Die Geschichte der 25jährigen Marieta Milewa ähnelt dem Drehbuch eines Hollywood-Streifens. Mit 19 reiste sie nach Amerika, um ihren großen Traum, Schauspielerin zu werden, zu verwirklichen. Drei Jahre lang musste sie in Erwartung des ersehnten Arbeitsvisums ausharren und genau am dem Tag, an dem sie es endlich erhielt, traf sie auf der Straße die Liebe ihres Lebens und das Schicksal nahm seinen Lauf.
Marieta, die 6 Jahre in Los Angeles gelebt und als Mitglied der New Yorker Filmakademie in einem Spielfilm und einer TV-Serie mitgewirkt hatte und ihr Freund Zonko, der wiederum viele Jahre in Großbritannien verbracht hat, fassten den Entschluss, in ihre Heimatstadt Dobritsch zurückzukehren. Marieta erinnert sich, dass es damals mehrere Gründe für diese Entscheidung gab – die Liebe, die Familie und vor allem die Ruhe.
Zonko und Marieta sind heute stolze Besitzer einer Bäckerei. Auf die Idee sind sie nach einer Italien-Reise gekommen. In Mailand waren sie von einer kleinen Bäckerei so sehr beeindruckt, dass sie beschlossen, die Idee zu übernehmen und in der relativ kleinen Stadt Dobritsch so einen duftenden Tempel der Backkunst einzurichten und damit auch ihrer Stadt zu einem europäischeren Aussehen zu verhelfen.
„Die Idee umzusetzen, erwies sich als schwieriger als wir gedacht hatten“, erinnert sich Marieta, die glücklich ist, dass sie die Hoffnung nicht aufgegeben haben. „Butterteig ist die Grundlage unserer Erzeugnisse. Im Angebot sind aber auch für die Region typische Brotsorten wie Landbrot und Vollkornbrote“, erzählt Marieta und fügt hinzu, dass die Bulgaren eigentlich das suchen, woran sie gewöhnt sind. Doch trotzdem wird hin und wieder versucht, auch Neues und Ungewohntes anzubieten wie zum Beispiel Zupfbrot mit Ahornsirup.
In Bezug auf die Frage, ob es leicht ist, in Bulgarien ein Geschäft zu eröffnen, antwortete Marieta, dass sie anfänglich die Illusion hatte, dass alles sehr leicht von der Hand gehen wird, schließlich hatten sie eine gute Businessidee, eine Vision wie sie ihre Produkte herstellen und vertreiben wollen, wie sie Werbekampagnen starten. Doch es war nicht ganz so einfach. Probleme gab es bei den zuständigen Institutionen, die die Gewerbeerlaubnis erteilen und auch was die Finanzierung anbelangt.
„Es war nicht leicht, doch wir haben es geschafft“, lächelt die junge Frau und erzählt, dass sie die Innenausstattung der Bäckerei zum Teil selbst gemacht haben. Für das Logo, eine Weizenehre, hat ein Freund, der Maler ist, geholfen. „Wir wollten, dass sich unsere Kunden wie zu Hause fühlen, das wir die Distanz zwischen uns und ihnen,so weit es geht, verkürzen.“
In der Bäckerei arbeiten außer Marieta und Zonko zwei freundliche junge Frauen – Eliza und Wladimira, die immer ein Lächeln im Gesicht haben.
Am Tag der Eröffnung im Februar 2018 gab es einen lustigen Vorfall, an dem sich alle mit einem Schmunzeln erinnern. Die Theke war voll beladen mit verschiedenen Backwaren und Leckereien – Croissants mit Butter, schwarzer Schokolade und Oliven, eine riesige Auswahl an bayrischen Desserts und Broten. Doch der erste Kunde, der die Bäckerei betrat, schaute sich um, stellte enttäuscht fest, dass die bulgarische Baniza fehlt, drehte sich um und ging hinaus.
„Ich musste feststellen, dass man nicht von seinen Wurzeln weglaufen kann und beachten muss, was die Kunden verlangen“, stellte Marieta fest, die nun erfolgreich den Geschmack des Ostens und des Westens in der Backkunst vereint.
Die Frage, ob sie es bereut hat, in die Heimat zurückgekehrt zu sein, beantwortet sie so: „Nein, ich bereue es nicht. Ich reise immer noch viel, kehre aber immer wieder zurück, weil ich hier die Ruhe finde, die ich brauche. Hier sind meine Familie und die Freunde, hier bin ich umgeben von positiven Emotionen. Es ist etwas anders als da Drüben, wo eine riesige Konkurrenz herrscht“, unterstreicht Marieta, die früher nie, auch im Entferntesten, daran gedacht hätte, nach Bulgarien und schon gar nicht nach Dobritsch zurückzukehren.
„Ich bin jetzt sehr glücklich. Die Bäckerei gibt mir die Möglichkeit, kreativ zu sein, etwas Neues aufzubauen. Es ist schön, wenn man mit einem Produkt, in dem man sehr viel Liebe hineingegeben hat, einzigartig sein und den Menschen Freude bereiten kann. Es ist schön, seinen Platz in der Welt gefunden zu haben.“
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: Privatarchiv
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