Er ist ein Kind des Übergangs, geboren Ende 1989 in Sofia.
Er wuchs mit „Kungfu“-Filmen und der Mystik des „Shaolin“-Klosters in China auf. Sein Weg führte über Aikido-Training, Theater- und Filmhochschule , Ausbildungskurs an der „Bear Grylls Academy“ in England, mehr als zehn Jahre Erfahrung im Extrembergsteigen und Überleben, sowie die Mitgliedschaft in der bulgarischen Pfadfinderorganisation. Sein Name ist Zwetan Najdenow, der in den letzten Monaten als der Bulgare vom Shaolin bekannt wurde.
Heute ist Zwetan Najdenow auf dem Weg, der erste ausländische „Kung-Fu“-Meister zu werden, der das allererste Online-Programm in der Geschichte durchlaufen hat, das die Lehrer des Shaolin-Klosters während der Covid-Pandemie gestartet haben. Er soll rein zufällig darauf gestoßen sein, wenn man an Zufälle glaubt.
"China hatte seine Grenzen während der Covid -Pandemie drei Jahre lang für Ausländer geschlossen. Die Menschen dort haben überhaupt nicht gewusst, was passieren wird, ob die Grenzen wieder geöffnet werden. In dieser unsicheren Zeit wurde erkannt, dass diese Kampfkunst jedes Jahr mehr und mehr in Vergessenheit gerät und irgendwann verloren gehen könnte, wenn die Türen nicht für mehr Menschen aus der ganzen Welt und mit neuen und modernen Mitteln und Ansätzen geöffnet werden", erklärte Zwetan Najdenow in einem Interview für Radio Sofia.
Das Online-Programm selbst ist eine zweijährige Ausbildung. Das erste Jahr des Programms, das dem Bulgaren zufolge erstaunlich gut konzipiert und aufgebaut ist, wird aus der Ferne absolviert. Für die Studenten wird eine geschlossene Gruppe eingerichtet, die heute mehr als 600 Mitglieder aus der ganzen Welt hat, für die täglich Videolektionen, Übungen und Praktiken hochgeladen werden. Jeden Monat finden Prüfungen statt, die aber nicht obligatorisch sind.
"Du kannst zum Spaß lernen, aber die Prüfungen sind eine gute Gelegenheit zu erfahren wo man steht", sagt Zwetan Najdenow.
Nach einem Jahr im Trainingsprogramm wird dem Bulgaren klar, dass er sich weiterbilden muss, um sein Niveau zu steigern. Im Sommer 2023 ging er für einen Monat in das buddhistische Kloster „Hui Gan“, das als das östliche Shaolin bezeichnet wird.
"Vor Ort ist es ganz anders! Es gibt einige Dinge, die nur dort gelehrt werden, da der Meister einige der mit der Online-Ausbildung verbundenen Aktivitäten bewusst nicht lehrt, weil sie unter seinem strengen und wachsamen Auge, ganz vor Ort, durchgeführt werden müssen, weil es einige gefährliche Dinge gibt. Sie sollten nicht aus der Ferne geübt werden. In diesem einen Monat habe ich viel gelernt, erstaunliche Dinge gesehen und großartige Menschen kennengelernt, mit denen wir bis heute in Kontakt sind", sagt Zwetan Najdenow.
Bei seiner Ankunft im Kloster und nach einer 50-stündigen Reise von Bulgarien nach China erfuhr Zwetan Najdenow, dass er für die Teilnahme an einer legendären lokalen Kampfsportmeisterschaft ausgewählt wurde, die bis dahin für Ausländer nicht zugänglich war.
„Dank meines Meisters habe ich zusammen mit 10 anderen Ausländern an einer Gruppenvorführung teilgenommen. Ich und zwei andere wurden auch für einen Soloauftritt ausgewählt. Wir haben sowohl für die Gruppen- als auch für die Solovorführung Goldmedaillen und einen Goldpokal für die Gruppenvorführung gewonnen, das war unglaublich."
Ende April wird Zwetan Najdenow erneut ins „Shaolin“-Kloster gehen. Diesmal wird sein Aufenthalt nur zwei Wochen dauern, in denen er die letzten beiden Prüfungen ablegen und das Programm abschließen wird. Er ist bereits der erste Teilnehmer des Online-Programms mit einem Lehrassistentendiplom, das er am Ende seines vorherigen Aufenthalts in China erhalten hat.
„Die Meister dort haben größere Pläne für mich als ich für mich selbst habe. Sie wollen, dass ich „Shaolin“ in Bulgarien vertrete, um dieses Wissen an die Menschen hier weiterzugeben."
Text: Nach einem Interview von Kris Iliew und Dessi Popowa, Radio Sofia
Übersetzung: Tichomira Krastewa
Redaktion: Georgetta Janewa
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