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Covid-19 in Bulgarien: Tag 110

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98% aller Charterflüge an die Schwarzmeerküste für Juni abgesagt

Mit Charterflügen kommen rund 85% Prozent aller ausländischen Touristen nach Bulgarien. Wegen der Corona-Pandemie wurden im Juni 98 Prozent der Flüge storniert. Auch ist noch nicht klar, wie viele Charterflüge es im kommenden Monat an die bulgarische Schwarzmeerküste geben werde. Das Ausbleiben ausländischer Touristen zu Beginn der Sommersaison hat dazu geführt, dass im größten Ferienort der südlichen Schwarzmeerküste „Sonnenstrand“ über 70 Prozent der Hotels geschlossen sind. 2019 wurden dort 315.000 Touristen gezählt. In diesem Jahr sollen es kaum 6.000 werden. „Es besteht die Gefahr, dass die diesjährige Urlaubssaison ins Wasser fällt“, meinte in einem Interview für den BNR Iwan Iwanow, Vorsitzender der Tourismuskammer von Burgas.

128 neue Corona-Infektionen diagnostiziert

In den vergangenen 24 Stunden wurden nach 3.016 Corona-Tests 128 Neuinfektionen ermittelt, die meisten davon (28) in der Hauptstadt Sofia. Das weisen die Angaben des Nationalen Informationssystems über die Verbreitung der Corona-Seuche aus. Seit Beginn der Pandemie wurden in Bulgarien insgesamt 4.242 Infektionen diagnostiziert, darunter sind 1.770 aktiv. 390 Patienten werden stationär behandelt, 16 davon auf Intensivstationen. Bisher sind 209 Menschen an den Folgen der Erkrankung gestorben, in den vergangenen 24 Stunden ist ein weiteres Todesopfer hinzugekommen. Genesen sind insgesamt 2.263 Patienten, 46 im Verlauf des vergangenen Tages.

Prozentsatz COVID-19 infizierter Personen bleibt stabil

Je mehr Personen getestet werden, desto mehr positivere Ergebnisse werden erbracht, aber der Prozentsatz der Infizierten ist der Gleiche und liegt bei etwa 3 %, sagte für den BNR Dr. Stojtcho Kazarow, Vorsitzender des Zentrums für den Schutz der Rechte im Gesundheitswesen. Dass die Mediziner am stärksten betroffen werden, war vorauszusehen, da sie in der ersten Kontaktlinie mit dem Virus stehen. Es sind bereits 367 Ärzte und Krankenschwestern infiziert. Deshalb mussten sich die Bemühungen von Anfang an darauf richten, die Mediziner zu schützen, denn dort sind die Verluste doppelt so hoch ist. Bei ihrer Infektion haben wir einen weiteren Patienten, dafür entfällt ein Heilkundiger", erklärte Kazarow.

103 Bulgaren vom Tönnies-Schlachthaus mit COVID-19 infiziert

103 Bulgaren vom Schlachthaus Tönnies in Nordrhein-Westfalen sind mit COVID-19 infiziert. Zwei von ihnen befinden sich im Krankenhaus. Nach Angaben der bulgarischen Generalkonsulin in Frankfurt, Antoaneta Baitchewa, wurden alle 590 Bulgaren, die für den größten deutschen Schlachthof arbeiten, getestet. Die Bulgaren machen weniger als 10% der dort Beschäftigten aus. Größere Gruppen der Angestellten kommen aus Rumänien und Polen. 
Lediglich 11 Infizierte soll es unter den bulgarischen Angestellten im Schlachtbetrieb Geestland in Wildeshausen geben, wo etwa 700 Bulgaren beschäftigt sind. Die Ergebnisse weiterer Proben werden erwartet, fügte Baitchewa hinzu.
Die Ausbrüche von Coronaviren in deutschen Fleischverarbeitungsbetrieben, in denen hauptsächlich Angestellte aus Osteuropa, einschließlich Bulgaren, betroffen sind, sind Anlass für Diskussionen über die Arbeitsbedingungen und Arbeitsmigration in der Europäischen Union, vermerkte die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Katarina Barley für den BNR.

Hilfe für Reiseveranstalter ausgeweitet

Das Parlament ändert die Bedingung für die Gewährung einer Unterstützung von Reiseveranstaltern für Charterflüge für ausländische Touristen. Die Finanzhilfe in Höhe von 35 Euro pro Flugzeugsitz, die im Zuge der Corona-Seuche eingeführt wurde, gilt nun nicht mehr nur für Reiseveranstalter, die Fluggesellschaften mit bulgarischer Lizenz nutzen; auch brauchen sie nicht, ausbleibendes Interesse seitens bulgarischer Flugunternehmen nachzuweisen. „Das verlangt zusätzliche Ausgaben aus dem Staatshaushalt. Es ist völlig unklar, wie hoch sie sein werden, wie sie sich auswirken werden, noch wohin sie real fließen werden“, kritisierte Krum Sarkow von der Bulgarischen Sozialistischen Partei.

