Am 22. April wäre einer der größten Zauberer der bulgarischen Sprache - Waleri Petrow 95 Jahre alt geworden. Sein Nachlass ist so umfangreich und wertvoll wie kaum ein anderer, geschrieben hat er sowohl Gedichte, als auch Theaterstücke für Kinder und Erwachsene, Drehbücher und Reiseberichte. Im letzten Jahr ist er leider von uns gegangen. Der Verlag „Zaharij Stojanow“ hat den Geburtstag von Waleri Pertrow zum Anlass genommen, um das Gedichtsband mit Werken aus den Jahren 2007-2013 herauszugeben. Die Prämiere, die in Sofia stattfand, hat die elegante Ausgabe vorgestellt, in der der Autor mit viel Selbstironie und aus der Distanz des Alters unseren Alltag betrachtet.
Die Stücke ziehen den Leser mit der typischen Magie des Schaffens von Wlaeri Petrow in ihren Bann. „Es scheint so als ob meine Betrachtungsweise des Lebens nicht so ernst ist, weil ansonsten alles auf einmal sehr schwierig wird“, hat der Dichter mal in einem Interview für Radio Bulgarien gesagt. „Das Schreiben ist kein leichter Prozess, aber einer, der Freude macht. Vielleicht verbringe ich im Vergleich zu anderen Autoren mehr Zeit mit dem Papier. Wenn es dann еinem aber gelingt, ist die Freude um so größer.“
„Waleri Petrow ist eine der Säulen der gegenwärtigen bulgarischen Dichtung“, sagte der Verlagschef der neuen Ausgabe Iwan Granitski. „Seine Übersetzungen sind unübertroffen. Alexander Schurbanow, der ebenfalls Shakespeare ins Bulgarische übersetzt hat, hat großen Respekt vor dieser Leistung. Ich glaube kaum, dass es andere Übersetzer gibt, die die sämtlichen Werke von Shakespeare übersetzt haben. Er war schon über 85 Jahre alt, als er „Faust“ übersetzt hat. Das Ergebnis war natürlich glänzend.“
„Sein wichtigster Nachlass ist seine Güte und seine Einstellung gegenüber seinen Mitmenschen, sein Glaube und sogar seine Naivität auch“, sagte bei der Buchpremiere der enge Freund des Dichters, der Regisseur Angel Wagenstein. „Es ist manchmal sehr gut, daran zu glauben, dass am Ende doch alles gut sein wird. Wir hatten mit ihm viele Zweifel, bloß einer Sache sind wir immer treu geblieben – sowohl im Zweiten Weltkrieg, als auch während des so genannten Sozialismus, haben wir unsere linken Ideen nie abgegeben. Für mich bleibt Waleri auch als Mensch eine der bedeutendsten Persönlichkeiten in meinem Leben.“
Der Regisseur Iwan Pawlow, der nach Drehbüchern von Waleri Petrow Filme gemacht hat, sagte Folgendes: „Er ist das Symbol der Kultur Bulgariens im 20. Jahrhundert. Ich bin mir nicht sicher, ob das ihm bewusst gewesen ist, aber sein Schaffen bleibt auch im 21. Jh. von großer Bedeutung.“
Auch der Schauspieler Weli Tschauschew, der bei der Prämiere dabei war und Werke von Waleri Petrow vorgetragen hat, meinte dazu: „In jeder Zeile, in jedem Wort, das aus seiner Feder kam, gibt es Menschenliebe und Weisheit. Die größte Tugend seiner Dichtung ist die Menschlichkeit.“
Übersetzung: Milkana Dehler
Vom 10. bis 13. September findet in der französischen Hauptstadt das Festival des bulgarischen Films statt, dessen sechste Ausgabe unter dem Motto „Stronger Together“ steht. „Wir wollen in diesem Jahr internationale Koproduktionen mit..
Wie sah Sofia in den 1970er Jahren aus? Diese Frage beantwortet die Fotoausstellung „Station Sofia '70 “ mit Archivaufnahmen des berühmten bulgarischen Fotografen Panajot Barnew. Die Ausstellung wird am 3. September in der Galerie „Dot Sofia“..
Nur wenige Jahre vor dem Fall der Berliner Mauer und dem damit einhergehenden euphorischen Gefühl von Freiheit traten auf den Bühnen des Kunstfestivals „Apollonia“ in Sosopol zum ersten Mal Musiker, Künstler, Schriftsteller und..
Maria Kassimova–Moisset wird heute Abend um 20.00 Uhr in Berlin ihre originelle Aufführung „Frei fallende Geschichten“ präsentieren. Die Veranstaltung..