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Am 25. Januar feiert der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Bulgarien

Tschawdar Arnaudow: Bei Radio Bulgarien hatte ich das große Glück, mit den besten Übersetzern zusammenzuarbeiten

Tschawdar Arnaudow
Foto: Persönliches Archiv

Radio Bulgarien wurde ein Jahr und einen Monat nach der Gründung des Bulgarischen Rundfunks, damals noch Radio Sofia, ins Leben gerufen. Von Anfang an präsentierte Radio Bulgarien ein anderes und glaubwürdiges Bild unseres Landes, wobei die Übersetzer in den verschiedenen fremdsprachigen Redaktionen eine wichtige Rolle spielten. Zunächst wurden die Sendungen nur in Esperanto ausgestrahlt, doch schon bald nach dem 1. Mai 1937 begann die Ausstrahlung von Sendungen in Deutsch, Englisch, Italienisch und Französisch.

Trotz der Wirren der Zeit und des in den letzten Jahren immer deutlicher werdenden Fachkräftemangels präsentiert Radio Bulgarien seinem Publikum in aller Welt weiterhin die wichtigsten und interessantesten Nachrichten aus dem Land in 11 Sprachen - Bulgarisch, Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Russisch, Griechisch, Serbisch, Albanisch, Türkisch und Rumänisch.

Heute wollen wir Ihnen Tschawdar Arnaudow vorstellen, einen der Kollegen, der 33 Jahre seiner beruflichen Laufbahn der französischen Redaktion der Direktion "Auslandssendungen" gewidmet hat, wie unser Programm genannt wurde, als er 1972 zum Bulgarischen Nationalen Rundfunk kam. Er bezeichnet sich selbst mehs als einen "Schreibenden als einen Redenden" und sagt, dass er das große Glück hatte, mit einigen der besten Übersetzer seiner Zeit zusammenzuarbeiten.

"Als ich zum Funk kam, war Dimitar Tonew, der nicht mehr am Leben ist, verantwortlicher Redakteur der Französischen Redaktion. Er hatte ein Faible für Literatur und mehrere Gedichtbände herausgebracht. Auch ich hatte literarische Interessen und so wurde ich in diese Redaktion aufgenommen“, erinnert sich Tschawdar Arnaudow an diese Zeit. „Damals gab es nicht viele Bewerber, obwohl die französische Sprache noch nicht völlig aus der Mode gekommen war. Jetzt gibt es wieder einen gewissen Aufschwung, aber damals wurde erst Spanisch, dann Englisch die Modesprache, und jetzt lernen alle jungen Leute nur noch Englisch."

Im Laufe der Jahre bereitete der Zentrale Nachrichtendienst (heute die bulgarische Redaktion) Beiträge vor, die in die jeweiligen Sprachen übersetzt wurden. Jede fremdsprachige Redaktion, auch die französische, unterhielt aktive Verbindungen zu Hörern in aller Welt. Zu diesem Zweck hatte jede Redaktion so genannte Korrespondenten, die Briefe beantwortete und die entsprechenden Statistiken führten. Es kam oft vor, dass die Hörer von Radio Bulgarien Gründer von Amateurfunkclubs in den verschiedenen Teilen der Welt wurden.

„In Frankreich hatten wir zwei solcher Clubs, die französische Hörer, französische Staatsbürger, die regelmäßig unsere Sendungen auf Französisch hörten, gegründet hatten“, erzählt Tschawdar Arnaudow und erinnert sich an einen kuriosen Fall aus der Zeit der Auslandssendungen.

„Eines Tages kam aus heiterem Himmel ein Bus mit 30 Franzosen vom "Club der Freunde von Radio Sofia" an, die beschlossen hatten, eine Reise nach Bulgarien zu unternehmen. Sie wollten Bulgarien besuchen und die Redaktion kennenlernen. Das war Anfang der 1980iger Jahre. Der Redaktionschef war nicht da und ich wusste nicht, was ich machen sollte. Schließlich wurde 15 der Gäste erlaubt, in die Redaktion zu kommen und auch die Studios zu sehen, was damals eigentlich absolut verboten war.“
Die Französische Redaktion (von linlks nach rechts) Rumjana Markowa, Rumen Miljow, Kremena Sirakowa, Tschawsar Arnaudow, Iwan Awuski
Außer den Wunsch, die Redaktionen von Radio Bulgarien zu besuchen, wollten die Hörer unserer Kurzwellensendungen in der Vergangenheit oft mehr Details zu verschiedenen Themen erfahren oder bestimmte Musikstücke aus dem reichen Tonarchiv des bulgarischen Rundfunks hören.

„Häufig wurde Opernmusik mit den großen bulgarischen Stars gewünscht", erinnert sich Tschawdar Arnaudow. „Aber Opernmusik hört sich auf der Kurzwelle nicht gut an, weil es Störungen und atmosphärische Interferenzen gibt. Deshalb haben wir schwungvollere Musik gespielt wie Volksmusik und Pop, das gefiel den Hörern sehr gut. Oft wurde gewünscht, dass wir mehr über das Schipka-Denkmal, das Rosenfest in Kasanlak erzählen. Unsere Hörer kannten die bulgarische Rose, weil wir damals kleine Geschenke, die mit ihr in Verbindung standen, verschickt haben.“

Zum Abschluss des Gesprächs wünschte Tschawdar Arnaudow seinen Kollegen von Radio Bulgarien, dass sie sich weiterhin um den Ausbau des Programms bemühen, und äußerte die Hoffnung, dass neben den Online-Programmen auch wieder Live gesendet wird.

Übersetzung: Georgetta Janewa



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