„Diesmal gibt es Rückenwind für eine Regierungsbildung“, sagte Parwan Simeonow, Geschäftsführer der Meinungsforschungsagentur „Gallup International Balkan“ gegenüber dem BNR. Ein Teil der Anhänger der Protestparteien haben sich zugunsten von „Wir setzen die Veränderung fort“ entschieden. Bei einer hohen Wahlbeteiligung hätte die Formation Chancen zum Erzielen einer parlamentarischen Mehrheit gehabt. 

Die BSP wird im neuen Parlament der Punktrichter sein und es wäre am besten, wenn die Koalition GERB-SDS in der Opposition bleibt, denn ihre Zeit wird bald kommen, so Parwan Simeonow. „Die Koalition „Demokratisches Bulgarien“ könnte wütend auf „Wir setzen die Veränderung fort“ sein, weil sie ihren Aufstieg gestoppt hat“, meinte der Soziologe mit Blick auf das niedrigere Ergebnis der Koalition im Vergleich zu den Wahlen im Juli. „Das grüne Zertifikat hat „Wasraschdane“ zum Einzug ins Parlament verholfen und in die zweite Wahlrunde der Präsidentschaftswahlen gebracht“, sagte Simeonow über die neue Partei, die die 4-Prozent-Hürde überschreitet. Auf diese Weise wird der Protestumfeld neu formatiert, aber es bleibt weiterhin groß, ist der Soziologe überzeugt.