Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

141. Geburtstag von Wladimir Dimitrow, der Meister

Kjustendil verwandelt sich am 1. Februar in ein Zentrum der Malerei

"Das Genie ist das Ferment, das den Most zur Gärung bringt und zu Wein werden lässt. In jedem Tropfen Most sprudeln, kochen, brodeln und manifestieren sich Millionen von Fermenten, doch beachte, mein Sohn, sie manifestieren sich nur, wenn Bedingungen da sind. In jedem Menschen schlummert ein potentielles Genie. Aber wenn keine Bedingungen dafür da sind, dass es sich manifestiert ... Wenn der Most, der im Bottich gärt, gefriert, werden sowohl die Genies als auch die Fermente gefrieren. Wenn der Most mit Wasser verdünnt wird, auch. Deshalb unterdrückt und vergiftet die Sklaverei die Menschen, weil der Mensch sich immer Sorgen macht. Deshalb hat sich das bulgarische Genie in der Vergangenheit nicht hervorgetan, weil es sich Sorgen gemacht hat.“ Diese Worte stammen von Wladimir Dimitrow, dem Meister, dem Maler der Seelen, wie der geniale bulgarische Künstler oft genannt wird. „Jedes Mal, wenn wir uns an ihn erinnern, entdecken wir etwas Neues über uns Bulgaren“, sagt der Schriftsteller und Journalist Michail Topalow.


Der Geburtstag von Wladimir Dimitrow, dem Meister am 1. Februar ist ein richtiges Fest für die Stadt Kjustendil. Das Leben eines jeden Bewohners hängt unweigerlich mit den Gemälden des Meisters zusammen, den Häusern und Bäumen, die der Künstler gemalt hat, den Menschen, die auf den Leinwänden  verewigt sin, aber auch mit der Kunstgalerie, in der die meisten Werke von Wladimir Dimitrow aufbewahrt werden.


„Seine Werke sind ein echter Segen für unsere Stadt und für uns – etwa fünfzig Künstler hier“, sagt Ewgeni Serafimow, der sich berufen fühlt, die Arbeit seines namhaften Vorgängers zu erzählen und zu erforschen:

„Der 1. Februar ist ein großer Feiertag für unsere Stadt, denn der Charme dieses Ortes liegt vor allem in der Kunst. Es gibt keinen Künstler in Kjustendil, der nicht mit dem Werk des Meisters verbunden ist. Jeder von ihnen spricht mit der gleichen Liebe und Bewunderung über ihn, die auch ich für ihn empfinde. Jedes Jahr wird der Meister am 1. Februar erneut unter uns „geboren“, sagt Ewgeni Serafimow und erzählt, dass die Kunstgalerie der Stadt jedes Jahr für diesen besonderen Tag etwas Neues vorbereitet. In diesem Jahr wird der Nationale Preis für Malerei mit dem Namen des Meisters verliehen. Der Gewinner erhält die Möglichkeit für eine Einzelausstellung in der Galerie. „In diesem Jahr werden wir eine wunderbare Gemäldeausstellung des neuen Preisträgers Atanas Paruschew sehen“, gibt Ewgeni Serafimow bekannt.

Viele Künstler aus dem ganzen Land reisen für die Feier und die Ausstellung an. Es ist zur Tradition geworden, dass alle nach dem Besuch der Galerie in das Dorf Schischkowzi fahren, wo sich das Museum von Wladimir Dimitrow und eine Gedenkstätte befinden. Kjustendil wird am 1. Februar zum Künstlertreff und die Aufregung ist immer groß. Es ist eine gute Gelegenheit, die besten zeitgenössischen Bildhauer und Maler beieinander in der Galerie zu sehen.

„Hier trifft man sich, redet, schaut sich die Werke an, und immer wieder fällt der Name des Meisters als wäre er unter uns. Die Atmosphäre ist auf bulgarische Art warm und gleichzeitig festlich“, schwärmt Ewgeni Serafimow.

Übersetzung: Georgetta Janewa

Fotos: Facebook/ Art Gallery "Vladimir Dimitrov-Maystora"



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Straßenmusiker treten auf zahlreichen Freiluftbühnen in der Hauptstadt auf

Die zweite Ausgabe des Festivals für Straßenmusik und authentische urbane Kultur „Street Music Fest“ erwartet seine Fans von heute bis zum 29. September auf dem Slawejkow-Platz in der Hauptstadt. Das bunte und fröhliche Event bringt die..

veröffentlicht am 27.09.24 um 08:35

Ausstellung „Wo das Herz ist“ in Wien zeigt Werke von Val Wecerka und Vasil Vasilev-Zueka

Heute Abend um 18.00 Uhr Ortszeit wird im Bulgarischen Kulturinstitut „Haus Wittgenstein“ in Wien die Ausstellung „Wo das Herz ist“ eröffnet, die Werke von Valentina Wecerka Vasil Vasilev-Zueka präsentiert. Vasil Vasilev-Zueka ist ein..

veröffentlicht am 26.09.24 um 11:25

Bulgarien nimmt an der Weltbiennale für Kunst und Kunsthandwerk “Homo Faber” in Venedig teil

Die bulgarische Kultur und die heimischen Traditionen, die dem Rest der Welt noch vor kurzem exotisch erschienen, werden allmählich Teil der Weltkultur des 21. Jahrhunderts. Das größte Forum für Kunst und Kunsthandwerk hat erneut sein..

veröffentlicht am 24.09.24 um 08:20