Am 10. März fand in der bulgarischen Hauptstadt im Rahmen von Sofia Film Fest die Weltpremiere des italienischen Streifens „Die Kinder von Maam“ statt. Aus diesem Anlass kamen der legendäre italienische Schauspieler Franco Nero und sein Kollege Luca Lionello, der Regisseur Paolo Consorti und der Produzent Giuseppe Lepore nach Sofia. Die Geschichte im Film erzählt von einer ehemaligen Metzgerei, die von einer Gruppe freier Künstler in eine Kunstgalerie verwandelt wurde. In der verlassenen Fabrikanlage beginnen die Vorbreitungen für eine Ausstellung moderner Kunst, die von der Galerie „Maam“ organisiert wird. Ziel der Ausstellung ist, die Obdachlosen zu schützen, die dort wohnen und denen die Vertreibung droht.
Im Film ist auch eine „bulgarische Spur“ – Kostümbildner der Produktion ist der junge bulgarische Designer Iwan Donew: „Die Arbeit am Film hat großen Spaß gemacht, wir haben versucht, uns maximal dem Ort anzupassen, wo er gedreht wurde“, erzählt er. „Wir haben sogar verschiedene Materialien recycelt, im den gewünschten Effekt zu erreichen. Es waren nicht nur zeitgenössische Kostüme, weil die Handlung zu verschiedenen Zeiten abspielt – in der Vergangenheit, in der Gegenwart und in der Zukunft. Wir haben auch versucht, die Dinge natürlicher aussehen zu lassen. So zum Beispiel tragt Luca Lionello zeitweise die Uniform von „Roma“. Es gab auch Helme. Der des Engels war zum Beispiel aus Blumen. Wir haben dazu Lilien genommen, weil sie die Reinheit symbolisieren. Wir haben die Lilien anstelle der Federn genommen. Auch die Maskenbildner haben interessante Effekte zustande gebracht. Ich würde sagen, es war eine wirklich gute Arbeit“, sagte Iwan Donew.
Womit beschäftigt er sich jetzt, nach dem Film? „Die Projekte, an denen ich jetzt arbeite, sind mit der Mode wie mit der Kunst verbunden, weil für mich Mode eine Form von Kunst ist“, erzählt Iwan Donew. „Ich arbeite an einem Kulturprojekt – wir wollen der Welt die bulgarische Folklore zeigen. Ich versuche Beziehungen zu anderen Staaten zu knüpfen, in denen wir unsere Folklore zeigen können, weil sie mir viel Eingebung bringt. Ich habe eine Musikschule abgeschlossen und zu meinen Fächern gehörten Volksgesang und Volkstänze. Sie liegen mir deshalb sehr am Herzen. Ich versuche die Kultur und die Mode zu verbinden, um den Leuten zu zeigen, dass sogar die Art, wie wir uns kleiden, eine Art Dialog ist. Wenn ich eine Modenschau organisiere, dann mache ich das immer mit bulgarischer Volksmusik im Hintergrund, egal wo ich mich gerade auf der Welt befinde. Es ist durchaus kein Zufall, dass bulgarische Volksmusik so oft in ausländischen Filmen erklingt“, so Iwan Donew.
Der Designer Iwan Donew ist in der südbulgarischen Stadt Plowdiw zur Schule gegangen, später hat er in Italien Mode studiert – an der „Accademia Koefia“, die zu den ältesten Modeschulen der Welt gehört. Er war danach zu Foto-Shootings und Modeveranstaltungen in der Türkei, in Portugal und letztens in Katar – mit seinem Projekt mit der bulgarischen Folklore.
Übersetzung: Petar Georgiew
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