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Blickpunkt Balkan

Kosovo will sich Transadria-Pipeline anschließen
Kosovo wolle sich der Transadria-Pipeline anschließen, bestätigte der Außenminister des Landes Enver Hoxhaj. Über die Pipeline soll Gas aus Aserbaidschan nach Europa transportiert werden. Die geplante Trasse, die Aserbaidschan, die Türkei, Griechenland, Albanien und Italien verbinden soll, sei auch für Premier Hashim Thaci ein prioritäres Anliegen. Aus dem Anschluss an die Pipeline werde das Land sowohl in geopolitischer- als auch in wirtschaftlichre Hinsicht profitieren, vermerkte der kosovarische Außenminister.

Hochrangige Meinungsverschiedenheit über Zahl der Kinder in der Türkei
Der türkische Vizepremier Bülent Arinc hat sich gegen die Empfehlung von Premier Erdogan ausgesprochen, laut welcher jede Türkin mindestens drei Kinder großziehen müsse. Was die Zahl der Kinder betrifft, sei er anderer Auffassung, erklärte Arinc unverhofft auf einer Hochzeitsfeier in Odrin. Es gäbe Paare, die alles für ihren Kinderwunsch tun und dennoch kinderlos seien, äußerte der türkische Vizeminister und betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Familie. Premier Erdogan hatte mehrfach an die türkischen Frauen appelliert, zur Stärkung der Nation mindestens drei Kinder zur Welt zu bringen.

Selbsternannter Roma-Zar gestorben
Der selbsternannte Roma-Zar Ion Cioaba ist in einem türkischen Krankenhaus einem Herzinfarkt erlegen. Der 58-jährige Cioaba hatte sich 1997 zum "Zar aller Roma" erklärt. Der Rumäne hatte sich gegen die Zwangsverheiratung von Roma-Teenagern eingesucht und versuchte, die Roma-Familien zu überzeugen, den Teufelskreis der Armut zu verlassen, indem sie ihre Kinder in die Schule schicken. 2004 kandidierte er als Senator für das rumänische Parlament, wurde jedoch nicht gewählt. Der rumänische Präsident Traian Basescu sprach der Familie und der Roma-Minderheit sein Beileid aus. Offiziellen Angaben zufolge belaufe sich die Zahl der Roma in Rumänien auf 619.000. Vertreter der Minderheit gehen jedoch von 1,5-2 Millionen Roma im Land aus.

Griechenland verlegt Stromkabel durch die Ägäis
Griechenland arbeitet an einem Projekt zur Verlegung von Stromkabeln auf dem Meeresgrund. Über das 3,5 Millionen schwere Vorhaben sollen die Ägäis-Inseln und Kreta mit Strom versorgt werden. Als erster Schritt ist die Verkabelung der Kykladen mit dem Festland geplant.

Autobahnbau in Serbien
Beim Bau des paneuropäischen Verkehrskorridors 11 wird auf einem Teilstück in Serbien zwecks Einhaltung diverser Fristen nun auch nachts gearbeitet. Einer der wichtigsten und schwierigsten Autobahnstrecken ist der 40 km lange Abschnitt zwischen Ljig und Gornij Milanovac. Gebaut wird das Teilstück vom aserbaidschanischen Unternehmen AzVirt. Finanziert wird das Vorhaben über einen von Aserbaidschan gewährten 308 Millionen Euro Kredit. An dem Streckenabschnitt mit fünf Tunneln und 78 Brücken arbeiten derzeit 1.150 Bauarbeiter. Bis 25. August 2016 soll das Autobahnteilstück fertiggestellt werden.

Chinesen kaufen sich auf Zypern ein
Über 1.000 chinesische Investoren haben im letzten Jahr Immobilien in Zypern erworben. Dabei profitieren die Chinesen vor allem von den in diesem Zusammenhang erteilten Visa, mit denen sie sich frei in der EU bewegen können. Mit dem gleichen Ziel haben Tausende chinesische Bürger Ferienhäuser auf der Insel gekauft. Zur Erteilung einer ständigen Aufenthaltsgenehmigung müssen Ausländer ein sauberes polizeiliches Führungszeugnis vorlegen und 30.000 Euro auf einer örtlichen Bank hinterlegen.

Jugoslawische Abstammung von Tito angezweifelt
Eine kürzlich auf der Homepage des FBI veröffentlichte Sprachanalyse des Präsidenten von Ex-Jugoslawien Josip Broz Tito zweifelt dessen jugoslawische Abstammung an. Laut Analyse habe Tito seine serbokroatische Muttersprache mit "ausländischem Akzent" gesprochen, der sehr ans Russische oder Polnische erinnert. Die Autoren des Dokuments vermuten, dass Tito russischer oder polnischer Abstammung gewesen sei. Namentlich die "nichtjugoslawische" Abstammung von Tito könnte der Schlüssel für dessen Unvoreingenommenheit und Erfolg bei der Beilegung von Problemen und Zusammenstößen zwischen den verschiedenen ethnischen Gruppen in Jugoslawien gewesen seien, so die Autoren.

Kroaten mit höchster Durchschnittsrente in der Region
In den Staaten des Westbalkans liegen die Durchschnittseinkommen der Rentner beachtlich unter den Einkommen der Beschäftigten. Für die meisten Rentner reicht das Einkommen nicht einmal zur Deckung der grundlegendsten Bedürfnisse. Die höchsten Renten in der Region erhalten die Kroaten und Montenegriner. Jüngste Angaben beziffern die Durchschnittsrente in Kroatien mit umgerechnet 310 Euro, gefolgt von Montenegro mit 278 Euro und Serbien mit 219 Euro (Stand Februar). In Bosnien-Herzegowina lag die Durchschnittsrente im Januar bei umgerechnet 171 Euro. Die niedrigsten Renten in der Region erhalten die Mazedonier mit umgerechnet 144 Euro.

Zusammengestellt von: Radoslaw Dikow
Übersetzung: Christine Christov


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