Haskowo gilt als das Tor zu den östlichen Rhodopen mit seinen zahlreichen informativen Routen, die den Spuren der Vergangenheit folgen. Bevor Sie sich in die Umgebung begeben, empfehlen wir einen Spaziergang durch die Stadt selbst, die stolz auf ihr renoviertes Zentrum sein kann. Es ist eine Stadt mit grünen Parks, Brunnen und sehenswerten Gebäuden, die 2011 zur grünsten Stadt Bulgariens erklärt wurde.
Haskowo ist aber vor allem als die Stadt der Mutter Gottes bekannt. Die 33 Meter hohe Statue der Jungfrau Maria mit dem Kind im Arm wurde 2003 auf dem Hügel Jamatscha errichtet. Die prächtige Skulptur kann von überall in der Stadt gesehen werden und ist im Guinness-Buch der Rekorde als das höchste Monument der Jungfrau und des Kindes in der Welt aufgeführt. Daneben erhebt sich ein imposanter Glockenturm, von dem aus sich ein schwindelerregender Blick auf die Stadt und ihre Umgebung eröffnet.
"Die Turmglocken wurden in der Glockengießerei Weleganow hergestellt, eine der ältesten in Bulgarien. Zweimal am Tag erkligt das kristallklare Glockengeläut“, informiert Mitra Todorowa vom touristischen Informationszentrum in Haskowo. Die Besucher der Stadt sollten im Regionalen Geschichtsmuseum mit seinen fünf Ausstellungen über Archäologie, Geschichte und Ethnografie einkehren, empfiehlt sie.
„Sehenswert ist auch das Paskalew-Haus, ein exzellentes Beispiel der Architektur der bulgarischen Wiedergeburtszeit, an dem der Übergang vom ländlichen zum städtischen Leben der wohlhabenden Einwohner der Stadt nachvollzogen werden kann. Daneben stehen andere schöne Häuser, die ein Ensemble bilden. Einen Besuch wert sind auch die zwei Kirchen.“
In der Nähe des Dorfes Aleksandrowo sind Archäologen auf einen einzigartigen Fund gestoßen - ein Grab aus dem 4. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung mit erstaunlichen Wandmalereien, das jedoch in der Antike geplündert wurde. Eine originalgetreue Kopie des Grabes steht im Gebäude des Museums „Thrakische Kunst in den östlichen Rhodopen“, das interessante Ausstellungen über das Leben und den Lebensstil unserer Vorfahren zeigt.
„In dieser Gegend haben die Thraker in den Felsen besonders viele Spuren aus ihrer Zeit hinterlassen – Nischen, Altäre, in den Steinen eingehauene Behälter für Wein (Scharapanas), Opferstellen und andere für sie heilige Orte, von denen jeder seine eigene interessante Geschichte hat“, erzählt Mitra Todorowa und erwähnt auch den Goldschatz, der zwischen 4500 und 4000 v. Chr. im Sakar-Gebirge entdeckt und im Museum ausgestellt wurde. Der Schmuck ähnelt den Gegenständen aus der Nekropole von Warna und gehört zu dem ältesten verarbeiteten Gold der Welt.
„Was insbesondere verblüfft, ist die hohe Meisterschaft, mit der es verarbeitet wurde. Die Goldelemente haben Löcher, die so winzig sind, dass nur ein Rosshaar hindurchpasst. Mit welcher Technik unsere Vorfahren diese Goldmünzen an die Schmuckstücke gehängt haben, ist bis heute ein Rätsel“, sagt Mitra Todorowa.
Auf einem kleinen Hügel in der Nähe des Kurortes Mineralni Bani liegen die Überreste der Festung „Heiliger Geist“ verstreut, die im 2. Jahrhundert an der Stelle einer Wehranlage aus der Römerzeit gebaut wurde. Die Festung war fast 1.000 Jahren bewohnt. Heute erhebt sich inmitten der ehemaligen Festung eine moderne Kapelle.
In der Nähe des Dorfes Usundschowo können Sie die Himmelfahrtskirche besuchen, die größte Dorfkirche Bulgariens und einst Zentrum einer der größten Handelsmessen im Osmanischen Reich.
Lesen Sie auch unsere Publikation über das Naturphänomen „Steinerne Pilze“ in der Region der östlichen Rhodopen: Übersetzung: Georgetta JanewaFotos: Touristeninformationszentrum Haskowo, haskovo.net, Museum „Thrakische Kunst in den östlichen Rhodopen“
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