Mintscho wurde 1891 als viertes Kind in der Familie des Fassbinders Todor aus Bresowo geboren dazu noch mit einer verstümmelten rechten Hand. Den Pinsel wird er mit der linken führen, weil ihm in die Wiege gelegt wurde, Maler zu werden.
Mintscho Kazarow ist mehr im Ausland bekannt als in seiner Heimat, die er 1921 verlassen hat. Zu dieser Zeit hatte er schon drei selbständige Ausstellungen in Plowdiw und Sofia, wo er an der Kunstakademie in der Klasse des bekannten Jan Václav Mrkvička studiert hat.
„Was ihn wahrscheinlich ins Ausland geführt hat, war sein Streben nach Vollkommenheit“, vermutet sein Großneffe Wenelin Waljawitscharski.
„Er wollte die großen Kunstzentren der Welt sehen und reiste zunächst nach Wien und später nach Paris, wo er 1942 in der Galerie „Cambacérès“ seine erste Ausstellung hatte. 1946 und 1949 folgten weitere in den Galerien „La Boétie” und „Pleyel“.
Die Philosophie von Leo Tolstoi vom gewaltfreien Leben, die ihn als Schüler fasziniert habene, zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben des Malers.
Während seines Aufenthalts in Wien lernte er den Sekretär von Tolstoi, Walentin Bulgakow, kennen und führte mit ihm eine Korrespondenz. Die 33 Briefe von Kazarow an Bulgakow werden heute im Russischen Staatsarchiv für Literatur und Kunst aufbewahrt.
Mintscho Kazarow malte vor allem Porträts und Landschaften.
Zum einem Thema, das ihn stark beschäftigte, wurde das Leben und Werk von Ludwig van Beethoven. Während seines Aufenthalts in Wien hörte Kazarow Musik von Heyden, Mozart und anderen Komponisten, am allerliebsten aber von Beethoven, erzählt Waljawitscharski und zitiert die Erinnerungen des Malers:
„Bei einem Spaziergang durch den Friedhof Währing in der Nähe meiner Wohnung sah ich einen riesigen Grabstein, auf dem Ludwig van Beethoven stand. Das Schicksal wollte es, dass meine Wohnung in der Nähe des ersten Grabs des Komponisten war“, glaubte Kazarow, der so sehr vom Leben und Werk Beethovens fasziniert war, dass er Briefe und Dokumente suchte und sogar nach Deutschland reiste. Vielleicht fühlte er eine Gemeinsamkeit, vermutet Waljawitscharski. „Der Maler hatte ein Handicap, eine verstümmelte Hand, der Komponist verlor am Ende seines Lebens sein Gehör.“
Mintscho Kazarow widmete dem genialen Komponisten 36 seiner Werke. Er machte auch Reproduktionen von ihnen, die er verkauft hat, die Originale behielt er jedoch für sich. Er hatte vor, mit dieser Ausstellung durch Europa zu reisen und führte sogar Verhandlungen mit den USA. Sein Vorhaben konnte nicht realisiert werden, da sich die Gesundheit des Künstlers abrupt verschlechterte. 1953 verstarb er in Paris.
Wo sich die originalen Bilder von Mintscho Kazarow heute befinden, ist unbekannt, gibt der Großneffe zu, der versucht hat, etwas in Erfahrung zu bringen.
„Im Internet und über Google habe ich lediglich eine Sammlung von Reproduktionen gefunden, die dem Vorsitzenden der französischen Assoziation der Beethoven-Verehrer von Dominique Prevo gehört“, erzählt Wenelin Waljawitscharski.
„Den Aussagen von Prevo zufolge sollen sich viele der Bilder von Kazarow in Privatsammlungen befinden. Die Porträts von Walentin Bulgakow und der Enkelin von Leo Tolstoi, Tanja, die Kazarow in Wien gemalt hat, wurden vom Russischen Museum in Prag erworben. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Museum aufgelöst und die Bilder an das Museum von Tolstoi in Moskau überführt“, behauptet Waljawitscharski.
Reproduktionen und Fotos der Werke von Miltscho Kazarow sind einzig im Gebäude der Gemeinde in Bresowo sind zu sehen.
Im Informationszentrum der Stadt werden alle Interessenten ausführlich über Leben und Werk informiert. Interessante Details aus dem Leben des Künstlers sind aus dem Buch „Mintscho Kazarow“ zu erfahren, die seine Nichte Wassilka Kazarowa-Waljawitscharska geschrieben hat.
Übersetzung: Georgetta Janewa
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