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BKI Berlin: Wir bemühen uns, das Image unseres Landes zu verbessern

Foto: BKI Berlin

Wird Bulgarien in Deutschland mit „Kultur“, „wunderschöne Natur“ und „Gastfreundschaft“ assoziiert, oder eher mit „Korruption“, „Kriminalität“ und „billige Arbeitskräfte“?

Diese Frage ist schwer zu beantworten, meint der Leider des Bulgarischen Kulturinstitutes in Berlin, Borislaw Petranow. „Unsere Aufgabe ist es, die Deutschen mit allen schönen Dingen vertraut zu machen, das Bulgarien zu bieten hat“, sagt er. Das Wort „Kultur“ bedeutet nicht nur die Kultur im Bereich Kunst und Sehenswürdigkeiten, sondern auch die Kultur des alltäglichen Lebens, meint Petranow und betont, dass „das bulgarische Kulturinstitut in Berlin bemüht ist, neben Bücher und Musik auch diesen Aspekt zu präsentieren“.

Was die negativen Assoziationen angeht, „daran kann gearbeitet wеrden“, ist Petranow überzeugt. „Ich würde nicht sagen, dass Bulgarien nur für das eine oder für das andere „berühmt“ ist. Es ist immer eine Kombination aus positiven und negativen Dingen.“

Unter den tausenden Veranstaltungen in multikulturellen Berlin ist es bestimmt schwierig, die bulgarische Kultur durchzusetzen. Wie schafft es das Bulgarische Kulturinstitut in Berlin, die bulgarische Kultur erkennbar zu machen?

Wir bemühen uns, das Image unseres Landes zu verbessern“, sagt Petranow und fügt hinzu: „Die Kultur ist das, was die Leute vereinigt. In Berlin gibt es Neugier für die andere Kultur, weil man nur dann seinen Nachbarn kennenlernen kann, wenn man zuerst seine Kultur kennenlernt.“

Selbstverständlich kann man seinen Nachbarn sehr gut kennen. Trotzdem verlassen sich viele Bulgaren im Ausland, auch in Deutschland, auf ihre Landsleute. Wie vereint ist die bulgarische Diaspora in Deutschland? Borislaw Petranow erzählt, dass es unter den Auslandsbulgaren Menschen gibt, die in dieser Beziehung eine Führungsrolle übernommen haben. Es gibt auch verschiedene kulturelle Vereine, die eine sehr gute Arbeit leisten, sowie Firmen, die bulgarische Theater- und Filmvorführungen vermitteln, aber das geschehe aus  kommerziellen Interessen. Petranow meint, es sei schwierig zu sagen, dass die bulgarische Diaspora in Deutschland vereint ist.

Das kulturelle Leben der Bulgaren in Berlin ist heutzutage sehr bunt und abwechslungsreich. Es gab aber einen Zeitpunkt, in dem die Gefahr bestand, dass die bulgarische Diaspora in Berlin ohne ihr Kulturzentrum bleiben wird. Das war in den 90-er Jahren, als aus finanziellen Gründen die Einrichtung auf „Unter den Linden“ 10 schloss. Die Rettung kam unerwartet: Am 7. Mai 1992 wurde von sieben Abgeordneten des Berliner Senats, Mitglieder aller im Senat vertretenen politischen Kräfte, der Förderverein des Bulgarischen Kulturinstituts in der Bundesrepublik Deutschland gegründet. Mit seiner Hilfe wurde am 7. Januar 1993 das Bulgarische Kulturinstitut an neuer Stätte – in der Leipziger Straße 114 – 115,  wiedereröffnet, wo es bis heute seine Heimstatt hat.  

Was sind die Aufgaben und Ziele des Bulgarischen Kulturinstitutes in Berlin?

Das Hauptziel ist die Vertretung der bulgarischen Kultur und Bulgarien in Deutschland, sowie die Vertiefung der kulturellen Zusammenarbeit zwischen Bulgarien und Deutschland, sagt Petranow. „Das Bulgarische Kulturinstitut ist bestrebt, die aktuelle Kulturlandschaft Bulgariens und seine gegenwärtige Kunst und Kultur vorzustellen.”


Das Bulgarische Kulturinstitut in Bulgarien hat entsprechend einiges zu bieten - die zahlreichen Veranstaltungen, die es den in Deutschland lebenden Bulgaren und auch dem multinationalen Publikum bietet. Anlässlich des 100. Geburtstages einen der größten Stars des bulgarischen Theaters und Kinos, Apostol Karamitev, hat das Bulgarische Kulturinstitut in Berlin einen spannenden Filmabend vorbereitet. Am Freitag, den 24. Februar, um 19 Uhr im Kino Babylon werden der Spielfilm „Das weiße Zimmer“ (1968), und der Dokumentarfilm „Apostol Karamitev“ (2009) bezeigt. Nach der Filmvorführung wird das Publikum die Möglichkeit haben, mit dem Sohn des Schauspielers – Momchil Karamitev, der auch der Regisseur des Dokumentarfilms ist, zu sprechen. Die Moderation des Abends übernimmt die Filmwissenschaftlerin Dr. Olga Markova.

„Der Eintritt zu unseren Veranstaltungen ist immer frei“, sagt Petranow und fügt hinzu: „Nicht nur die Bulgaren, sondern auch deren Freunde aus Deutschland oder aus anderen Ländern, die Interesse an unserer Kultur haben, sind bei uns immer willkommen“. 




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