Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2025 Alle Rechte vorbehalten

Am 27. Januar gedenkt die Welt der Opfer des Holocaust

Der 10. März ist der bulgarische Tag des Holocaust und der Opfer von Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Foto: EPA/BGNES

Mit Gedenkveranstaltungen in Sofia und Russe, an denen Vertreter des Außenministeriums, der Staatsverwaltung, Forscher, Bürger und jüdische Organisationen teilnehmen, beteiligt sich Bulgarien an den Feierlichkeiten zum Internationalen Tag zum Gedenken an die Opfer des Holocaust.

Der 27. Januar wurde von der UNO zum Gedenktag erklärt, weil am selben Datum vor 80 Jahren das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau befreit wurde.

Von 1940 bis 1945 wurden allein in diesem nationalsozialistischen Todeslager 1 Million Juden ermordet.

Die Lehren aus diesem Völkermord, dem über 6 Millionen Menschen zum Opfer fielen, dürfen nicht in Vergessenheit geraten, um eine Wiederholung dieses Verbrechens gegen die Menschlichkeit zu verhindern.


Während des Zweiten Weltkriegs gelang es Bulgarien dank der Bemühungen der gesamten Gesellschaft, einschließlich der Vertreter des Staates, die Juden aus seinen Vorkriegsgrenzen und der Süddobrudscha zu retten.

Aus diesem Grund hat unser Land ein eigenes Datum, an dem wir der 11.343 ermordeten Juden aus Nordgriechenland und Vardar-Mazedonien, die damals unter der Gerichtsbarkeit von Nazi-Deutschland standen, aber auch der Rettung von mehr als 48.000 bulgarischen Juden gedenken.
Der 10. März ist der bulgarische Tag des Holocausts und der Opfer von Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

An diesem Tag im Jahr 1943 reichte eine Gruppe von Abgeordneten unter der Leitung des Vizepräsidenten der 25. Volksversammlung Dimitar Peschew nach einem Protest von Bürgern aus Kjustendil ein Protestschreiben im Parlament ein, das von 43 Abgeordneten unterzeichnet war, die sich gegen die Deportation der bulgarischen Juden in die vom Dritten Reich geforderten Todeslager aussprachen.

Dimitar Peschew

In einer Erklärung zur Rettung der bulgarischen Juden stellte die 41. Volksversammlung fest:

„...Wir definieren die Rettung der bulgarischen Juden im Jahr 1943 als ein bemerkenswertes Ereignis, das die Menschlichkeit und Toleranz des bulgarischen Volkes und seinen Willen nach Gerechtigkeit zeigt...
Trotz der nazifreundlichen Politik der Regierung von Bogdan Filow und der in Europa verfolgten Politik des Völkermords hat Bulgarien ein edles Beispiel gegeben, indem es sich erfolgreich gegen die Versuche der Judenvernichtung gewehrt hat. Dank der Bemühungen der Mitglieder der 25. Volksversammlung, der festen Haltung der Bulgarischen orthodoxen Kirche, des Engagements von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und Intellektuellen, von bulgarischen Diplomaten, Berufsverbänden, Vertretern des offiziellen und des Anti-Hitler-Widerstands, von einfachen Bürgern und dank der Haltung der jüdischen Gemeinschaft, die Bulgarien als ihre Heimat ansah, beugte sich Staatschef Zar Boris III. dem öffentlichen Druck und lehnte die Deportation von mehr als 48.000Juden - bulgarischen Bürgern - in die Vernichtungslager ab.“

Zar Boris III.

Bulgarische Diplomaten stellten Juden aus europäischen Ländern, die keine bulgarischen Staatsbürger waren, Visa für Palästina aus und retteten so nochmals Tausende Menschen...
Heute trauern wir zutiefst um alle Opfer des Holocaust und um jeden einzelnen deportierten Juden aus den von Hitler besetzten Gebieten, und wir bekunden unseren tiefen Respekt für ihr Andenken.

Und wir fordern, dass ihr tragisches Schicksal nicht für politische Spekulationen missbraucht wird.


Lesen Sie auch:


Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: bulgarianhistory.org, BTA, EPA/BГNES, Bezirksverwaltung - Russe, kingsimeon.bg 



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Der Elija-Brunnen in Nikopol ist mit zarten Liebesversen bedeckt

Nikopol wird wegen seiner tausendjährigen Geschichte „Stadt der Jahrhunderte“ genannt. Die Stadt wurde bereits 169 n. Chr. während der Herrschaft des römischen Kaisers Marcus Aurelius besiedelt. Später benannte der byzantinische Kaiser Nikephoros II...

veröffentlicht am 24.11.24 um 11:05

Patriarchenkathedrale „Hl. Alexander Newski“ feiert ihr 100-jähriges Bestehen

Die Kathedrale wurde „als Zeichen der Dankbarkeit gegenüber dem russischen Volk für die Befreiung Bulgariens vom osmanischen Joch im Jahr 1878“ erbaut. In diesem Jahr jährt sich ihre Einweihung zum 100. Mal. Wer ist der Heilige Alexander..

veröffentlicht am 23.11.24 um 10:10

Die christliche Familie festigt die Beziehung zu Gott

Mariä Tempelgang ist eines der ältesten und meist verehrten Feste in der orthodoxen Welt. Es wurde um das 8. Jahrhundert in Konstantinopel eingeführt, zur Zeit des Patriarchen Tarasios. Erst sechs Jahrhunderte später, unter Papst Gregor XI.,..

veröffentlicht am 21.11.24 um 12:55