aus Distanz, fühlen wir uns nahe und die älteren Menschen erzählen mir, was sie so alles bewegt“, sagt weiter Sandra und setzt fort: „Ich habe begriffen, dass sie mehr Aufmerksamkeit erwarten, was wir in unserer hektischen Zeit schnell vergessen haben. Die alten Menschen brauchen eine kleine Aufmerksamkeit; es genügt bereits, wenn man sie danach fragt, wie es ihnen geht. Gern erzählen sie auch aus ihrem bisherigen Leben und da gibt es wirklich viel Interessantes zu berichten.“
Häufig bitten sie Sandra ihnen ein Lied von Lili Iwanowa vorzusingen. Gut kommen auch Volkslieder und alte Lieder der Stadtfolklore an. „Wenn sich die Senioren etwas Besonderes wünschen und ich studiere es ein, dann ist es für sie eine große Freude. Vor allem die Lieder von Lili Iwanowa erinnern sie an die schönste Zeit in ihrem Leben und sie sind hell wach, wenn ich sie singe.“
Die Bewohner der Altersheime werden von der Isolation, die die Corona-Pandemie mit sich gebracht hat, besonders hart getroffen.
„Ob sie traurig sind? Einige Lieder versetzten sie in ihre Jungendjahre zurück und ihre Gesichter verraten dann ein wenig Wehmut...“, gesteht Sandra.
Die Güte ist ansteckend. Sie bringt nicht nur den Bedürftigen, sondern auch den Helfern Freude. Sandra Petrowa hat sich für die Heimbewohner zu Weihnachten etwas Besonderes einfallen lassen. Sie hat ein ganzes Konzert mit Lieblingsliedern der Senioren aufgenommen. Ihr standen als Begleitung drei weitere junge Menschen zur Seite.
„Wir hätten auch online die Titel vortragen können; eine Aufnahme erwies sich jedoch als geeigneter, denn so kann man sich das Konzert immer wieder anhören, wenn man möchte“, erklärte uns sie junge Schauspielerin und Sängerin. Das ist jedoch noch nicht alles!
„Ich habe die Idee, dass auch Musiker engagiert werden können, wenn es natürlich die Spender möchten, der Geld für Seniorenheime zur Verfügung stellen. So könnten ganze Latino-Abende oder Abende mit alten Küchenliedern gestaltet werden – je nachdem, was sich die ältern Menschen speziell wünschen.“
Die Isolation kann überwunden werden und das trotz strenger Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Seuche. Wir sollten nicht vergessen: Zu Weihnachten geschehen Wunder! Die guten Feen sorgen schon dafür.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: Privatarchiv
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Sie ist eine professionelle Geschichtenerzählerin. Sie erzählt Geschichten aus der ganzen Welt, vor allem aber bulgarische Volksmärchen. Sie ist auch Dichterin, Fotografin und Reiseleiterin - sie führt Menschen durch die Landschaft und erzählt..
Er sagt, dass er sich in Bulgarien schon lange nicht mehr als Ausländer fühlt. Hier ist sein Zuhause, er hat Bulgarisch gelernt und ist wie die meisten unserer Landsleute über die politische Situation im Land besorgt. Seine größte Leidenschaft, die..