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Thessaloniki – Stadt der Slawenapostel Kyrill und Method

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Foto: Iwo Iwanow

Getreu alter Traditionen finden am 24. Mai alle Bulgaren, wo immer sie sich auch auf der Welt befinden sollten, einen Weg, das Werk der heiligen Brüder Kyrill und Mehod gebührend zu würdigen. Eine solche Gelegenheit bietet ein Ausflug in die Geburtsstadt der Heiligen – Thessaloniki in Griechenland, die weniger als 300 km von Sofia entfernt ist.

In der Heimatstadt der slawischen Erstlehrer gibt es unzählige Sehenswürdigkeiten, die zum Teil in direktem Zusammenhang mit beiden Heiligen stehen und sehenswert sind. Begleiten Sie uns auf unserer Foto-Reise.

Um in die Atmosphäre der Lebensbeschreibungen des heiligen Konstantin, genannt Kyrill der Philosoph, und des heiligen Method einzutauschen, sollte man gleich zu Beginn des Rundgangs zur alten Zitadelle der Stadt hinaufsteigen, die sich im uneinnehmbarsten nordöstlichen Teil der einst von Wehrmauern umgebenen Stadt befand.

Leider war die Festung in jüngerer Zeit auch ein politisches Gefängnis, aber der mittelalterliche Geist des Ortes ist immer noch spürbar.

Am Eingang, über dem Tor, begrüßt uns eine schöne Marmorplatte mit einer stillenden Löwin. Die Komposition und die Darstellungsweise ähneln den Figuren der mittelalterlichen Steinreliefs, die in der Nähe der bulgarischen Stadt Stara Sagora gefunden wurden.

Das gilt auch für die Pfauen-Darstellung. Trotz späterer Anbauten kann man sich ein gutes Bild vom Ort machen, an dem Method und sein jüngerer Bruder Kyrill aufgewachsen sind, sobald man über den Graben die Zitadelle betritt. Ihr Vater Leon war einer der Militärbefehlshaber der Stadt und die Familie lebte sicherlich in der Burg. Höchstwahrscheinlich wurden seine Söhne um das Jahr 815, bzw. 827 irgendwo hier geboren.

Die beiden Söhne von Leon und Maria wurden möglicherweise in der am meisten verehrten Kirche der Stadt, die dem Schutzheiligen der Stadt, dem heiligen Demetrius geweiht ist, getauft. Die Basilika brannte 1919 vollständig ab, wurde aber wieder restauriert und rekonstruiert. Im Original erhalten sind der Altar und das Baptisterium der alten Kirche, die sich heute in der Krypta unter dem neuen Altar befinden.

In der Nähe der Kirche liegen die Agora und der ehemalige Markt von Thessaloniki. Hier konnten die Brüder als Kinder sicherlich die slawische Sprache hören. In der Vita des heiligen Method ist überliefert, dass der römische Kaiser, als er sie nach Mähren schickte, um in einer verständlichen Sprache zu predigen, zu ihnen gesagt haben soll: „Hörst du diese Worte, Philosoph? Niemand außer dir kann dieses Werk tun. Hier sind viele Geschenke; geh und nimm auch deinen Bruder, den Abt Method mit. Ihr seid Thessalonicher und alle Thessalonicher sprechen reines Slawisch.“

Der Triumphbogen des Kaisers Galerius in der Nähe der heutigen Universität von Thessaloniki ist ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt. Im Jahr 311 erließ Galerius in Serdika (dem heutigen Sofia) das erste Edikt über die Toleranz gegenüber den Christen, noch vor seinem Nachfolger, Kaiser Konstantin dem Großen. Vielleicht hat der Bogen deshalb überlebt, und unter seinem Bogen gingen auch die jungen Brüder, die Schöpfer der slawischen Schrift.

Sicherlich hat sich die malerische, tief eingeschnittene und ruhige Hafenbucht der zweitwichtigsten Stadt des Byzantinischen Reiches seit dem neunten Jahrhundert nicht wesentlich verändert. Damals wie auch heute treffen Waren und Menschen aus dem ganzen Mittelmeerraum hier ein, was die Weltanschauung beider Erstlehrer und Täufer geprägt und sie zur Weltoffenheit erzogen hat.

In Thessaloniki steht eines der interessantesten Denkmäler für Kyrill und Method, die im Jahre 1980 vom damaligen Papst Johannes Paul II. zu „Patronen Europas” erklärt wurde. Anstelle von Statuen aus Bronze oder Stein, sind sie als alte Mosaiken auf zwei Seiten eines offenen Buches zu sehen, durch die eine symbolträchtige Tür führt. Die Darstellungen sind nicht verschwenderisch, aufdringlich oder dominant, sondern körperlos, erhaben, irdisch und unverzichtbar, wie das Werk der heiligen Brüder selbst.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow

Fotos: Iwo Iwanow




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