ˮWie man junge Talente fördertˮ ist das Thema, das Eltern und Schüler am 8. Juli in einem der Säle der Nationalen Musikakademie ˮProf. Pantscho Wladigerow“ besprechen. Der Austausch ist Teil des Programms des Sommerfestivals der Kammermusik „Quartet Intensive“ für junge bulgarische Instrumentalisten, das zum zweiten Mal in Folge, vom 5. bis 14. Juli, in Sofia stattfindet. Künstlerischer Leiter ist der Geiger Moni Simeonow, Leiter der Streicherabteilung der California State University in den USA. Er stellte die Gesprächsteilnehmer vor:
ˮBlagorodna Tanewa, eine der bedeutendsten bulgarischen Geigenpädagoginnen und Pawlina Dokowska, seit 1998 Chair of the Piano Department at Mannes School of Music in New York City, werden Fragen beantworten. Es werden viele Eltern und Schüler erwartet. Wir werden sicherlich über frühkindliche Aktivitäten sprechen - warum es für Kinder gut ist, sich mit Musik zu befassen, insbesondere im heutigen wirtschaftlichen und kulturellen Klima, sowie über die verschiedenen Scheidewege, die sie in ihrer Entwicklung erreichen können und wie wir ihnen helfen können, richtige Entscheidungen zu treffen.“
Im Programm von „Quartet Intensive“ gibt es nicht minder interessante und nützliche Präsentationen zu aktuellen Problemen: ˮWie man seine Stellung im Orchester gewinnt, lieben lernt und behältˮ (darin geht es um Orchester in Europa, Asien, USA, Lateinamerika und Australien). Außerdem ˮWie man klassische Musik in Kammermusikensembles effektiv einstudiertˮ usw. Natürlich liegt der Schwerpunkt auf dem Erwerb praktischer Fähigkeiten. Die meisten Jugendlichen haben auch 2021 am Festival teilgenommen, daher ist die Aufgabe diesmal unterschiedlich.
„Letztes Jahr hat jedes Ensemble ein Quartett vorbereitet, jetzt werden einzelne Sätze aus verschiedenen Werken gespielt. Das Abschlusskonzert findet am 13. Juli statt. Die Studenten, die im letzten Jahr sich selbst und dem Publikum bewiesen haben, dass sie ein ganzes Quartett in nur neun Tagen vorbereiten können, werden nun weiteren Einflüssen ausgesetzt. Jedes Kammerensemble spielt Sätze aus Werken von Mozart, Puccini, Webern u.a.“
Der Unterricht mit den meisten ausländischen Lehrern, die am „Quartet Intensive“ teilnehmen, ist online. Einige sind bereits in Sofia angekommen und proben fleißig mit den Schülern.
„Einer von ihnen ist Ryo Usami, ein Geiger, der aber hier auch Viola spielt. Ryo ist Mitglied des Kammerorchesters der US-Marine und spielt regelmäßig bei verschiedenen offiziellen Empfängen usw. im Weißen Haus. Dann wäre auch der Cellist Michael Kaufman, Professor an der „Colburn Community School of Performing Arts“, der aus Los Angeles eingetroffen ist. Michael hat in den letzten Jahren für einige der umsatzstärksten Produktionen Hollywoods gespielt. Nun steht ihm sogar eine Aufnahme mit John Williams an. Am 9. Juli ist seine Präsentation ˮTo Record for Hollywoodˮ, in der er über die Qualitäten sprechen wird, die ein Musiker haben muss, um für Filme, Fernsehproduktionen und Videospiele aufzunehmen. Wir haben auch eine Diskussion darüber geplant, wie man heute lernen muss, um auf die Musikkarrieren der Zukunft vorbereitet zu sein, die ganz anders aussehen können“, erläutert Moni Simeonow.
Er selbst unterrichtet an in der ganzen Welt an Akademien dieser Art und steht in ständigem Kontakt mit jungen Musikern aller Nationalitäten. Auf unsere Frage, was die bulgarischen Kinder auszeichnet, antwortete er:
ˮEinerseits sind sie viel reifer im Vergleich zu ihren Altersgenossen aus den Ländern, in denen ich gewesen bin. Andererseits haben sie nicht genug Erfahrung und ihr Blick ist beengt. Mit diesen Meisterkursen, an denen Lehrer aus verschiedenen Ländern teilnehmen, versuche ich, sie aus ihrer „Komfortzone“ zu locken.“
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: quartetintensive.com, Facebook /@perspectives21ngo
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