Die ukrainische Armee steht 30 km von Cherson und die Gegenoffensive rücke in zwei Richtungen auf die Stadt vor. Im Westen haben die ukrainischen Truppen die Vororte von Kiselyvka erreicht und im Norden Visokopolye eingenommen, teilte der stellvertretende Vorsitzende des Regionalrats von Cherson, Yury Sobolevski, in Telegram mit. „Vysokopolya ist die Ukraine“, verkündete er, zitiert von Ukrinform. Unterdessen hat der stellvertretende Leiter des Präsidialbüros, Kyrylo Timoschenko, auf Facebook ein Foto von Soldaten gepostet, die die Nationalflagge auf einem Gebäude hissen, das angeblich in der Region Cherson steht, berichtete Reuters.

In seiner Mitternachtsansprache drückte Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Zuversicht aus, dass die ukrainische Flagge wieder über der Halbinsel Krim wehen werde. „Wir werden alle unsere Gebiete und Landsleute befreien. Jeder kann sehen, dass die Besatzer bereits bereits anfangen, von der Krim zu fliehen. Das ist die richtige Wahl für sie“, erklärte der ukrainische Präsident. 

In einem Großteil der von russischen Truppen kontrollierten Region Saporoschje gebe es keinen Strom, sagte Vladimir Rogov, ein Mitglied der russischen Militär-Zivilverwaltung in der Region, gegenüber der TASS. Die Gründe für den Stromausfall werden untersucht. Laut russischen Quellen wurden in Energodar, der Stadt neben dem AKW Saporischschja, drei Explosionen gehört.

Die Ukraine werde nächste Woche 5 Milliarden Euro von der Europäischen Union erhalten, sagte der ukrainische Ministerpräsident Denis Schmygal bei seinem Besuch in Deutschland, berichtete Reuters. Die Gelder seien für die Wirtschaft, die Armee und die kommende Heizperiode vorgesehen. 

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz betonte nach seinem Treffen mit dem ukrainischen Ministerpräsidenten, dass es wichtig sei, den Wiederaufbau der Ukraine zu planen. Diese Frage soll auf einer von Deutschlands als Vorsitzender der G-7 und der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, initiierten Expertenkonferenz am 25. Oktober in Berlin diskutiert werden.