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Stress und ungesunde Lebens- und Ernährungsweise sind Hauptgründe für die zunehmenden Krebserkrankungen in Bulgarien

Im Jahre 2009, das allmählich zu Ende geht, gibt es laut dem Nationalen Krebsregister über 30.000 neue Krebserkrankungen. Der Stress der langen Jahre des schweren Überganges zur Marktwirtschaft, der die Nerven angreift, die einem großen Teil der Menschen aufgezwungene ungesunde Lebens- und Ernährungsweise, der Alkohol und die Zigaretten sind laut den Fachleuten die Hauptgründe für die zunehmenden Krebserkrankungen bei uns.

„Wir leben im Stress“, sagt die Vorsitzende der Vereinigung der Onkologischkranken Ewgenija Adarska. „Wir leben nicht gesund. Wir haben die Naturgesetze und unsere eigenen moralischen Prinzipien verletzt. Es ist normal, wenn der Körper sich auf irgend eine Weise rächt. Die Weltgesundheitsorganisation behauptet seit langem, dass der Krebs dabei ist, zum Mörder Nr. 1 in der Welt zu werden. Soweit mir bekannt ist, soll das 2010 offiziell erklärt werden. Die Botschaft lautet, dass man die Prophylaxe nicht ignorieren darf.“

 

Von insgesamt über 200 Krebsarten, die der Medizin bekannt sind, unterliegen lediglich drei der Screening-Diagnostik – das sind Dickdarmkrebs, Brustkrebs und Gebärmutterhalskrebs.

„Ich denke, dass in den letzten 5 bis 10 Jahren tatsächlich viel Positives bei der Prophylaxe dieser Erkrankungen in Bulgarien passiert ist“, sagt Ewgenija Adarska. „Es gibt über 250.000 onkologisch Kranke in Bulgarien, von denen die Hälfte aktiv behandelt wird – mit Strahlen- und Chemotherapie. Die anderen sind in stabiler Remission. Das zeugt davon, dass die moderne Medizin, auch in Bulgarien, den Menschen immer größere Möglichkeiten bietet, eine solche Erkrankung zu überleben, wenn sie in einem frühen Stadium entdeckt und behandelt wird. Bei der Erkrankungsrate stehen wir nicht so schlecht im Vergleich zu den anderen europäischen Staaten dar. Beunruhigend ist aber, dass immer noch ein großer Anteil der Krebserkrankungen bei uns in einem späten Stadium erkannt wird. Wir fordern als nichtstaatliche Organisation, dass die Politik des Gesundheitsministeriums gegenüber der sozial bedeutsamen Krebserkrankung auf die frühe Diagnostik ausgerichtet wird. Wir bemühen uns auch um die Verbesserung der Gesundheitskultur der Bulgaren. Das einzige Instrument, um diese unsere Ziele zu erreichen ist ein wirklich funktionierendes nationales Screening-Programm. Vor einigen Monaten haben wir in Sofia ein internationales Forum zu Fragen der Behandlung und Prophylaxe von Krebs organisiert, unter Beteiligung von führenden Medizinern aus verschiedenen europäischen Zentren. Alles das provozierte das Parlament den politischen Willen zur Ausrichtung der Gesundheitspolitik auf die Prophylaxe und moderne Behandlung von Krebs in Bulgarien zu äußern. Die letzte positive Information, die ich habe, ist, dass das Gesundheitsministerium ein nationales Screening -Programm vorbereitet, dass über 300.000 Menschen umfassen soll. Die Untersuchungen werden kostenlos sein, und vorwiegend unter den Altersgruppen durchgeführt werden, die am meisten von den onkologischen Erkrankungen im Land betroffen sind.“

Nach den Worten von Ewgenija Adarska ist eines der Probleme der Prophylaxe und Behandlung von Krebs in Bulgarien der sich verstärkende Mangel an Onkologen im Land. Dutzende Städte, darunter auch Bezirkszentren, haben keine solchen Spezialisten. Die Kranken aus den kleinen Ortschaften müssen viele Kilometer zurücklegen, um untersucht zu werden. Es fehlen auch ausreichend Zentren für die Rehabilitation der Menschen, die die Krankheit überlebt haben. „Die Diagnose „Krebs“ verursacht bei jedem Stress und schwere Momente des sozialen Zusammenbruchs, der Abschottung, des Verlustes von Partner, Arbeit und Freundeskreis. Deswegen ist es notwendig mehr Rehabilitationszentren zu haben, in denen qualifizierte Psychologen beschäftigt sind, die diesen Menschen den Glauben an das Leben zurückgeben können und ihnen helfen, den Nachkrankenhausstress zu überwinden und auf diese Weise sie vor Rückfällen bewahren“, erläutert Ewgenija Adarska.

Übersetzung: Vladimir Daskalov

По публикацията работи: Diana Hristakiewa


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