Die Bulgaren in Deutschland, einschließlich in Stuttgart, zeigen am Wahltag im Vergleich zu den letztjährigen Wahlen weniger Aktivität. Nach inoffiziellen Angaben der bulgarischen Gemeinschaft leben etwa 14.000 unserer Landsleute dauerhaft in der Provinz Baden-Württemberg, davon allein 7.000 in der Hauptstadt; außerdem halten sich dort auch viele bulgarische Studenten auf. Eines der Wahllokale in Stuttgart wurde im Wohnbezirk Bad Cannstatt eingerichtet, in dem die meisten bulgarischen Bürger in dieser Provinz leben. Unter ihnen ist Kalina Pancheva, Ärztin für Zahnmedizin, die seit 4 Jahren mit ihrer Familie ihren ständigen Wohnsitz in Deutschland hat.
In den Morgenstunden wählten laut Dr. Pancheva vor allem junge Bulgaren, die trotz des schlechten Wetters in Deutschland und trotz der Reihe von arbeitsfreien Tagen, die als Anlass für einen Kurzurlaub wahrgenommen werden, das Wahllokal aufgesucht haben:
„Meiner Einschätzung nach lag die Wahlbeteiligung bei früheren Wahlen deutlich höher; die Menschen waren viel hoffnungsvoller, enthusiastischer und motivierter zu wählen als jetzt. Jeder hat seine speziellen Gründe. Ein Teil der Bulgaren ist seit mehr als 20 Jahren in Deutschland und einige von ihnen wollen nicht wählen, weil sie der Ansicht sind, dass sie kein Recht darauf haben, weil sie sich nicht mit dem Gedanken tragen, nach Bulgarien zurückzukehren. Dementsprechend wollen sie sich in keiner Weise in das politische Leben des Landes einmischen. Ein anderer Teil wird dieses Jahr nicht wählen, da diese Bulgaren nach ihrer im letzten Jahr getroffenen Wahl enttäuscht wurden und in den neuerlichen vorgezogenen Wahlen vorerst nicht wählen wollen. Es gibt natürlich auch solche, die wie ich wählen werden, aber ich kann nicht abschätzen, wie viele es sind.“
Die junge Zahnärztin verriet uns, dass sie Bulgarien immer vermisst habe, wenn sie sich längere Zeit im Ausland aufgehalten hat; diese Nostalgie werde sie wohl nie überwinden können. In ihrer Heimat sind viele ihr nahestehende Menschen und Freunde verblieben, was sie stark an ihren Geburtsort bindet. Deshalb trat Dr. Pancheva trotz der Enttäuschung nach den Wahlen im vergangenen Jahr heute den Urnengang an:
„Jetzt gebe ich meine Stimme für die politische Stabilität, da die Zeiten extrem unruhig sind. Ich stimme voller Hoffnung für eine bessere Zukunft der Bulgaren in wirtschaftlicher, politischer und sozialer Hinsicht, für Ehrlichkeit, für Transparenz, für Gleichheit vor dem Gesetz. Die Änderungen erfordern einen längeren Zeitraum. Wann und wie lange sie stattfinden werden, ist unklar, aber die Rolle eines jeden bulgarischen Bürgers, eines jeden von uns, besteht darin, unser Wahlrecht auszuüben und dadurch in gewisser Weise zur zukünftigen Entwicklung des Landes beizutragen. Wenn ein Mensch nicht wählt, ist das ein Zeichen des Desinteresses an dem, was im Land passiert. Heute bin ich ganz und gar auf bulgarischer Welle - ich werde in ein bulgarisches Restaurant gehen, wo es leckeres Essen aus unserer nationalen Küche gibt. Danach werde ich sehen was ich mache – je nachdem, wie eben das Wetter wird.“
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: pixabay, Privatarchiv
Montana ist eine der Bezirksstädte im Nordwesten Bulgariens. Laut Statistik kann sich die Region nicht mit besonders hohen Indikatoren in den Bereichen Infrastruktur, Wirtschaft, Bildung und Sozialdienste rühmen. Laut Daten aus dem vergangenen..
An den heißesten Tagen des Sommers touren Greenpeace-Mitglieder durch Bulgarien, um zu zeigen, wie heiß es in den Städten ist. Mit Hilfe von Wärmebildkameras ermitteln sie die Temperatur in Gebäudenähe, die in Städten wie Plowdiw bis zu 70°C..
Vom 16. bis zum 18. August findet in Weliko Tarnowo das Festival „48 Stunden Waruscha-Süd“ statt. Es zeigt die Möglichkeiten des Wohnviertels für Kultur, Sport, Aktivitäten für die ganze Familie, Verbindung mit der Natur und..
Archäologen haben in einem Grab aus dem 2. Jahrhundert in der südlichen Nekropole der römischen Kolonie Deultum in der Nähe des Dorfes Debelt (in..