1962 sandte der französische Dichter, Drehbuchautor, Schauspieler und Regisseur Jean Cocteau anlässlich des Welttheatertags am 27. März eine Botschaft an die Welt. Die Initiative, einer der ältesten Künste, die in allen Kulturen der Welt verbreitet ist, einen besonderen Tag zu widmen, gehört dem International Theatre Institute (ITI). Jedes Jahr erhält ein weltberühmter Theaterkünstler die Möglichkeit, eine Botschaft zu senden.
Die Theaterkunst hat ihre eigene universelle Sprache und schafft einen direkten und starken Kontakt zum Zuschauer. Sie hat auch im Leben des modernen Menschen ihren festen Platz.
In Bulgarien wird der Beginn der Theaterkunst mit dem Aufklärer, Dramatiker und Journalisten Dobri Wojnikow (1833 - 1878) in Verbindung gebracht. Er ist der erste bulgarische Regisseur und Autor von Theaterstücken. Das berühmteste darunter, „Die missverstandene Zivilisation“ von 1871, wird auch heute noch aufgeführt.
Das erste professionelle Theater in Bulgarien wurde 1881 in Plowdiw gegründet. Die beiden Franzosen Bossi und Brun verwandelten ein schönes, altes Haus in ein Hotel. Um mit zwei anderen Hotels in der Stadt zu konkurrieren, beschlossen sie, in ihrem Hof ein neues Gebäude speziell für Theateraufführungen zu errichten. Das Theater hatte 17 Logen mit insgesamt 64 Sitzplätzen, die Ellipse im Erdgeschoss bot Platz für 250-300 Stühle. So entstand fast 20 Jahre nach den ersten Theateraufführungen in Bulgarien der erste Theatersaal in unserem Land und wurde Internationales Theater Luxemburg genannt.
Kunst ist ewig und das Theater hat, unabhängig von der Gesellschaftsordnung, immer sein begeistertes Publikum – das ist die Botschaft der Ausstellung, die sich der Szenografie der 60er bis 80er Jahre des 20. Jahrhunderts widmet. Sie wird ab dem 28. März in der Galerie des Bulgarischen Kulturinstituts in Berlin zu sehen sein. Durch das ausgestellte dokumentarische Filmmaterial werden die Besucher in das Theaterleben der Zeit zurückversetzen, in der die Kunst in Bulgarien durch staatliche Ideologie und Propaganda eingeschränkt war.
Redaktion: Gergana Mantschewa
Übersetzung: Georgetta Janewa
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