79 Medaillen und Urkunden von internationalen Olympiaden. Mit dieser Bilanz geht das Jahr 2019 für die Schülermannschaften für Naturwissenschaften aus dem ganzen Land zu Ende.
Zu ihrem Jahrestreffen im Nationalen Archäologischen Museum kam um sie zu begrüßen der Präsident des Landes Rumen Radew. Er wünschte den Olympioniken „die Repräsentanten Bulgariens in der Welt zu sein“, denn sie seien diejenigen, die dem Land zum Erfolg verhelfen werden.
„Die Teilnahme an den Olympiaden ist immer auch ein Einsatz für die Zukunft der Wissenschaft und für die Zukunft Bulgariens, die zunehmend von Innovation und Digitalisierung geprägt sein wird“, unterstrich Präsident Radew. „Neben den anderen günstigen Faktoren, mit denen wir ausländische Investitionen heranziehen, gehören eure Leistungen zu den Wichtigsten. Denn damit ein Land mit nur 7 Mio. Einwohnern sich mit Giganten wie die USA, Russland, China oder Japan messen kann, bedeutet das, dass es über das wichtigste Kapital verfügt und das sind die talentierten jungen Menschen mit einem riesigen Potential.“
Maria, Matej und Viktor trugen stolz ihre Medaillen, die sie in harter Konkurrenz erkämpft hatten.
„Ja, diese Olympiaden sind tatsächlich eine große Herausforderung, aber wir haben uns der Herausforderung gestellt und unsere Ziele erreicht“, unterstreicht Maria Drentschewa vom Mathematikgymnasium in Sofia, die einem anderen Teilnehmer zustimmt, der den Sieg bei einer Olympiade mit dem Erklimmen des Everest verglichen hat.
In diesem Jahr hat Maria auf der Olympiade in Geometrie im Iran die Goldmedaille und auf der Balkanjugendolympiade für Mathematik Bronze erhalten.
„Ich bin zu einem Wettlauf gegen mich selbst und die zu lösenden Aufgaben angetreten, die tatsächlich eine große Herausforderung waren“, sagt Maria. „Die schwer zu lösenden Aufgaben sind eigentlich die Besten, denn wenn man sie löst, spürt man, dass man etwas geleistet hat und empfindet Genugtuung. Die Mathematik ist herrlich mit ihrer Logik und der Inspiration, die nötig ist, um etwas Neues auszudenken, mit dem sich die Aufgabe lösen lässt.“
„Die Linguistik ist ein hybrides Feld, auf dem Sprachen und Mathematik aufeinandertreffen und das hilft mit beiden besser fertig zu werden“. So erklärt Matej Petkow vom Nationalen Gymnasium für Naturwissenschaften den Platz der Linguistik als Wissenschaft bei den Olympiaden. Mit Hilfe von mathematischen Modellen hat der Gymnasiast es geschafft, sich bei der Linguistik-Olympiade in Südkorea am besten zu orientieren.
„Man braucht nicht viele Sprachen zu beherrschen, um sich mit Linguistik zu beschäftigen“, sagt der Goldmedaillengewinner. „Auf der Olympiade werden 5 Aufgaben aufgegeben in Sprachen, die den Teilnehmern völlig unbekannt sind. Das ist nicht schwer, denn in der Welt gibt es mehr als 8 000 lebendige Sprachen in der Welt. Die Aufgabe besteht darin, durch Beispiele die verdeckten Modelle zu finden und die Logik der Sprachen zu verstehen. Die Computerlinguistik findet zum Beispiel in der maschinellen Übersetzung Anwendung. Tatsächlich arbeitet der Google Übersetzer genau nach den Prinzipien der Linguistik.“
Viktor Baltin vom Gymnasium für Mathematik und Naturwissenschaften in Burgas, der bei der gleichen Olympiade die Bronzemedaille erhalten hat, fügt hinzu, dass er bei einem Wettbewerb in die Rolle des Forschers schlüpft, der zu einer unbekannten Gesellschaft geht und versucht, mit ihr in Kontakt zu treten. Auf der Olympiade musste er mit Hilfe einer Indianersprache, Altpersisch und Sprachen, die in Indonesien, Afrika und Südamerika gesprochen werden, kommunizieren.
„Über die Indianersprache wusste ich nichts. Unsere Aufgabe bestand darin, es zu verstehen, wie in dieser Sprache die Wörter für Farben gebildet werden“, erzählt Viktor. „Wir mussten dahinterkommen, dass die Farben mit Gegenständen in der gleichen Farbe in Verbindung gebracht werden. Zum Beispiel sagen die Indianer für „schwarz“ – „in der Farbe des Kaffees“, und über die Farbe Weiß – „in der Farbe der Milch.“
Matej, Viktor und Maria werden bald ihren Schulabschluss machen und Voraussichtlich im Ausland studieren. Alle drei sind aber sicher, dass sie für Bulgarien arbeiten und ihre Zukunft in der Heimat aufbauen wollen.
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: Diana Zankowa
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