Bulgarien wird auf der Architekturbiennale in Venedig, Italien, mit einem eigenen Pavillon vertreten sein. Nach einem Wettbewerb hat eine Jury das Projekt „Bildung ist die Bewegung von der Dunkelheit zum Licht“ ausgewählt, um Bulgarien auf dem renommierten Forum in der italienischen Stadt vorzustellen. Die offizielle Eröffnung ist am 20. Mai. Für die nächsten 6 Monaten bis zum 26. November ist eine Reihe von Veranstaltungen geplant, deren Format und Teilnehmer noch festgelegt werden.
„Das Thema der Biennale in Venedig ist „Das Labor der Zukunft“, erzählte die Architektin Boschidara Walkowa. “Der Fokus liegt auf Afrika – als jüngster Kontinent. Die Themen, die in den Projekten behandelt werden, betreffen die Entwicklung des Kontinents und die daraus resultierenden Probleme. Unser Thema bezieht sich auch auf zwei negative Trends in Bulgarien – Entvölkerung und Alterung der Bevölkerung. Obwohl es ein visueller Ausdruck des Themas „Bildung ist die Bewegung von der Dunkelheit zum Licht“ ist, spricht das Projekt eine Reihe von Problemen an, die wir wirklich lösen müssen.“
Boschidara Walkowa gehört dem Team des Architekten Boris Tikwarski an, dessen Projekt von 34 eingereichten Idee den Wettbewerb gewann.
Eine Herausforderung für das Team war neben der ernsthaften Konkurrenz auch die kurze Zeit, in der es seinen Vorschlag vorbereiten und vorlegen musste. Der Wettbewerb wurde am 20. Dezember 2022 eröffnet, wobei die Frist für das Einreichen von Vorschlägen am 16. Januar dieses Jahres ablief.
Boschidara Walkowa hofft, dass das Team mit seinem Projekt Diskussionen anregen wird. Sie möchte, dass immer mehr Menschen über die Probleme in Bulgarien nachdenken.
Daten des Teams belegen, dass es in letzter Zeit keine Region in Bulgarien gibt, in der die Bevölkerung gewachsen ist. Bulgarien hat den größten Bevölkerungsrückgang der Welt und die Bevölkerung wird in den nächsten 30 Jahren voraussichtlich um weitere 22 Prozent zurückgehen.
Das bulgarische Projekt beinhaltet auch zahlreiche Fotos verlassener Schulgebäude – Aufnahmen des belgischen Dokumentarfotografen Alexander Dumarey. In den letzten 6 Jahren ist er durch Bulgarien gereist und hat fotografiert. Dass Schulen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen, ist kein Zufall, denn sie zeigen am besten das Ausmaß des demografischen Problems in Bulgarien.
„Wir haben an mehreren anderen ähnlichen Wettbewerben teilgenommen; bei den meisten waren wir unter den Finalisten, aber das ist der erste, den wir wirklich gewonnen haben“, sagte noch Boschidara Walkowa.
Übersetzung und Redaktion: Antonia Iliewa
Fotos: biennale2023.kab.bg
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