Eines der markantesten Gebäude in Sofia ist drauf und dran, zwei Kunstsammlungen unter einem Dach zu vereinen. Gemeint ist das Gebäude der ehemaligen Hofdruckerei, das in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts vom österreichischen Architekten Friedrich Schwanberg errichtet worden ist.
In Folge der Bombenabwürfe im Zweiten Weltkrieg abgebrannt, war es 1981 wiederaufgebaut und in eine nationale Galerie für ausländische Kunst verwandelt worden. Vor 15 Jahren fiel der Beschluss, auch das anliegende Gebäude der Technischen Universität aus den 50er Jahren in eine Galerie zu verwandeln. Es sollte ein ganzer nationaler Museumskomplex entstehen, in den die Nationale Kunstgalerie mit einziehen sollte, die nach dem Zweiten Weltkrieg im königlichen Stadtschloss untergebracht worden war. Die Universität zog also aus und die Arbeiten begannen, die von jeweils sieben Kulturministern mit mehr oder wenig großen Erfolg vorangebracht wurden.
Das Projekt wurde vom operationellen Programm Regionalentwicklung der EU mit 12 Millionen Euro mitfinanziert; von bulgarischer Seite wurden zwei Millionen Euro bereitgestellt. Die Arbeiten sind nun soweit gediehen, dass der Innenhof begrünt wurde, eine ansprechende Wasserfläche besitzt und nunmehr verschiedene Skulpturen aufgestellt werden. Die Innenausstattung steht ihrerseits vor ihrer Vollendung. Die Eröffnung des Museumskomplexes wird dann in diesem Herbst erfolgen. Einzelheiten teilte uns Boris Danailow mit; er ist als Berater des Kulturministers Petar Stojanowitsch tätig.
„Betrachtet man die technische Seite des Gebäudes, entspricht alles den europäischen Standards – das gilt für die Kommunikationen, den Schutz, wie auch die für ein Museum notwendigen Anlagen zur Aufrechterhaltung von konstanter Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit, ferner Beleuchtung... alles modernste Technologien“, versichert Danailow. „In dieser Beziehung gibt es keine Probleme. Das Museum wird sich im europäischen und Weltmaßstab mit den anderen messen können.“
Vorgesehen sind neben den Räumen für ständige und Sonderausstellungen, auch die notwenigen Depots, Restaurierungswerkstätten, Verwaltungsräume und ein Konferenzzentrum.
„Wir sahen uns vor etlichen Herausforderungen gestellt“, versicherte Dipl. Ing. Tinka Ewstatiewa, Vizedirektorin des Bauunternehmens „Glawbulgarstroj“ AG, das das Projekt verwirklichte. „Es ist einfach, ein Gebäude für einen speziellen Zweck zu projektieren und auf der grünen Wiese zu bauen. Hier mussten aber verschiedene bestehende Bauwerke gekoppelt und entsprechend der neuen Bestimmung angepasst werden.“
In den Medien wird der neue Museumskomplex als „bulgarischer Louvre“ bezeichnet – einen wirklichen Namen hat er noch nicht. Daher hat das Kulturministerium einen Wettbewerb dafür ausgerufen. Der Name soll nicht hochtrabend klingen, kurz und einprägsam sein.
Die Liebhaber der bildenden Künste warten schon mit Ungeduld auf die Eröffnung, denn die Exponierung von einheimischen und ausländischen Kunstwerken unter einem Dach wird die Möglichkeit zu interessanten Vergleichen bieten. Das Museum wird viele Geschmäcker befriedigen, da unter den jeweiligen Sammlungen Bildwerke aus Afrika und Kunstwerke der indischen Provinz Goa sind, um nur zwei zu nennen.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: Weneta Pawlowa
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