Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Rumen Radew: Putins Entscheidung für eine Teilmobilisierung wird den Konflikt eskalieren

Foto: BNR

Im Präsidentschaftsgebäude fand eine von Präsident Rumen Radew einberufene Konsultationssitzung statt, in deren Mittelpunkt die sicherheitspolitischen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Eskalation des Krieges in der Ukraine standen. 

Präsident Radew betonte, dass Bulgarien von Beginn des Krieges an die russische Aggression als absolut inakzeptabel verurteilt und eine Beilegung des Konflikts auf diplomatischem Wege gefordert hat. 

„Leider übertönt das Streben nach einem militärischen Sieg um jeden Preis die Forderungen nach Frieden“, sagte Radew. 

Er wies darauf hin, dass die Entscheidung von Präsident Wladimir Putin über eine Teilmobilisierung die Intensität der Kämpfe erhöhen, den Konflikt eskalieren und eine Sicherheitsbedrohung mit kaum absehbaren Folgen darstellen würde.

 „Volksabstimmungen in einer Kampfzone, in der Granaten neben die Wahllokale fallen, sind eine rechtliche Absurdität und Bulgarien wird sie nicht anerkennen", sagte der bulgarische Staatschef.

Obwohl derzeit keine direkte militärische Bedrohung für die Sicherheit Bulgariens besteht, werden Maßnahmen ergriffen, um diese zu minimieren - Stärkung der nationalen Verteidigungskapazitäten und Erfüllung der Verpflichtungen im Rahmen des kollektiven Sicherheitssystem des Bündnisses.

Radew wies darauf hin, dass sich die Risiken eines Krieges nicht allein auf Fragen der Sicherheit beschränken. Die Eskalation des Konflikts könnte nicht nur die Versorgung mit Gas, sondern auch mit Öl, die Produktion von Kraftstoffen in unserem Land, den Betrieb großer Kraftwerke und die Versorgung auf dem Seeweg beeinträchtigen, was eine Verschärfung der wirtschaftlichen und sozialen Krise bedeuten würde. Radew zufolge sollte Europa nach wirksamen Mechanismen suchen, um die Auswirkungen der Sanktionen auf die eigene Wirtschaft und Bürger zu minimieren. 

Er rief die Parteien dazu auf, sich angesichts der Krise und der Bedrohungen zusammenzuschließen und appellierte an die Menschen, zur Wahl zu gehen, damit das nächste Parlament Legitimität hat.



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Ylva Johansson

EU-Innenkommissarin Johansson optimistisch bezüglich baldigen Schengen-Vollbeitritt Bulgariens und Rumäniens

Die Abschaffung der Landgrenzen für Bulgarien und Rumänien im Schengen-Raum wird in wenigen Wochen Realität sein, glaubt EU-Innenkommissarin Ylva Johansson. In einem Interview für RFE/RL Rumänien zeigte sie sich zuversichtlich, was die Entscheidung..

veröffentlicht am 22.11.24 um 10:52

Verfassungsgericht leitet Verfahren über Antrag des Präsidenten auf Aufhebung von Verfassungsänderungen ein

Das Verfassungsgericht hat ein Verfahren über den Antrag von Präsident Rumen Radew eingeleitet, die von der 49. Volksversammlung vorgenommenen Änderungen des Grundgesetzes für verfassungswidrig zu erklären. Die Einwände des..

veröffentlicht am 22.11.24 um 10:05

Neuer Anlauf zur Wahl eines Parlamentspräsidenten

Nachdem die Abgeordneten auch bei ihrem vierten Versuch, einen Parlamentspräsidenten zu wählen, gescheitert sind, kommen sie heute um 10.00 Uhr erneut zusammen, um einen neuen Anlauf zu nehmen. Bei der jüngsten Sitzung am am 20. November..

veröffentlicht am 22.11.24 um 09:10