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Mark Potts – ein Amerikaner, der in Schumen verliebt ist

Mark Potts, Baltschik, 2018.
Foto: entrepreneurship.unwe.bg

„Hier fängt Bulgarien an“ – so heißt es in der Hymne der Stadt Schumen, die der Journalist Hatscho Misakjan geschrieben hat. Heute wollen wir Ihnen von einem Amerikaner erzählen, für den die Stadt nicht nur ein Anfang ist, sondern die ganze Liebe, die man für Bulgarien empfinden und jahrzehntelang bewahren kann.

„Ich trage Schumen in meinem Herzen und ich werde immer wieder hierher zurückkehren, um die Erinnerungen, die Menschen und die Entwicklung des Ortes selbst zu verfolgen“, sagte Dr. Mark Potts, Professor für Recht, Finanzen und Unternehmertum und stellvertretender Dekan der Saginaw Valley State University in Michigan, gegenüber BNR Schumen. Er hat ein berufliches Interesse an der Landwirtschaft und der landwirtschaftlichen Entwicklung in der ganzen Welt und war in den letzten 15 Jahren aktiv an der Umsetzung von Partnerschaften mit bulgarischen Hochschulen und dem Besuch amerikanischer Studenten in unserem Land beteiligt. Aber hinter all dem stehen zwei Jahre in Schumen zu Beginn des Jahrhunderts, die bei ihm Spuren fürs Leben hinterlassen haben. Damals kam der 22-jährige Student Mark als Freiwilliger des Friedenskorps aus seiner Heimat Michigan in den bulgarischen Nordosten, um bei der Ausarbeitung von Gemeindeprojekten mitzuhelfen. Den abenteuerlichen Geist und die Exotik seiner Wahl erklärt er mit familiärer Belastung und zwar in perfektem Bulgarisch.

„Das kommt sicherlich von meiner Urgroßmutter, die Ukrainerin ist. Und die Hälfte meiner Familie sind Einwanderer aus der Ukraine. Es war mir immer wichtig, in die Region zurückzukehren, wenn ich das so sagen darf, und mich für eine bessere Zukunft der Menschen hier und für Frieden und Entwicklung einzusetzen. Ich habe viel von Bulgarien gelernt und bin sehr dankbar für den kulturellen Kontakt, den Ihr Land mir ermöglicht hat. Denn Bulgarien unterscheidet sich in kultureller Hinsicht grundlegend von den Vereinigten Staaten. Ich denke zum Beispiel an die Witze und Anekdoten, mit denen die Bulgaren durch ihren Tag gehen. Ich erzähle diese Witze meinen Kindern. Sie geben mir Kraft, in meinem privaten und beruflichen Leben voranzukommen. Wenn mir etwas schlecht vorkommt, denke ich immer an sie und lache, weil ich mich daran erinnere, wie es hier war und sehe, wie es jetzt ist. Und ich weiß, dass die Zukunft besser sein kann. Bulgarien gibt mir Hoffnung“, erzählt Mark.

Heute sieht er, dass die Projekte, an denen er gearbeitet hat, in der Gemeinde umgesetzt wurden. „Jetzt ist es abends hell, es gibt Straßenbeleuchtung. Das war früher nicht so. Die Luft ist reiner, es gibt weniger Abfall“, erklärt der Amerikaner. Er betont aber, dass er sich nicht über die Vergangenheit und das, was früher war, beklagt. Im Gegenteil, er sagt, dass diese Jahre zu den besten seines Lebens gehören - mit sehr wenigen Lokalen und einer Speisekarte, die auf Schopska-Salat und gegrilltes Fleisch reduziert war, dafür aber mit echten Freunden und vollwertigen sozialen Kontakten. Jetzt ist die Umwelt ein wenig mehr auf die menschliche Gastfreundschaft abgestimmt, lächelt er. Alle amerikanischen Studenten, die auf seine Empfehlung hin nach Bulgarien gekommen sind, wollen wieder hierher zurückkehren, „und einige haben das sogar schon getan“, erzählt der Professor.

US-amerikanische Studenten in Schumen, 2011

„Wenn wir uns danach in der Universität treffen und uns über Schumen unterhalten, sind alle sehr beeindruckt von der Landschaft und vor allem von den Bulgaren“, sagt Mark Potts.

Das Wertvollste, was er aus Bulgarien nach Michigan mitgenommen hat, sind die Erinnerungen.

„Meine Erinnerungen an die Zeit, die ich in den Dörfern der Umgebung verbracht habe - Madara, Dibitsch, Lowez, an das Brauen von selbstgebranntem Schnaps mit Freunden, das Eingebundensein in die bulgarischen Traditionen und Kultur. Auch heute noch mache ich zu Hause jede Woche selbstgemachten bulgarischen Joghurt und frühstücke damit. Dabei verspüre ich immer wieder den Wunsch, aufs Land zurückzukehren, nach Schumen zurückzukehren“, gesteht Mark Potts.

Zusammengestellt von Wessela Krastewa, (basierend auf einem Interview von Katerina Petrowa, BNR-Schumen)

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: visitshumen.bg, shum.bg



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