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Ein Viertel der krebskranken Frauen in Bulgarien leiden an Brustkrebs

Foto: Pixabay

Anfang 2021 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Brustkrebs zur häufigsten Krebserkrankung unter der Weltbevölkerung erklärt. Organisationen auf der ganzen Welt waren an Aufklärungskampagnen zur Förderung der Früherkennung von Brustkrebs beteiligt, denn der Oktober 2021 wurde zum internationalen Brustkrebsmonat ausgerufen. Auch Bulgarien bildet keine Ausnahme. Eine der Initiativen, die auch nach dem Oktober 2021 fortgesetzt wird, ist „Ich mache weiter“ des Vereins „Wähle Bulgarien“.

Langfristiges Ziel ist es, die Menschen über die Notwendigkeit einer rechtzeitigen Beratung durch einen Spezialisten aufzuklären, denn Vorbeugung ist die beste Behandlung einer Krankheit.

„Diese Kampagne wurde von der Notwendigkeit diktiert, Frauen in Bulgarien über die Möglichkeiten zur Behandlung dieser Krankheit zu informieren“, sagte Ekaterina Genowa, Geschäftsführerin des Vereins „Wähle Bulgarien“ gegenüber dem BNR. „Etwas, was ich in den letzten Wochen erfahren habe und das ich weitergeben möchte ist, dass in Bulgarien heute getan wird, was überall in Europa bei der Behandlung von Brustkrebs getan wird. Es geht darum, rechtzeitig an den richtigen Ort und die richtigen Spezialisten zu geraten“, betonte Ekaterina Genowa.

Weltweit wird alle 20 Sekunden bei einer Frau Brustkrebs diagnostiziert, geht aus der Statistik für 2020 hervor. In Europa waren es im vergangenen Jahr über 355.000 Patientinnen. „Das ist eine gesellschaftlich sehr bedeutsame Diagnose“, sagte Dr. Antoaneta Tomowa, führende Onkologin und Teilnehmerin an der Kampagne „Ich mache weiter“.

„Wir sprechen nicht mehr von einer von acht, sondern von einer von sieben Frauen unter 74 Jahren, die mit einer solchen Diagnose konfrontiert sind. In Bulgarien sind im Jahr 2020 mehr als 4.060 Frauen an Brustkrebs erkrankt. Das bedeutet, dass 25,5 Prozent aller an Krebs erkrankten Frauen an Brustkrebs leiden. In den letzten 30 Jahren wurden bei der Behandlung vieler Krebsarten, insbesondere von Brustkrebs, enorme Fortschritte erzielt. Leider hat sich seit März 2020 wegen Covid-19 und unterschiedlichen restriktiven Maßnahmen der Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit verschoben. Bis dahin haben meine Kollegen und ich kleine Tumoren um und unter 1 Zentimeter diagnostiziert, die wir sehr zuverlässig heilen können. Plötzlich ist aber dieser Albtraum von vor über 30 Jahren zurückgekehrt, bei dem wir große, fortgeschrittene, metastasierende Tumoren auch bei jungen Frauen um die 30 registrieren, die sich erst im vierten Krankheitsstadium an uns wenden. Das ist die schlimmste Folge dieser Covid-19-Pandemie“, gesteht Dr. Antoaneta Tomowa.

Krebs gleicht einer Zeitbombe – sobald er auftaucht, zielt er es auf die Vernichtung des menschlichen Körpers ab. Dr. Tomowa besteht darauf, dass die Patientinnen selbst proaktiv sein müssen - um nach einer angemessenen, umfassenden, zeitgemäßen und modernen Behandlung zu suchen und das Problem rechtzeitig zu lösen. Wenn sie die Entscheidung hinauszögern, wird es für sie sehr teuer und die Behandlung in vielen Fällen schwer zu ertragen und gleichzeitig um ein Vielfaches ineffektiver.

Die aktuelle Pandemie-Situation und die Angst vor Covid-19 sind kein Grund, nicht rechtzeitig einen Arzt aufzusuchen. Das ist die Meinung von Zonka Todorowa, Vorsitzende des Vereins „Krebspatienten und Freunde“ in Burgas und Partnerin der Kampagne „Ich mache weiter“. Ihren Worten zufolge nimmt die Erkrankungsrate derzeit zu und immer mehr junge Frauen erkranken an Brustkrebs. Die gute Nachricht aber ist, dass sowohl die Zahl der Geheilten als auch jener in dauerhafter Remission steigt.

Zonka Todorowa selbst sah sich 1987, als sie erst 30 Jahre alt war, mit der Diagnose Brustkrebs konfrontiert. Sie weiß aber aus eigener Erfahrung, dass Krebs bei angemessener und schneller Behandlung kein Todesurteil ist. Aus diesem Grund ist es äußerst wichtig, über das Problem nicht nur während einer Aktion, sondern das ganze Jahr über zu sprechen. Und obwohl wir während der Covid-Pandemie Arztbesuche vermeiden, sollten wir uns beim geringsten Zweifel von einem Facharzt beraten lassen.

Die Covid-19-Impfung wird von Krebspatienten gut vertragen, sagte abschließend Dr. Antoaneta Tomowa.

Zusammengestellt von: Wessela Krastewa, auf der Grundlage von Interviews von BNR-Horizont und BNR-Burgas

Übersetzung: Rossiza Radulowa




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