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Neue Verwendung für Kunststoffe, die nicht recycelt werden können

Bulgarische Unternehmer entwickeln Pflastersteine aus recyceltem Material

Foto: Privatarchiv

Im Jahr 2019 hat die Europäische Union eine Richtlinie verabschiedet, die die Verbreitung von Einwegplastikabfällen bis 2026 einschränken soll. Teller, Becher, Besteck, Strohhalme, Rührstäbchen und Lebensmittelverpackungen aus Kunststoff gehören zu den häufigsten Abfällen, die sowohl in Europa als auch weltweit weggeworfen werden. Wenn auch langsam, so ändern sich doch die Gewohnheiten in Bulgarien und die Verbraucher versuchen, die Verwendung solcher Produkte im Alltag zu reduzieren.

Auch die Vielfalt der Ideen, wie wir unsere eigenen Auswirkungen auf den Klimawandel verringern können, nimmt zu. Einen weiteren Schritt in diese Richtung macht ein bulgarisches Unternehmen, das sich entschieden hat, eine der Hauptfolgen der Plastikverschmutzung zu bekämpfen - den Zerfall von Plastik in Mikropartikel, die von der Umwelt, von Wasserquellen, Tieren und schließlich auch von uns Menschen aufgenommen werden. Das Ziel der vier Jugendlichen ist es, verschiedene Arten von Baumaterialien - Möbelplatten und sogar Pflastersteine - aus sogenanntem „schmutzigen“ Kunststoff herzustellen, sprich von Kunststoff, der nicht recycelt werden kann.

„Für uns ist es wichtig, dass die von uns geschaffene Fabrik mobil ist und wir sie verlegen können, wenn eine bestimmte Menge an Plastikmüll aufgebraucht ist. Es ist jedoch wichtig, dass der Container aus Stahl besteht, woran die Maschinen für die Produktion befestigt werden können“, sagte der Designer Iwan Borow in einem Interview für „Radio Bulgarien“.

Die Technologie für die Herstellung der Artikel sieht laut den jungen Unternehmern folgendermaßen aus:

„Die Maschine hat zwei Behälter, die mit Sand, Altglas oder anderen mineralischen Abfällen und der entsprechenden Menge Kunststoff gefüllt werden. Diese beiden Abfälle werden dosiert und vermischt, damit sie anschließend geschmolzen und gepresst werden. Um die Pflastersteine oder Möbelplatten zu versiegeln und vor Verwitterung zu schützen, werden sie mit einem anderen Mineralgemisch beschichtet. Auf diese Weise verhindern wir, dass sich der Kunststoff mit der Zeit zersetzt und in Mikroplastik verwandelt“ erläuterte Iwan Borow.

Die aus einem Projekt des Norwegischen Finanzierungsmechanismus bereitgestellten Mittel werden den Kauf der für die Fabrik benötigten Maschinen ermöglichen. Die Maschinen werden anschließend an diese Art der Produktion angepasst und vor allem so verkleinert, dass sie in einen mobilen Container passen.

Ob ihr erstes hergestelltes Produkt Pflastersteine oder Platten für die Möbelindustrie sein werden, weiß Iwan Borow noch nicht. Er und seine Mitstreiter hoffen jedoch, eines von beiden im Jahr 2023 auf den Markt bringen zu können.

Bauunternehmer und Architekten haben bereits Interesse an den neuen Produkten bekundet und warten darauf. Die Sicherheit und Zuverlässigkeit dieser Produkte sind jedoch das Wichtigste von allem.

„Wir würden gerne eine Fläche mit diesem Belag pflastern und die Auswirkungen über einen Zeitraum von zwei oder drei Jahren nachverfolgen, die Pflege, Witterung und Nutzung durch Fußgänger  darauf haben. Deshalb ist es unsere Idee, zuerst nur Gehwege oder Plätze damit zu pflastern“, erklärte Iwan Borow.

Und wenn dieser Zeitraum verstrichen ist und der Pflasterbelag Zustimmung findet, könnte derselbe Rohstoff - Kunststoffabfälle - zur Herstellung von Platten für die Möbelindustrie verwendet werden, wo die Anforderungen nicht so streng sind. Nur die Zeit wird zeigen, welche Auswirkungen auf die Umwelt die Idee unserer Landsleute haben wird, die mit den für den Kauf der Maschinen bereitgestellten Mitteln immer konkretere Formen annimmt.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: Privatarchiv





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