Nur wenige Jahre vor dem Fall der Berliner Mauer und dem damit einhergehenden euphorischen Gefühl von Freiheit traten auf den Bühnen des Kunstfestivals „Apollonia“ in Sosopol zum ersten Mal Musiker, Künstler, Schriftsteller und Theaterkünstler auf.
Die damalige „Hauptstadt-Bohème“ verwandelte die Höfe vieler Häuser in Ausstellungsräume. Klassische Musik und Gedichte erklangen unter der Kuppel der Kirche, die göttliche Stimme des weltberühmten Basses Nikola Gjuselew schwang sich über das Amphitheater, künstlerische Kompositionen eroberten sogar die Straßen von Sosopol.
Vierzig Jahre später ist „Apollonia“ ein Synonym für Kunst von allerhöchstem Wert, getaucht in Romantik vor dem Hintergrund der untergehenden Sonne und dem leisen Flüstern der Meeresbrise.
Die diesjährige „Apollonia“ wird mit einem Konzert des Sinfonieorchesters des Bulgarischen Nationalen Rundfunks eröffnet.
„Es ist wunderbar, dass der Bulgarische Nationale Rundfunk seit 40 Jahren unser Medienpartner ist“, betonte Margarita Dimitrowa, künstlerische Leiterin von „Apollonia“. “Deshalb ist es nur natürlich, dass wir das Festival am 29. August mit dem Sinfonieorchesterdes BNR unter der Leitung des Dirigenten Konstantin Iliewski und mit der Solistin SwetlinaStojanowa, einer hervorragenden Mezzosopranistin von Weltruf, eröffnen. Außerdem werden Carmen, bulgarische Musik und Azucena aus „Der Troubadour“ zu hören sein. Wir widmen dieses Konzert der Oper“.
Einen Tag vor dem offiziellen Beginn des Kunstfestivals haben jedoch Künstler und der Bildhauer Pawel Kojtschewfür alle Einwphner und Gäste von Sosopol eine weithin sichtbare Überraschung vorbereitet.
„Das sind zwei fantastische Figuren von einem Mann und einer Frau“, verriet uns Margarita Dimitrowa. „Sie sind futuristisch, glänzend, ganz in Silber. Wir werden diese riesigen Figuren auf der Promenade in Sosopol aufstellen, damit sie die Leute während des Festivals sehen können. Der Künstler Gradi Assa wird neue Gemälde vorstellen, die er speziell für die Ausstellung gemalt hat - es wird viel Blau, viel Grün, viel Meer, viel Sand, viel aufgehende Sonne geben und es wird wunderschön sein. Auch die Studenten, die dieses Jahr ihren Abschluss an der Kunstakademie machen, werden mit einer Ausstellung vertreten sein. Und der berühmte Fotograf Assen Schopow wird ausschließlich Fotos von Sosopol zeigen.“
Dreizehn bulgarische Konzertmeister und Musiker, die in der ganzen Welt auftreten, darunter Albena Danailowa, Swetlin Russew, Lija Petrowa, werden ebenfalls einen großen Auftritt während des Festivals haben.
„Ich bin absolut überzeugt, dass dies ein außergewöhnliches Event sein wird - nicht nur für die Musiker, sondern auch für alle Menschen in Sosopol, die ihre Auftritte erleben dürfen. In das Programm dieses Kammerensembles ohne Dirigent sind Werke von Mozart, Mendelssohn, Berlioz und Pantscho Wladigerow einbezogen. Der Trompeter Michail Jossifow wird ebenfalls auf der Bühne stehen. Es wird auch Überraschungen geben“, kündigte Margarita Dimitrowa an.
Die Idee der künstlerischen Leiterin des Festivals ist es, die Auftritte der bulgarischen Musiker über unsere Grenzen hinaus einem europäischen Publikum zugänglich zu machen. Deshalb wird das Konzert gefilmt und großen Sendern für klassische Musik wie „Arte“ und „Mezzo“ angeboten.
Das Volkskulturhaus „Otez Paissij“, das Archäologische Museum, die Kunstgalerie, das „Apollonia“-Amphitheater und das Sommerkino werden vom 28. August bis zum 7. September wieder zu Bühnen für die Kunst von Menschen aus allen Gesellschaftsschichten. Doch Margarita Dimitrowa blickt auf ein noch größeres Ziel - die Insel „Heiliger Kirik“ als Austrgungsort des Festivals.
„Sollte dies passieren, wäre es der magischste Ort in Bulgarien - eine außergewöhnliche Kulturinsel, voller Ausstellungs- und Konzertsälen, Galerien und einem Kino. Es wird auch ein archäologisches Museum geben, denn die Insel ist ein idealer Ort dafür“, so Maragrita Dimitrowa abschießend.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: Diana Zankowa, Facebook /Apolonia Arts Festival, Verlag „Ciela“, BNR, Master of Art, Facebook / Sinfonieorchester des BNR, Ani Petrowa, BNR (Archiv)
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