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Die Herausgeberin Margarita Stein: Bulgarische Literatur hat Erfolg in Deutschland

Bürokratische Hürden begrenzen Übersetzungen zeitgenössischer Autoren ins Ausland

Margarita Stein
Foto: Privatarchiv

Die Bulgarin Margarita Stein lebt seit 27 Jahren in Berlin und hat 2007 den ersten Familienverlag in der deutschen Hauptstadt gegründet. Gemeinsam mit ihrem Mann, einem Historiker und Balkanforscher, will sie Literatur, Kultur und Politik der Länder Osteuropas und der Balkanhalbinsel, vor allem aber Bulgariens, popularisieren.

Vier Jahre nach der Eröffnung des ersten Verlags, des OSTEUROPAZENTRUM BERLIN-Verlags, eröffnete die Familie Stein einen weiteren Verlag namens Anthea Verlag, Berlin. In diesem Verlag erschienen Dutzende belletristische Bücher, meist von Autoren aus Osteuropa und Bulgarien. Allein in den letzten Jahren wurden die Werke von acht bulgarischen Autoren übersetzt.

Im Jahr 2015 erweiterte Margarita Stein ihre Verlagstätigkeit um Fach- und Wissenschaftsliteratur, doch ihr größter beruflicher Stolz sind zwei Buchreihen - „Bulgarische Geschichte“ und „Bibliografien zu Kultur und Politik in Europa“. In der zweiten Reihe wurde neben Materialien über Albanien und Serbien, über Bukarest und Kaliningrad auch eine Bibliografie über Plowdiw veröffentlicht. Anlass war, dass diese bulgarische Stadt, die für ihre Architektur und ihre Wahrzeichen berühmt ist, 2019 Kulturhauptstadt Europas wurde.

„Wer sich also für die Geschichte Plowdiws interessiert, findet alles, was im Laufe der Jahre auf Deutsch und Englisch veröffentlicht wurde“, sagte Margarita Stein und weiter: „In der Reihe „Bulgarische Geschichte“ haben wir mit dem Nachdruck alter Ausgaben von Büchern begonnen, die auf dem deutschen Markt nicht mehr erhältlich sind. Darunter ist auch Felix Kanitz' „Donau-Bulgarien und der Balkan“. Alle diese Bücher sind besonders wichtig für die Geschichte der Balkanländer und für Menschen, die sie studieren wollen. Wir sind sehr stolz auf die Biografien unseres Nationalhelden Wassil Lewski, des revolutionären Dichters Christo Botew und des Patriarchen der bulgarischen Literatur, Iwan Wasow, die im Buch „Klassiker der bulgarischen Renaissance“ zusammengefasst sind. Dieses Buch ist bei unseren Landsleuten im Ausland besonders begehrt, die es an ihre deutschen Bekannten weitergeben. Genau das ist das Ziel unseres Verlags - bulgarische Helden, Persönlichkeiten und Künstler zu popularisieren, die zu Säulen unserer Renaissance und unserer Literatur geworden sind.“

Und da die ins Deutsche übersetzten Bücher bulgarischer Autoren im die Leser erreichen sollen, organisierte Margarita Stein im Frühjahr 2022 eine literarische Tournee für drei bulgarische Autoren in verschiedenen deutschen Städten.

Trotz der Pandemiemaßnahmen konnten so in Berlin, Dresden und Hamburg der Roman von Georgi Bardarow „Absolvo te“, die Lyrikerin Anschela Dimtschewa und Prof. Slatimir Kolarow zusammen mit der Übersetzerin Rumjana Sachariewa den Lesern vorgestellt werden.

Georgi Bardarow und sein auf Deutsch erschienener Roman „Absolvo te“

„Unser Hauptziel war es, uns mit deutschen Lesern zu treffen. Deshalb nehmen wir als Verlag jedes Jahr sowohl an der Leipziger Buchmesse als auch an der Frankfurter Buchmesse teil. Es ist wichtig, dass meine Lieblingsreihe, die bulgarische Geschichte, neben deutschen Autoren auf diesen Messen vertreten ist. Wir haben auch ein Buch über die bulgarischen Hajducken von einem deutschen Autor und ein Buch über Ferdinand von Sachsen-Coburg und Gotha. Offensichtlich weckt die bulgarische Geschichte das größte Interesse und ist sogar gefragter als Belletristik“, sagte Margarita Stein.

Anschela Dimtschewa, Prof. Slatimir Kolarow und Margarita Stein (von links nach rechts) während der literarischen Tournee

Margarita Stein wandte sich an die bulgarische Verwaltung, von der es ebenfalls abhängt, dass mehr bulgarische Bücher übersetzt und im Ausland veröffentlicht werden. Ihrer Meinung nach behindern die schwerfälligen und bürokratischen Regeln für Übersetzungen die Veröffentlichung vieler unserer Autoren in Deutschland.

Es ist höchste Zeit, das Verfahren zu vereinfachen, damit bulgarische Autoren und Verleger ungehindert mit ausländischen Verlagen kommunizieren können, so Margarita Stein abschließend.

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Übersetzung: Rossiza Radulowa



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