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Kompanie 4093 - Bulgarische Emigranten gründen eine militärische Spezialeinheit hinter dem Eisernen Vorhang

Die Formation war 16 Jahre Teil der Streitkräfte der Vereinigten Staaten

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Foto: militarymuseum.bg

Die bulgarische Nationale Freiwilligenkompanie 4093 wurde am 20. Oktober 1951 als Teil der US-Streitkräfte in Westdeutschland gegründet. Das war kein einfaches Unterfangen, aber es zeigte eindeutig, dass es eine beträchtliche Anzahl von Bulgaren gab, die mit der Regierungsführung und den Repressalien in unserem Land nach dem 9. September 1944 nicht einverstanden waren.

Die große Mehrheit der künftigen Mitglieder der Freiwilligenkompanie 4093 befand sich in verschiedenen europäischen Hauptstädten. Ihnen war die Rückkehr nach Bulgarien untersagt, anderenfalls riskierten sie ihr Leben. Als politische Emigranten schlossen sich einige dieser Bulgaren in zwei 1948 gegründeten Gruppen zusammen - dem Bulgarischen Nationalkomitee (BNК) unter der Leitung von Dr. G. M. Dimitrow und die Bulgarische Nationale Front unter der Führung von Iwan Dotchew.

G. M . Dimitrow (1903-1972)

Die amerikanische Diplomatie entschied sich für eine Zusammenarbeit mit dem bulgarischen Nationalkomitee und kontaktierte dessen Vorsitzenden G.M. Dimitrow. Sie forderte ihn auf, mit der Gründung von nationalen Freiwilligenkompanien zu beginnen, wie sie in verschiedenen europäischen Ländern von russischen, tschechoslowakischen, estnischen, lettischen und litauischen Emigranten organisiert wurden. Der Status ihrer Teilnehmer wurde durch ein Sondergesetz geregelt, das der US-Kongress am 30. Juni 1950 verabschiedet hatte und das es Ausländern erlaubte, in den US-Streitkräften zu dienen.

1951 löste der Kongress auch ein anderes Problem indem er 100 Millionen US-Dollar für ähnliche Gruppen bewilligte, die von Einwanderern gegründet wurden. Eine Studie zu diesem Thema veröffentlichte der Historiker von der Militärakademie „Georgi Sawa Rakowski“ Stojan Nikolow.

"Die ersten bulgarischen Freiwilligen trafen im September 1951 in einer Kaserne in der Stadt Zeilsheim ein, damals ein Vorort und heute ein Stadtteil von Frankfurt am Main. Sie kamen illegal aus Frankreich in die Kaserne in der amerikanischen Besatzungszone an. Alle mussten einen Fragebogen ausfüllen, der vom Hauptquartier des Zentralkommandos der Nordamerikanischen Armee in Westdeutschland ausgegeben wurde, um ihre politische und militärische Zuverlässigkeit zu überprüfen.

Die Kompanie wurde offiziell am 20. Oktober 1951 durch den Befehl Nr. 53 des Hauptquartiers des US-Militärkommandos gegründet. Sie hatte eine Stärke von 200 Mann, aufgeteilt in 4 Züge zu je 40 Mann für Schutz und Verwaltung.

Ein Teil der Kompanie nach einer Unterrichtsstunde mit einem Ausbilder, September 1952

Mit dem Beschluss von Präsident Eisenhower vom 14. Februar 1953 wurde angeordmet, 15 Bataillone mit einer Gesamtstärke von etwa 25.000 Mann aufzustellen. Diese so genannten Arbeitskompanien unter dem Kommando der amerikanischen Streitkräfte (USAF) in Europa umfassten etwa 5.000 Osteuropäer, die das amerikanische Militär in den Bereichen Sicherheit und Logistik unterstützen sollten und nach drei Jahren Dienstzeit legal in die Vereinigten Staaten auswandern konnten. Diese Einheiten standen unter der Kontrolle der amerikanischen Streitkräfte in Europa und haben nichts mit den militärischen Strukturen der NATO zu tun.

Ab April 1953 wurde die Kompanie für drei Monate von Zeilsheim in die nahe gelegene Stadt Eschborn bei Frankfurt verlegt. Zu den Aufgaben der Kompanie gehörten von Anfang an die Patrouillen vor dem Hauptquartier des USAF -Kommandos Nord, die nächtliche Bewachung der Villa des Militärgouverneurs der amerikanischen Besatzungszone, General Lucius Clay, und der Schutz des Radiosenders der US-Armee. Bewacht wurden auch Maschinen- und Chemielager.

Die Kompanie 4093 begrüßt den Vorsitzenden des bulgarischen Nationalkomitees, Dr.  G.М. Dimitrow.

Die Aktivitäten der Kompanieführer blieben von den bulgarischen Behörden nicht unbemerkt.

"Die Kommandeure der Kompanie waren Stefan Bojdew, Borislaw Bajtchew und Dimitar Krastew“, erklärt der Historiker Stojan Nikolow. „Das Schicksal dieser drei Männer war typisch für die ehemaligen bulgarischen Offiziere des Zaren, nachdem die Kommunisten in Bulgarien die Macht übernommen hatten. Mit ihnen wurde auf unterschiedliche Weise abgerechnet. Alle wurden in ihren besten Jahren aus der Armee entlassen.

Die Kommandeure der Kompanie 4093 (von oben nach unten):Stefan Bojdew, Borislaw Bajtschew und Dimitar Krastew

Die bulgarische Staatssicherheit unternahm mehrere Versuche, Agenten in die Freiwilligenkompanie 4093 einzuschleusen, aber sie wurden aufgedeckt und blieben erfolglos. Bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1964 haben die US-Streitkräfte Berichten zufolge rund 150 Millionen Dollar für das Unternehmen ausgegeben.

Fahnen und Uniformen der Kompanie 4093 in der Ausstellung

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Übersetzung: Georgetta Janewa





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