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Aktuelles Thema der öffentlichen Gesundheit:

Berufliches Burnout ist am häufigsten bei Menschen mit gesellschaftlich wichtigen Aufgaben zu beobachten

Gesundheit ist eine Frage des politischen Handelns - Europäische Woche der öffentlichen Gesundheit

Foto: Pixabay

Die körperliche und geistige Gesundheit der Menschen über den gesamten Lebenszyklus hinweg steht im Mittelpunkt der Europäischen Woche der öffentlichen Gesundheit. Die Initiative fördert die Zusammenarbeit zwischen medizinischen Fachkräften in ganz Europa, hebt die Bedeutung der öffentlichen Gesundheit hervor und strebt einen globalen Ansatz zur Lösung von Problemen an.

"Gesundheit ist eine politische Entscheidung", heißt es in der Kampagne, die gleichzeitig eine andere Sichtweise auf planetarische Fragen anstrebt und eine neue Generation von Führungspersönlichkeiten im Gesundheitswesen fördert.

Warum die Diskussion über die öffentliche Gesundheit Teil der politischen Agenda ist, erklärt Prof. Rumen Stefanow, Leiter der Abteilung für Sozialmedizin und öffentliche Gesundheit an der Medizinischen Universität Plowdiw, in einem Interview für den BNR-Plowdiw.

Prof. Dr. Rumen Stefanow

"Gesundheit als politische Entscheidung bedeutet, dass jede Handlung oder Untätigkeit von Politikern Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit hat. Der Schwerpunkt sollte jedoch auf die Prävention liegen, und zwar mit Hilfe moderner Kommunikationstechnologien. Sie ist der Schlüssel zur Vorbeugung und Verhinderung der schnellen Ausbreitung von Krankheiten, was auch Kosten für das Gesundheitswesen selbst spart", erklärte Prof. Dr. Rumen Stefanow, Leiter der Abteilung für Sozialmedizin und öffentliche Gesundheit an der Medizinischen Universität Plowdiw, in einem Interview mit BNR Plowdiw.

Wenn über öffentliche Gesundheit gesprochen wird, kommt uns sofort ein großes Problem in den Sinn: das berufliche Burnout. Es betrifft Berufe mit hoher gesellschaftlicher Bedeutung, wie Ärzte und Lehrer, Menschen mit verantwortungsvollen Aufgaben, die nach einer höheren Qualifikation streben und sich gleichzeitig so sehr für ihren Beruf engagieren, dass sie keine Zeit für eine sinnvolle Erholung und Abbau von Spannung und Stress haben.


Laut einer von der Gewerkschaft "Podkrepa" in Bulgarien durchgeführten Umfrage sind Lehrer am stärksten von diesem Phänomen betroffen. Die Gewerkschaft berichtet, dass das Problem des Burnout bei Lehrern in Bulgarien unterschätzt wird und es keine gezielten Maßnahmen zur Prävention und Rehabilitation gibt. Daher wird jedem geraten, eine Selbstdiagnose zu stellen und die Überlastung durch Faktoren, die Stress verursachen, zu begrenzen.

"Ein Mensch sollte in der Lage sein, zunächst sich selbst und seiner Familie nützlich zu sein. Erst dann sollte er fit für seinen Beruf sein", erklärte der Psychologe Kiril Kuntchew in einer Sendung des BNR-Widin. Es sei wichtig, zwischen Stress und den Zustand des beruflichen Burnouts zu unterscheiden.

"Stress ist eine vorübergehende Reaktion, die meist mit einem bestimmten Ereignis in unserem Leben verbunden ist. Wir empfinden Stress, wenn unsere geistigen, körperlichen oder emotionalen Reserven unser eigenes Komfortniveau überschreiten. Burnout ist eine Reaktion auf anhaltenden und übermäßigen Stress, der uns in einen Zustand der körperlichen und geistigen Erschöpfung versetzt. Er führt zu einer zynischen Haltung gegenüber unserer Arbeit und den Menschen, die mit ihr verbunden sind. Wir werden weniger effizient und distanzieren uns immer mehr von unserer Arbeit und den Menschen um uns herum. Bei einem Burnout glauben wir oft nicht, dass sich die Situation verbessern kann, und verfallen in ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit“, erklärt der Psychologe.


Burnout ist viel mehr als das Gefühl, überarbeitet zu sein. Der Spezialist fasst die Symptome dieser für unsere Gesundheit gefährlichen Erscheinung zusammen.

„Burnout äußert sich durch das Gefühl, keine Energie mehr zu haben, oder durch emotionale Erschöpfung. Es kommt zu einem Gefühl der Negativität und des Zynismus im Zusammenhang mit der Arbeit sowie zu einer verminderten beruflichen Effizienz. Die ersten Symptome sind emotionaler Stresses - körperliche Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Schuldgefühle. Wenn der Zustand jedoch komplizierter wird, kommt es zu einer Abneigung, zur Arbeit zu gehen, zu einem Verlust der Selbstkontrolle, Jähzorn oder Selbstisolation, zu erhöhter Aggressivität, einer Essstörung, einer anhaltend negativen Einstellung gegenüber den Schülern, zu Entfremdung. Möglich ist das Auftreten von Migräne, Herzschmerzen und der Verschlimmerung verschiedener chronischer Krankheiten. Allmählich nimmt das Interesse nicht nur an beruflichen Tätigkeiten, sondern auch an verschiedenen Hobbys ab. Die Person zeigt sogar Gleichgültigkeit gegenüber ihrem Aussehen und dem Leben ihrer Angehörigen.“


Berufliches Burnout ist ein Zustand, dessen Ursachen und Symptomatik allein mit der Arbeitsbelastung und einem unsachgemäßen Umgang mit Stress zusammenhängen, unterstreicht der Experte.


• Depression, Burnout und Stress machen den Bulgaren zunehmend zu schaffen


Text: Gergana Mantschewa nach Interviews von Zhiwka Tantschewa, BNR-Plowdiw und von Voktoria Topalska, BNR-Widin

Übersetzung: Georgetta Janewa




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