Heute, am 5. November, findet in Bulgarien die zweite Runde der Kommunalwahlen statt, an der 6.038.052 Wähler teilnehmen können. Gewählt werden die Bürgermeister, bei denen kein Kandidat im ersten Wahlgang mehr als 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen konnte.
Zwischen den beiden Bürgermeisterkandidaten, die am 29. Oktober die meisten Stimmen erhalten haben, findet eine Stichwahl statt. Gewählt werden 91 Gemeindebürgermeister, 451 Stadtbürgermeister und 31 Bezirksbürgermeister.
Kurios ist, dass in vier Gemeinden bei den Stichwahlen drei Kandidaten antreten, da der zweite und der dritte Kandidat im ersten Wahlgang die gleiche Stimmenzahl erhaltenhaben - es handelt sich um die Gemeinden Suchosem, DragaschWojwoda, Dobrina und Wassilowo.
Unter den Orten, in heute denen gewählt wird, sind 19Bezirksstädte, darunter die drei größten des Landes - Sofia, Plowdiw und Warna.
Der Wahltag wird um 20.00 Uhr enden.
Für den Fall, dass Bürger vor einigen Wahllokalen warten, um ihre Stimme abzugeben, kann die Zentrale Wahlkommission die Wahlzeit bis 21.00 Uhr verlängern.
Die ersten Ergebnisse der Auszählungen der Wahllokale werden voraussichtlich um 20.00 Uhr bekannt gegeben.
Die erste Runde der Kommunalwahlen 2023 wird durch eine Reihe von Kuriositäten in Erinnerung bleiben, von denen die größte die Aufhebung der Maschinenwahl nach einem Skandal kurz vor dem Urnengang ist.
Im Plowdiwer Wohnviertel Stolipinowo wurden bei der Wahl der Gemeinderatsmitglieder 73 Prozent ungültige Stimmzettel gemeldet.
Nicht minder kurios ist, dass Fahri Mustafa mit 100 Prozent der abgegebenen Stimmen zum Bürgermeister des nicht existierenden Dorfes Krumowgrad gewählt wurde. Er erhielt 1 Stimme von einer abgegebenen Stimme, informierte Galina Stefanowa von BNR Kardschali. Vor den Wahlen hatte ein Team von Radio Kardschaliversucht, das Dorf ausfindig zu machen, aber es stellte sich heraus, dass dort nur noch drei halb zerstörte Häuser stehen.
Im Dorf Samoranowo in Dupnizastimmten rekordverdächtige 12 Prozent der Wähler mit „Ich unterstütze niemanden“, um so gegen den einzigen Bürgermeisterkandidaten zu protestieren.
Im Dorf Malorad wurden Mitglieder des Wahllokalkomitees verhaftet, weil sie die Wahl der Gemeinderatsmitglieder manipuliert hatten - die Vertreter der verschiedenen politischen Parteien im Komitee hatten sich darauf geeinigt, Präferenzen für Kandidaten zu markieren, wo keine markiert waren.
Abschließend möchten wir an die Worte von Premierminister Nikolaj Denkow vor der ersten Runde der Wahlen erinnern: „Geht wählen, sonst tun es andere für euch. Je mehr Menschen zur Wahl gehen, desto geringeren Einfluss wird Wahlbetrug haben.“
Zusammengestellt von Miglena Iwanowa
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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