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Vor 80 Jahren änderte Bulgarien seine Gesellschaftsordnung

Foto: historymuseum.org

Am 9. September jährt sich zum 80. Mal das einschneidende Ereignis, das das Ende des bulgarischen Königreichs bedeutete.

Auf dem Höhepunkt des Zweiten Weltkriegs, als die sowjetische Armee nach der Schlacht von Stalingrad in die Offensive ging und im August 1944 Rumänien erreichte, war Bulgarien noch ein Verbündeter Nazi-Deutschlands. Um seine Souveränität zu wahren, brach es unter Androhung militärischer Maßnahmen durch die UdSSR die Beziehungen zum Dritten Reich ab.

In der Nacht zum 9. September 1944 wurde die bulgarische Regierung, der mehrere demokratische Parteien angehörten, von Offizieren gestürzt, die zur Vaterländischen Front übergelaufen waren. Beteiligt waren die Bulgarische Arbeiterpartei /Kommunisten/, Kräfte der legalen Opposition, der politische Kreis „Sweno“, die Demokratische Partei, der Bulgarische Bauernvolksunion und andere Bauernparteien. Der Putsch wurde unter der Führung der Bulgarischen Arbeiterpartei durchgeführt.

Auf Befehl von Georgi Dimitrow, dem Leiter der Komintern, wurden das Kriegsministerium, die Zentrale Post, der Telefonpalast, der Hauptbahnhof und andere strategische Einrichtungen in Sofia eingenommen.

Kimon Georgiew vom politischen Kreis „Sweno“, der bereits an den Putschen vom 9. Juni 1923 und 19. Mai 1934 beteiligt war, verkündete im Radio die neue Regierung des Nationalkomitees der Vaterländischen Front. Die Minister der Regierung von Konstantin Murawjew werden verhaftet.

Kimon Georgiew übernimmt die führung der neuen Regierung mit Hilfe der Streitkräfte der Dritten Ukrainischen Front der Roten Armee. Derart fiel Bulgarien in die sowjetische Einflusssphäre und schlug den Weg der sozialistischen Entwicklung ein.

In den Monaten bis Ende 1944, bis zur Bildung des so genannten Volksgerichtshofs, folgte eine Welle der Selbstjustiz, bei der Menschen, die der neuen Führung unbequem waren, ohne Gerichtsverfahren oder Verurteilung verhaftet, in Lager gesperrt und ermordet wurden.



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