EU genehmigt Umleitung von EU-Mitteln zur Bekämpfung von COVID-19 in Bulgarien

Die Europäische Kommission hat die Umleitung von kohäsionspolitischen Mitteln in Höhe von mehr als 20 Mio. Euro genehmigt, um das bulgarische Gesundheitssystem im Kampf gegen Covid-19 zu unterstützen. Mit dieser Finanzierung sollen 377 Beatmungsgeräte, über 2 Millionen Schutzmasken und 177.000 Coronavirus-Tests gekauft werden. Darüber hinaus wurden 71 Mio. Euro aus dem Programm „Wachstumsregionen“ bereits in das bulgarische Gesundheitssystem umgeleitet. Dieser Betrag ist für 400 neue Krankenwagen vorgesehen und soll die Zugänglichkeit der Notfallversorgung an über 230 Orten verbessern.

Preise für Medikamente gegen Erkältungen um 60% gestiegen

Die Medikamente gegen Erkältung und Grippe, die ohne Rezept in den Apotheken verkauft werden, sind während der Corona-Pandemie um 60% teurer geworden. Das meldet die Zeitung „24 Tschasa“ in Berufung auf das Arzneimittelregister. Die größte Verteuerung (140%) weisen jedoch Beruhigungsmittel wie Baldrian auf, verweist das Blatt.

Ekaterina Sachariewa: "COVID-19 zeigt Notwendigkeit von Multilateralismus

Die Krise mit Kovid-19 ist beispiellos und hat gezeigt, dass wir mehr denn je die enge Zusammenarbeit und die verknüpfte Weltwirtschaft brauchen, sagte Außenministerin Ekaterina Sachariewa auf einer Videokonferenz mit Kollegen aus dem südosteuropäischen Kooperationsprozess. Sachariewa betonte, dass die EU in der Krise die Länder des westlichen Balkans mit 3,3 Milliarden Euro unterstützt habe. Bulgarien habe medizinische Geräte an seine Nachbarn, die Länder der Östlichen Partnerschaft und die südliche Nachbarschaft geschickt. „In solchen Momenten verstehst du, wer dein Freund ist und auf wen du dich wirklich verlassen kannst“, unterstrich Sachariewa.

Das Kirschfest in Kjustendil findet dieses Jahr nicht statt

Der Grund für die Absage des lang erwarteten Ereignisses ist die sich verschlechternde epidemiologische Situation in der Gemeinde, sagte Bürgermeister Petar Paunow. Die Feier sollte am Freitag (26. Juni) beginnen und bis Sonntag dauern. Auf dem Programm standen eine Reihe von Kultur- und Unterhaltungsveranstaltungen, bei denen die Einwohner und Gäste der Stadt jedes Jahr ihre Liebe und ihren Respekt für das fruchtbare Land zeigen.

Juli Morning von Kamen Brjag nach Schabla verlegt

Das traditionelle Fest July Morning zur Begrüßung der ersten Julisonne in der Nähe von Kamen Brjag wird dieses Jahr nicht stattfinden, liess die Gemeinde Kawarna mitteilen. Die lokalen Behörden rufen alle auf, die beabsichtigen, den Sonnenaufgang in der Region zu begrüßen, sich strikt an die Epidemie-Maßnahmen zu halten, die Umwelt zu schonen und die äußerst gefährliche Steilküste zu beachten. 
Trotz der Verlängerung der epidemiologischen Notsituation bis zum 15. Juli soll in der Nachbargemeinde Schabla der Juli Morning festlich begrüßt werden. Zum fünften Mal in Folge steht dafür der Campingplatz Dobrudzha unter dem Sternenhimmel bereit. Neben dem Kult-Song von Uriah Heep werden Original-Songs der Rockbands Fara Band und DO SHO Band erklingen. 

BSP verlangt Schutz ihrer Abgeordneten vor „elektronischem Terror“

„Ich fordere, dass die Leitung des Parlaments alles unternimmt, damit der elektronische Terror gegenüber den Abgeordneten sowie deren Diskreditierung im Fernsehen und den anderen Informationsmedien unterbunden wird“, appellierte Waleri Schabljanow von der Fraktion der Bulgarischen Sozialistischen Partei „BSP für Bulgarien“ im Parlament. Anlass für diese Äußerung gaben Reportagen vom Plenarsaal, in denen Abgeordnete ohne Atemschutzmasken gezeigt wurden, womit sie gegen die Epidemie-Maßnahmen verstoßen.
Es sei normal, dass die Medien Interesse daran zeigen, wie die Regeln in der Nationalversammlung eingehalten werden, konterte der GERB-Abgeordnete Toma Bikow.


Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19.

Zusammengestellt: Diana Zankowa und die Nachrichtenredaktion



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