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Bulgarische Tourismusbranche erwartet 5 Prozent Wachstum

Die Branche setzt traditionell auf Touristen aus Deutschland, Mitteleuropa, Russland und den benachbarten Balkanstaaten
Foto: Weneta Nikolowa
Nach einem außerordentlich schwierigen Jahr für die internationale Tourismusbranche geht es allmählich bergauf. Da macht auch Bulgarien keine Ausnahme. Mit einer Wachstumsprognose von fünf Prozent liegt der bulgarische Fremdenverkehr knapp über europäischem Durchschnitt. Bekannt gegeben wurden diese Daten auf einer in Sofia eröffneten Tagung des Europa-Ausschusses der Welttourismusorganisation (WTO). Während des zweitägigen Forums erörterten in Sofia Bulgaren und Ausländer Auswege aus der Krise.

Betont wurde die Notwendigkeit eines nationaler Dachverbandes mit Beteiligung von Staat und Branchenverbänden, der über Werbekampagnen für die bulgarische Tourismusbranche entscheiden soll. Bevor steht zudem die Einführung eines internationalen Systems, das brancheninterne Informationen erfasst, wie etwa die Anzahl von Hotels, Übernachtungen und Touristen, Ausgaben während des Urlaubsaufenthalts u.a.
„Wir wollen der bulgarischen Tourismusbranche unsere Erfahrungen weitergeben. Deshalb erörtern wir notwendige praktische Maßnahmen“, so WTO-Generalsekretär Taleb Rifai. Nach dem Ausnahmejahr 2009, so Rifai, gehe es allmählich wieder bergauf. Trotz Einbußen infolge des Flugverbots über Europa Mitte April sei Licht am Ende des Tunnels in Sicht. Vorläufigen WTO-Angaben zufolge sorgte die isländische Wolke für mehr als 1,5 Milliarden Euro Verluste. „Dieser schwere Finanzschlag wird das Jahreswachstum der Branche jedoch nicht beeinflussen“, kommentiert Taleb Rifai und fügt hinzu:

„Um uns ein klares Bild über Bulgarien zu verschaffen, müssen wir die globale Entwicklung, vor allem aber den Krisenverlauf in Europa analysieren. 2009 war eines der schwierigsten Jahre für die globale Tourismusindustrie. Erstmals seit 30 Jahren verzeichnete die internationale Tourismusbranche einen Einbruch von vier Prozent. Besonders betroffen war dabei Europa, allen voran die Mittelmeerstaaten. Die gesamte Region verzeichnete einen Rückgang von fünf Prozent, in manchen Ländern brach der Fremdenverkehr um 10 bis 12 Prozent ein. Seit Ende vergangenen Jahres geht es wieder aufwärts. Für das erste Quartal 2010 zeichnet sich ein deutlicher Aufschwung ab. Europa erholt sich allmählich vom Krisenschock und verzeichnet bereits ein Wachstum von drei Prozent.“
Das bulgarische Ministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus prognostiziert für das laufende Jahr ein Branchenwachstum von fünf Prozent. Dabei setzt man traditionell auf Touristen aus Deutschland, Mitteleuropa, Russland und den benachbarten Balkanstaaten. Ausländische Beobachter halten diese Prognose durchaus für reell, denn Bulgarien sei eine relativ unbekannte Destination und damit interessant und habe sein Tourismuspotential bei weitem nicht ausgeschöpft.

„Die Krise hat vor allem für Umsatzeinbußen gesorgt“, informiert Wirtschafts-, Energie- und Tourismusminister Trajtscho Trajkow. „Die Touristenzahlen sind in etwa gleich geblieben, allerdings ist der Umsatz um 5,6 Prozent zurückgegangen. Das Problem besteht darin, dass Touristen entweder ihren Urlaub verkürzen oder preisgünstigere Angebote wählen. Zudem gewähren die Dienstleister höhere Rabatte. All das wirkt sich negativ auf die Branche aus. Für 2010 gibt es bessere Prognosen. Einerseits könnten sich Last- Minute-Angebote als Zünglein an der Waage erweisen. Andererseits verzeichnen wir in diesem Jahr für einige Seebäder bereits 25 Prozent mehr Frühbuchungen als im Vorjahr.“

Übersetzung: Christine Christov
По публикацията работи: Weneta Nikolowa


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