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Bulgarische Folklore-Oscar vergeben

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In diesem Jahr erhalten die Sängerin Ljubka Rondowa und der langjährige Choreograph Radi Radew den Jahresfolklorepreis.
Foto: gfn.bg
Am 20. Februar ist es wieder soweit: vergeben werden die Jahresfolklorepreise. In diesem Jahr sind sie dem 120. Jahrestag seit der Geburt der Volksliedsängerin Gjurga Pindschurowa geweiht. Im vergangenen Jahr waren sie auf den Namen des unvergessenen Volksliedsängers Boris Maschalow ausgeschrieben. Organisator ist die Vereinigung „Erben des Folklore-Feuers“; unterstützt wird sie von namhaften bulgarischen Interpreten und Folkloristen.

Entsprechend des Reglements findet das Ereignis in zwei Etappen statt. Anfang des Jahres werden die Preisträger für ihr Gesamtschaffen ausgewählt, während im Herbst die Preise für die „Stimme des Jahres“, das „Album des Jahres“, den „Lieblingsinterpret“ und andere Einzelleistungen vergeben werden. Preise werden in insgesamt zehn Kategorien zuerkannt, wobei nicht nur eine fachmännische Jury, sondern auch das Publikum das Wort haben. In diesem Jahr erhalten die Sängerin Ljubka Rondowa und der langjährige Choreograph Radi Radew den Jahresfolklorepreis.





Geboren wurde Ljubka Rondowa im Westen Makedoniens, einem ethnisch bulgarischen Gebiet, das heute zu Griechenland gehört. Ihre Familie ist eine typische bulgarische Flüchtlingsfamilie, deren Mitglieder in alle Himmelsrichtungen zerstreut wurden. Im Alter von neun Jahren kam sie zuerst nach Rumänien, dann nach Tschechien. Erst viele Jahre später kam ihre Familie wieder in Bulgarien zusammen, konnte aber nicht mehr an ihren angestammten Ort zurückkehren.  Ljubka Rondowa ist von der Ausbildung her keine Sängerin – die Volkslieder waren aber immer Teil ihres Lebens. Studiert hat sie in Prag slawische Philologie und beherrscht mehrere Sprachen. Zeitweise hat sie auch als Abteilungsleiterin für Kulturangelegenheiten in einer der Sofioter Bezirksverwaltungen gearbeitet. Das hat sie keineswegs daran gehindert, in jeder freien Minute Volkslieder zu sammeln und zu interpretieren. Ihre wohl größte Leistung ist die Sammlung bulgarischer Volkslieder aus ihrer Heimatregion. „Ich gehöre zu jenen Sängerinnen, die unermüdlich sind“, gibt Ljubka Rondowa zu. „Ich möchte den nächsten Generationen das hinterlassen, was uns unsere Vorfahren vermacht haben. Das Volkslied ist ein Spiegel der Seele und des Volkes. Überliefert wurden einzig die schönsten Lieder und es ist eine Mission, sie weiterzugeben."

Der zweite Preisträger, der für sein Gesamtschaffen ausgezeichnet wird, ist der Choreograph Radi Radew. In seiner Kinder- und Jugendzeit nahm er an verschiedenen Tanzgruppen teil. Seit 1955 ist er Mitglied des Staatlichen Ensembles für Volkslieder und Tänze „Philipp Kutew“. Dort hatte er die Möglichkeit, die angesehensten Musiker, Choreographen, Komponisten und Interpreten der Bühnen-Volkskunst kennenzulernen. Mit den Jahren etablierte er sich selbst als einer der originellsten Künstler des Folkloregenres. Radew gründete in Sofia das Schopen-Ensemble, für das er die Tanzinszenierungen schuf. Seine Arbeit brachte ihm etliche angesehene Preise ein, vor allem aber die Liebe des Publikums.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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