Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Junge Bulgaren aus Rom lernen, indem sie einen Film drehen und beeindrucken das italienische Fernsehen

Foto: facebook/Weneta Nenkowa

Schüler der bulgarischen Sonntagsschule „Assen und Ilia Peikow“ in Rom sind intensiv mit den Dreharbeiten zu einem Dokumentarfilm beschäftigt, der drei Kämpfern für die nationale Unabhängigkeit Bulgariens gewidmet ist - den bulgarischen katholischen Bischöfen Petar Partschewitsch, Filip Stanislawow und Petar Bakschew. Sie beteiligten sich aktiv an der Organisation eines der größten bulgarischen Aufstände gegen die osmanische Herrschaft im 17. Jahrhundert, des Tschiprowzi-Aufstands, der 190 Jahre vor der Befreiung Bulgariens ausbrach.


„Vielen Dank an RAI 3 für die Berichterstattung über die Dreharbeiten zu unserem Dokumentarfilm über die erste bulgarische Schule, die vor 400 Jahren von den bulgarischen Katholiken in Tschiprowzi gegründet wurde! Wir danken dem Ministerium für Bildung und Wissenschaft und dem ERASMUS+ Programm, dass all dies möglich ist!“, teilte auf den sozialen Netzwerken Weneta Nenkowa, Kulturwissenschaftlerin, Gründerin der Schule und Vorsitzende des Kulturvereins „Parallel 43“ in der italienischen Hauptstadt mit. Die Arbeit des Schulteams bei der Beleuchtung wenig bekannter Momente aus der bulgarischen Vergangenheit veranlasste das italienische Fernsehen, einen Bericht mit dem Titel „Verborgene Seiten der bulgarischen Geschichte“ auszustrahlen.

Ein sehr spannender Teil der Entstehung des Films ist das Gespräch mit Padre Angelo Gabriele Giorgetta, einem Italiener, der unsere Heimatgeschichte auf Bulgarisch erzählt.

„Padre Angelo Gabriele Giorgetta verdient den höchsten bulgarischen Orden für seinen Beitrag zum Studium und zur Popularisierung der bulgarischen Geschichte und Kultur in Italien“, unterstreicht Weneta Nenkowa.


Die Arbeit an dem Film ist mit zwei wichtigen Jubiläen verbunden – in diesem Jahr jährt sich der Tod der Bischöfe Filip Stanislawow, Petar Bakschew und Petar Partschewitsch. Das war vor genau 350 Jahren, erinnert Weneta Nenkowa. „Diese bulgarischen Katholiken, die in Italien aufgewachsen sind und gesehen haben, was es bedeutet, in einem freien Land zu leben, wollten eine solche Freiheit für Bulgarien“, erklärte sie in einem Interview für Radio Bulgarien.

„Sie organisierten Orthodoxe und Katholiken sowie eine europäische Armee, um das aufständische Volk von Tschiprowzi zu unterstützen. Ein weiterer wichtiger Jahrestag ist der 400. Jahrestag der Gründung der ersten bulgarischen Schule. Darüber wird nichts gelernt. Wir wissen von der 1835 gegründeten Schule in Gabrowo, doch die erste bulgarische Schule wurde bereits 1624 in Tschiprowzi von Katholiken gegründet! Es ist sehr gut bekannt, wer die Lehrer waren und was sie unterrichtet haben. Wir aber haben nichts darüber gelernt, weil sie Katholiken waren. Es war es keine religiöse Schule. Aus ihr sind viele Handwerker und Kaufleute hervorgegangen.“

Die erste Schule in Tschiprowzi, gegründet 1624.

Im Januar wurde zusammen mit der Nationalen Akademie für Theater- und Filmkunstein Dokumentarfilm in Tschiprowzi, in Rom und in einem Dorf in Süditalien gedreht, wo der italienische Priester Angelo Giorgetta lebt. Er hat ein 100-seitiges Buch mit dem Titel „Speranze ardenti“ geschrieben, in dem er über diese bulgarische Schule berichtet. Diese Geschichte wird durch Dokumente untermauert, die er aus dem Vatikan erhalten hat, sagte abschließend Weneta Nenkowa.

Die Aufnahmen dauern weiter an.

Lesen Sie auch: https://bnr.bg/de/post/101463834/370-jahre-seit-dem-ersten-gedruckten-buch-auf-bulgarisch

Übersetzung: Antonia Iliewa

Redaktion: Georgetta Janewa



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Aufnahme der Bischofsbasilika von Philippopolis in UNESCO-Liste wird angestrebt

Die Bischofsbasilika von Philippopolis (dem heutigen Plowdiw) ist ein anschauliches Beispiel dafür, wie die Entwicklung des bulgarischen Kulturtourismus gefördert werden kann. Das sagte der Minister für Tourismus Ewtim Miloschew bei einem Treffen..

veröffentlicht am 22.08.24 um 10:32

Graffiti-Schule in Warna will Vorstellungen über diese Art von Kunst zum Positiven wenden

Seit 2019 gibt es in Warna eine Schule, deren Ziel es ist, Stereotypen und die Vorstellung von Graffiti als etwas Hässliches, Schmutziges und Unverständliches zu durchbrechen. In der Regel werden auch Graffiti-Künstler bestenfalls als Menschen..

veröffentlicht am 18.08.24 um 11:40

Bulgarien aus der Sicht von Bettany Hughes

Die Geschichte braucht immer gute E rzähler. Herodot wird als Vater der Geschichte bezeichnet, nicht nur, weil er die erste Geschichte schrieb, sondern weil er seine Texte als erster öffentlich im Odeon von Athen vor las. Es gibt zwei..

veröffentlicht am 11.08.24 um 11:05