Dr. Alina Staikov ist der beste Beweis, dass ein Mensch seine Träume verwirklichen kann, vorausgesetzt er glaubt fest an sie. Dann stellen die Hindernisse auf dem Weg keine Schwierigkeit dar, sondern erweisen sich als Lektionen im Leben, die einem die Richtung nach vorn weisen. Dr. Alina Staikov ist Fachärztin für Geburtshilfe und Gynäkologie und arbeitet heute an einer der größten Spezialkliniken in Zürich, Schweiz.
Ihr Weg von einer Studentin an der Medizinischen Akademie in Sofia zu einer Facharztausbildung an den Ruppiner Kliniken Neuruppin in Brandenburg, dem akademischen Lehrkrankenhaus der Berliner Charité, schien vorgezeichnet. Bereits während ihrer Studienzeit ging Alina als Volontärin in die chirurgische Abteilung des Krankenhauses für Notfallmedizin „Pirogow“ in Sofia. Damals fand sie ihren Mann unter ihren Kollegen in weißen Kitteln. Beide besprechen, welchen Weg sie gemeinsam einschlagen sollen, und entschieden sich für Deutschland. Dort setzte Alina ihre Ausbildung in der Schwangerschaftsvorsorge fort – ein Bereich, dem sie sich künftig voll und ganz widmen sollte.
„Seit über 22 Jahren bin ich nun im Ausland – nach 7 Jahren in Deutschland ging ich in die Schweiz, wo ich bis jetzt lebe. Dort habe ich eine Arztpraxis und arbeite auch als Fachärztin in einer der Kliniken für Pränataldiagnostik“, erzählte uns Dr. Alina Staikov über ihr Leben.
„Die Kommunikation hilft einem Arzt ungemein viel. Sie ist der Schlüssel zum Patienten. Der Arzt darf keine oberflächliche Empathie zeigen, sondern echtes, emotionales Mitgefühl für den Zustand der Patienten, die mit viel Unsicherheit und Ängsten konfrontiert werden und Geduld aufbringen müssen. Wenn ich junge Kollegen in Geburtshilfe und Gynäkologie ausbilde, lasse ich sie deshalb immer mindestens eine Stunde lang an die Stelle des Patienten treten. Professionalität ist die eine Seite der Arbeit, aber Menschlichkeit, die Herangehensweise, mit der wir die Patienten während ihrer Drangsal begleiten, ist ein weiterer sehr wichtiger Aspekt.“
Alina bezeichnet die Schwierigkeiten, auf die sie bei ihrer Verwirklichung im Ausland gestoßen ist, als ihre besten Lehrer. Die Hürden würden einem Menschen beibringen, wie er die Aufgaben in Zukunft erfolgreich bewältigen kann. „Diese positive Einstellung hilft mir sehr. Morgens aufzuwachen und tief einzuatmen – es gibt kein größeres Geschenk als dieses, aber wir nehmen es als eine Gegebenheit hin; es gibt jedoch Menschen, für die es eine große Anstrengung darstellt“, sagt Dr. Staikov und setzt fort:
„Mein Beruf füllt meinen Alltag komplett aus. Man sollte für das Gute, das man tut, keinen Lohn erwarten. Im Gegenteil! Man muss für die Chance dankbar sein, die einem gegeben wird, es tun zu dürfen. Nur so kann man Gelassenheit und Seelenfrieden erreichen und diese Gefühle an andere weitergeben.“
In der Schweiz fühlt sich Dr. Alina Staikov wie zu Hause. Ihr erster Eindruck war, dass das Land wie Bulgarien aussieht – mit viel Grün und ruhigen Straßen in der Stadt. „Ich habe nie den Kontakt zu Bulgarien verloren und habe vor, in Zukunft öfter zurückzukehren, um Erfahrungen mit Kollegen auszutauschen“, sagt die Ärztin.
„In der Schweiz gibt es bulgarische Schulen, die bulgarischen Feiertage werden begangen. Ferner gibt es einen bulgarisch-schweizerischen Wirtschaftsklub, in dem viele Bulgaren Mitglied sind, und ich habe auch viele Freunde unter den bulgarischen Musikern am Opernhaus Zürich. Zurückzukehren, Bulgarien mit allen Sinnen zu spüren - das vermisse ich, aber es ist nicht so schmerzhaft, denn in der Schweiz treffe ich mich oft mit Bulgaren und wir teilen viele schöne Momente.“
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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