Der seit vier Tagen andauernde Krieg in der Ukraine hat für eine Reihe von Reaktionen auf politischer und rein menschlicher Ebene gesorgt. „Die Europäische Union verstärkt einmal mehr ihre Unterstützung für die Ukraine und die Sanktionen gegen den Aggressor – Putins Russland. Zum ersten Mal überhaupt wird die Europäische Union für ein Land, das unter Beschuss steht, den Kauf und die Lieferung von Waffen und anderer Ausrüstung finanzieren“, verkündete EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Zuvor hatten die EU-Länder ihren Luftraum für private und zivile Flüge russischer Fluggesellschaften gesperrt. Zudem wurden einige russische Banken vom wichtigsten internationalen Zahlungssystem SWIFT ausgeschlossen.
Beispiellose Anteilnahme erfährt das ukrainische Volk auch von einfachen Menschen in der gesamten EU, die mit eigenen Transportmitteln an die Grenze zu Polen und Rumänien fahren, um zu helfen. Dort bieten sie ukrainischen Bürgern, die vor dem Krieg flüchten, Transport und Verpflegung an.
Bulgarien ist auch bereit, sowohl Ukrainer als auch bessarabische Bulgaren aufzunehmen, deren Zahl in der Ukraine sich unterschiedlichen Schätzungen zufolge auf 300.000 bis 500.000 Menschen beläuft. Die ersten Busse mit evakuierten bulgarischen Bürgern sind bereits in Bulgarien eingetroffen, genau wie auch viele Bulgaren und Ukrainer, die es mit eigenen Transportmitteln in unser Land geschafft haben.
Das Bulgarische Rote Kreuz hat auch eine Kampagne gestartet, um humanitäre Hilfe für bessarabische Bulgaren und Ukrainer zu sammeln, die die Ukraine nicht verlassen können.Das Zentrum der bessarabischen Bulgaren in Bulgarien ist eine der Nichtregierungsorganisationen, die ebenfalls aktiv an diesem Prozess beteiligt sind.
„Die beiden Büros des Zentrums der bessarabischen Bulgaren in Bulgarien in der „Zar-Kalojan-Straße“ Nr. 8 und im Wohnviertel Witosha in Sofia sind bereits überfüllt. Uns wurde ein weiterer Raum im Gebäude für die erhaltene Hilfe zur Verfügung gestellt“, sagte die Gründerin des Zentrums der bessarabischen Bulgaren in Bulgarien, Rajna Mandschukowa, in einem Interview für „Radio Bulgarien“. „Ich bin meinem geliebten bulgarischen Volk für die Anteilnahme unendlich dankbar. Bei uns sind über 180 Freiwillige registriert, die den Wunsch geäußert haben, Kriegsflüchtlinge abzuholen und bei sich aufzunehmen. Das sind Menschen aus dem ganzen Land, auch aus den Rhodopen“, fügte sie hinzu.
Das Zentrum der bessarabischen Bulgaren in Bulgarien hat bereits am Nachmittag des 24. Februar seine Bereitschaft zur Hilfeleistung zum Ausdruck gebracht. In einem in sozialen Netzwerken veröffentlichten Aufruf teilten seine Vertreter auch ihren Wunsch mit, Gespräche mit dem Außenministerium, dem Justizministerium und der Nationalen Vertretung der Studentenräte über eine schnellere Regelung des Flüchtlingsstatus in unserem Land aufzunehmen.Die Erleichterung des Verfahrens zur Erlangung des Flüchtlingsstatus und der Staatsbürgerschaft unserer Landsleute von der bulgarischen Gemeinschaft in der Ukraine ist eine Schlüsselfrage, deren Lösung derzeit für Bulgarien Priorität haben sollte.
„Ich denke, dass das Innenministerium und insbesondere die Dienststellen der Migrationsdirektion derzeit dringend die Mechanismen zur Gewährung eines dauerhaften Aufenthalts für Personen bulgarischer Herkunft überdenken müssen“, sagte Mandschukowa, die früher Leiterin der Staatlichen Agentur für Auslandsbulgaren war. „Sie haben ihren bulgarischen Herkunftsnachweis, aber sie haben kein Visum D, das nötig ist, um den dauerhaften Aufenthalt zu bekommen.“
Die Ausstellung eines Aufenthaltsvisums (Visum D) erfolgt in bulgarischen Botschaften und Konsulaten im Ausland. Es ist 6 Monate gültig und erlaubt einen legalen Aufenthalt im Land für einen Zeitraum von 180 Tagen aus beruflichen, geschäftlichen, medizinischen, familiären oder Investitionsgründen. Ohne ein solches Visum können sich ausländische Bürger bis zu 90 Tage in Bulgarien aufhalten.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: EPA/BGNES, BGNES, Facebook/centarbbbgDie Kirche „Hl. Sophia“, von der der heutige Name der bulgarischen Hauptstadt stammt, steht normalerweise im Schatten der Alexander- Newski-Kathedrale. Diese thront in der Mitte des gleichnamigen Platzes und lenkt mit ihrer weißen Fassade, den..
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