Man nennt die israelische Stadt Nazareth „die Blume Galiläas“, aber auch die Stadt der Verkündigung, denn dort hat die Jungfrau Maria erfahren, dass sie den Sohn Gottes gebären werde. Einst lebten dort Josef und Maria; Jesus hat dort seine Kindheit verbracht, nachdem die Heilige Familie von ihrer Flucht nach Ägypten zurückgekehrt war. Umwoben von Mystik und Legenden über das Leben des Jesus von Nazareth besitzt die märchenhafte Stadt gleich mehrere Kirchen, die der Verkündigung Marias geweiht sind.
Die größte darunter ist die katholische Kirche, errichtet 1750 von den Franziskanern und grundlegend erneuert im Jahre 1969. Dieses Gotteshaus pflegt eine interessante Tradition: Die katholischen Gemeinschaften aus aller Welt schenken dieser Kirche eine Mosaik-Ikone zu Ehren der Gottesmutter. Unter ihnen befindet sich auch eine aus Bulgarien.
Es sind übrigens zwei Kirchen – die katholische und die orthodoxe, die darauf hinweisen, dass sie an jeder Stelle errichtet seien, an der die Jungfrau Maria vom Erzengel Gabriel die frohe Botschaft erhalten habe.
Eine der Überlieferungen weiß zu berichten, dass sich die Gottesmutter an einer heiligen Quelle befand, als ihr der Erzengel Gabriel mit den Worten erschien „Gepriesen bist du unter den Frauen, und gepriesen ist die Frucht deines Leibes!“ Aus diesem Grund wurde an dieser Stelle bereits im 4. Jahrhundert im Auftrag von Kaiser Konstantin eine Kapelle errichtet. Der heutige Kirchenbau erhebt sich auf den Grundmauern der einstigen Kapelle; die Quelle sprudelt aber nach wie vor in der Krypta. Genau über der Quelle befindet sich im Kirchenraum eine wundertätige Ikone, die das Treffen an der Quelle vorstellt. Es herrscht der Glaube vor, dass sich der Kinderwunsch von Frauen erfülle, wenn sie im Verlaufe von 30 Tagen vom Wasser der Quelle trinken.
Eine andere Legende erzählt davon, dass ihr der Erzengel im Hause Josefs erschien, mit dem sie verlobt worden war. Maria habe die Prophezeiung Jesajas gelesen, als sie eine strahlende Gestalt erblickte, die ihr sagte: „Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben“. An dieser Stelle, an der sich das Haus Josefs befand, erbauten die Byzantiner eine Kirche, die im 12. Jahrhundert von den Sarazenen zerstört wurde. Auf ihren Trümmern erhebt sich heute die katholische Kirche. Die mit weißem Marmor verkleidete dreischiffige Kathedrale ist übrigens das größte christliche Gotteshaus im Heiligen Land. Der Verkündigungskirche gehört ein öffentlicher Hof an, auf dem Messen und andere religiöse Zusammenkünfte unter freiem Himmel organisiert werden.
Auf Bitte des Vatikans wurden an der Außenwand des Kirchenbaus unmittelbar im Umgang alle Mosaik-Ikonen der Gottesmutter angebracht, die die einzelnen Länder mit katholischen Gemeinschaften gestiftet haben.
„Ihre Zahl beträgt bereits mehrere Dutzend“, erzählt der Reiseführer Reid Nasrallah, Mitglied der Vereinigung der Absolventen bulgarischer Hochschuleinrichtungen aus Israel.
„Jedes Volk stellt die Ikone der Gottesmutter mit den Charakteristiken seiner nationalen religiösen Vorstellungen dar. In Japan sieht sie wie eine Japanerin aus, in Äthiopien wie eine Äthiopierin... Unter unseren Ikonen ist auch eine aus Bulgarien, die links vom Eingang angebracht ist. Pilger aus Bulgarien lassen sich immer mit ihr fotografieren. Sie stammt vom Maler Stojan Karageorgiew und wurde von der katholischen Gemeinschaft in Bulgarien gestiftet und 2013 hierher gebracht.“
Die Mosaik-Ikone ist im Stil der byzantinischen Darstellungsweise gehalten und zeigt die Gottesmutter mit dem Jesuskind, das auf ihrem linken Arm sitzt. Sie folgt dem Schema der Ikone der Gottesmutter Hodigitria (zu Deutsch „Wegweiserin“) aus Nessebar, die dem damaligen apostolischen Gesandten in Bulgarien Angelo Roncalli und späteren Papst Johannes XXIII. so gut gefallen hat, als er in Bulgarien wirkte. Unter der Ikone steht in bulgarischer Sprache „Mutter Gottes, bete für uns!“
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: santa.lv und wikipedia.org
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