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Kopriwschtiza für Anfänger oder wie man ein Wochenende in der Vergangenheit verbringen kann

Jedes Jahr kommen ca. 200.000 Touristen in die Stadt, um über das alte Kopfsteinpflaster zu schlendern, das von Häusern aus der Wiedergeburtszeit, Museen, Wirtshäusern, Familienhotels und kleinen Souvenirläden gesäumt ist.

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Foto: Weneta Nikolowa

Kopriwschtiza ist ein echtes architektonisches Juwel, da es sein Aussehen aus dem 19. Jahrhundert bewahrt hat. Im Unterschied zu anderen historischen Stätten in unserem Land sind hier keine Spuren von Vernachlässigung zu sehen. Die Straßen sind sauber und die meisten Häuser wurden erst kürzlich renoviert und heben sich mit ihren leuchtend hellen Farben von den grünen Hügeln des Gebirges Sredna Gora ab. Die Stadt ist stolz auf ihre Aufklärer und Kämpfer für die nationale Befreiung von der türkischen Fremdherrschaft. „Meistens kommen Eltern mit ihren Kindern, um ihnen Kopriwschtiza zu zeigen und ihnen erste Lektionen in bulgarischer Geschichte zu erteilen, denn die Stadt hat mit ihren Museen viel zu erzählen“, sagt Mariana Zolowska vom örtlichen Tourismusinformationszentrum.

Die hundert Kilometer von Sofia entfernte Stadt ist ein ideales Wochenendziel für Großstädter und ausländische Touristen, die auf dem Flughafen Sofia landen, um einen kurzen Ausflug in Bulgarien zu machen. Am lebhaftesten ist es während des Nationalen Treffens für bulgarische Volkskunst. In diesem Sommer nahmen mehr als 6.000 Teilnehmer aus ganz Bulgarien daran teil.

Sehen Sie sich unseren Video-Bummel durch die wunderschöne Stadt Kopriwschtiza an. Das Video wurde während des XII. Nationalen Folklorefestes in diesem Sommer gedreht:

Was jedoch einen starken Eindruck macht, sind die Farben von Kopriwschtiza.

„Vor einigen Jahren sprach ich mit einem Restaurator und er erzählte mir anhand alter Daten, dass jedes Haus und seine Farbe dem Beruf seines Besitzers entsprach. Ein braun gefärbtes Haus gehörte zum Beispiel einem Viehverkäufer. An den Außenfassaden dominierten die Farben Gelb, Blau und Dunkelrot als Dekoration. Und auch heute streichen die Menschen, wenn sie ihre Häuser restaurieren, die Fassaden mit diesen Farben.“

Das Oslekov-Haus

Im malerischen Ljutow-Haus ist eine Sammlung von authentischen Filzteppichen zu sehen. Man kann die Feinheiten dieser alten Technik unter der fachkundigen Anleitung einer lokalen Handwerkerin im Innenhof des Hauses erlernen. An der Kalatschew-Brücke, wo der erste Schuss fiel, der den Aprilaufstand (1876) auslöste, wird auch das Filzen vorgeführt.

„Filz wird aus natürlicher Wolle hergestellt. Jede Schicht wird mit warmem Seifenwasser befeuchtet und es wird darauf geschlagen. So entstehen Schicht um Schicht“, sagt Mariana Zolowska. „Wir haben viele Originalfilze aus dem 19. Jahrhundert. Auf einigen ist sogar das Jahr ihrer Herstellung angegeben. Wofür wurden sie verwendet? Für Matten. Abends wurden sie auf den Boden ausgebreitet und mit einer gemeinsamen Decke darauf ging die ganze Familie schlafen. Die Frauen in Kopriwschtiza waren auch als die Meisterinnen des Kene bekannt. Im Ljutow-Haus gibt es eine Sammlung dieser mit einer Nadel gedrehten Spitzen. Als Grundlage dient Rosshaar.“

Wanderungen auf den Pfaden von Sredna Gora, Spazierfahrten im Eselskarren oder Ausritte in die Umgebung sind einige der Attraktionen, die Ihr Wochenende in diesem Teil Bulgariens, in dem die Zeit stillzustehen scheint, abwechslungsreich gestalten werden.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos und Video: Weneta Nikolowa




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