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Der heilige Nikolaus der Wundertäter – Glaubensregel und Prototyp des Weihnachtsmanns

Foto: BGNES

Wenn man ein Kind fragt, wo der Weihnachtsmann geboren wurde, wird man sicherlich die Antworten hören: „In Lappland“ oder „Am Nordpol!“.

Selbst manche Erwachsene wissen nicht, dass die Vorstellung vom guten alten Mann schon vor Jahrhunderten entstanden ist und mit dem Heiligen Nikolaus in Verbindung steht. Er wird auch Wundertäter genannt wegen der vielen Wunder, die er nicht nur zu Lebzeiten, sondern auch nach seinem Tod vollbracht hat.

Wir gedenken an den Heiligen Nikolaus am 6. Dezember und am 9. Mai, an dem seine Reliquien von Myra (Kleinasien) nach Bari (Italien) überführt wurden.

In der Orthodoxie ist ihm auch jeder Donnerstag gewidmet.

„Glaubensregel und Vorbild der Sanftmut, Lehrer der Mäßigung...“ wird der Heilige in dem ihm zu Ehren gesungenen Troparion (Kirchengesang) genannt.

Eine der beliebtesten Geschichten aus dem Leben des Heiligen Nikolaus ist sein wundersamer Sieg über einen Seesturm, den er mit seinen Gebeten gebändigt hat. Er ließ auch einen der Matrosen wieder auferstehen, von dem alle dachten, dass er zusammen mit anderen während des Sturms ums Leben gekommen sei.

In den Volksmärchen wird dieser Moment im Leben des Heiligen mit Symbolen und Gestalten angereichert, die typisch für die Volksvorstellungen sind. Demnach wurde während des Sturms der Holzboden des Schiffes beschädigt und Wasser begann durch die Lücke einzudringen. Der Heilige Nikolaus nahm einen Fisch aus dem Meer und stopfte damit das Loch. Auf diese Weise hat er das Leben aller gerettet. Diese Geschichte erklärt, warum an seinem Festtag unbedingt Fisch zubereitet wird. In der bulgarischen Tradition ist es immer gefüllter Karpfen.

Viele Volkslieder und Legenden handeln vom Heiligen mit den goldenen Flügeln, der Menschen in Not hilft. Er hat einen Ehrenplatz unter den anderen Heiligen. Das folgende Volkslied erzählt, wie der heilige Nikolaus auf einem goldenen Thron sitzt, während die anderen Heiligen an seiner Seite stehen. Ein wundersamer Baum wächst heran, ein Symbol für den Baum des Lebens. Seine Äste ragen hoch in den blauen Himmel hinein und seine Wurzeln reichen tief in die Donau. Unter dem Baum steht ein Tisch, auf dem ein schönes Gefäß mit Rotwein und ein silberner Kelch stehen.

Durch die Verehrung des Heiligen Nikolaus wurde das Bild des so beliebten  Weihnachtsmanns geschaffen. Das geschah im frühen 17. Jahrhundert, als holländische Siedler in Nordamerika die Kolonie New Amsterdam (heute New York) gründeten. Zu den Bräuchen, die sie aus ihren Heimatorten mitbrachten, gehörte der Austausch von Geschenken am Tag des Heiligen. In ihrer Sprache hieß er Sinter Klaas, im Englischen St. Nicholas, der später zu Santa Claus wurde - großzügig und gütig, wie das Leben des Wundertäters bezeugt.

Unser Volk ehrt den heiligen Nikolaus den Wundertäter als Schutzpatron der Fischer und Seeleute, aber auch der Kaufleute, Schiffer und Jäger. An diesem Tag feiern alle, die den Namen Nikolaj, Nikola, Nikolina tragen, sowie Fischer, heutige Marinebeamte und Bankiers.

Zusammengestellt von: Albena Besowska

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: BGNES


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