"Ich bin Übersetzer, Übersetzer von Empfindungen!" So definiert sich der Künstler Albert Hadjiganev. Wenn er etwas Schönes sieht, etwas, das ihn wirklich berührt, hat er immer das Bedürfnis, seine Emotion anderen zu vermitteln. Fast 40 Jahre dauerte es, bis seine Kunst für die bulgarische Realität "übersetzt" wurde, eine ganze Lebensgeschichte, die einer Filmhandlung würdig ist.
Der Anfang war im Jahr 1954 in der Stadt Sewliewo, wo Albert in eine Künstlerfamilie hineingeboren wurde. Malerei ist alles, was ihn jemals begeistert hat. Er kam in die Hauptstadt Sofia, um seinen Traum, Künstler zu werden, zu verwirklichen. Nach dem Abschluss des Polygraphischen Gymnasiums bewarb er sich an der Nationalen Kunstakademie.
„Das waren besondere Jahre. Man konnte kein Maler sein, wenn man nicht die Nationale Kunstakademie abgeschlossen hatte und ich hatte mich zwei Mal erfolglos beworben. Es wurden Legenden erzählt, dass manche sich schon zwölf Mal beworben hätten. Nachdem ich das zweite Mal durchgefallen war, beschloss ich, dass es kein drittes Mal in Sofia geben wird und ich zog los…zu Fuß über die Grenze und erlebte alles, was so eine Reise mit sich bringt“, erinnert sich Albert Hadjiganev und sieht in seiner erfolgreichen Flucht aus dem sozialistischen Bulgarien eine höhere Kraft und Unterstützung.
Es war im Jahr 1982. Albert war erst 28 Jahre alt, als er über Serbien nach Paris gelangte, mit einem kurzen Zwischenstopp in Italien, und sich sofort heimisch fühlte. Die nächsten sieben Jahre verbrachte er im Atelier des französischen Künstlers Rémy Aron, absolvierte die Höhere Nationale Schule der Schönen Künste in Paris und wurde selbst ein anerkannter Künstler.
Seitdem blickt er auf über 60 Einzelausstellungen in Frankreich, Belgien, Deutschland, Italien, Österreich und den USA zurück. 1989 erhielt er den Großen Preis für Malerei der Akademie der Schönen Künste des französischen Instituts in Paris und 1991 den Preis der Regierung von Monaco, der ihm persönlich von Prinz Albert überreicht wurde.
"In den fast 40 Jahren bin ich zehn oder zwölf Mal nach Bulgarien zurückgekommen, davon für drei Beisetzungen, eine Operation und eine Hochzeit", erzählt Albert Hadjiganev.
Trotz der physischen Entfernung und der herzlichen Gastfreundschaft der Normandie blieb der Traum von Albert Hadjiganev eine Ausstellung in seinem Heimatland. 39 Jahre nach seiner Flucht wurde sie Anfang Oktober zur Realität.
Bis zum 16. Oktober sind im Haus-Museum "Boris Hristov" und der Galerie "Astri" mehr als 50 Gemälde des Künstlers zu sehen, die uns in die Welt eines wahr gewordenen Traums eintauchen lassen und den Weg, der dazu geführt hat. Der Titel der Ausstellung "Mimesis" ist mit der altgriechischen Philosophie verbunden, mit dem Verständnis von Kunst und bedeutet wörtlich Nachahmung, die Herstellung einer Wirklichkeit.
Die Natur, der Himmel, die Herbstfarben auf den Feldern, der Tanz der Wolken, all das ist die Sprache, in die Albert Hadjiganev seine Emotionen „übersetzt“. Die Ausstellung wird von der Musik seines Sohnes Gregor Hadjiganev untermalt und ist eine Art Premiere ihres gemeinsamen Projekts, das im nächsten Jahr mit Ausstellungen in Paris und New York präsentiert werden wird.
„Der größte Teil meiner Arbeit, wenn nicht sogar alles, ist das Ergebnis meiner täglichen Spaziergänge. Mit dieser Ausstellung und ihrem Titel möchte ich alle fragen, was Kunst ist und vor allem wozu sie dient? Ich persönlich glaube, dass sie dazu da ist, damit wir besser leben, uns besser fühlen und Ziele haben“, sagt Albert Hadjiganev, fest davon überzeugt, dass der Weg immer wichtiger ist als das Endziel.
Redaktion: Wessela Krastewa unter Verwendung von Interviews von Ewelina Stojanowa und Diana Dontschewa (BNR-Programm Horizont) und von Julia Petrowa (BNR-Hristo Botew) mit dem Künstler.
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: astrygallery.com, ouest-france.fr, galeriebarlier.frDie in Kosloduj lebende Albena Roschkowa ist von Beruf Ingenieurin. Ihre Leidenschaft ist das Reisen. Doch als sie ihrem Mann erzählt, dass sie unbedingt Syrien besuchen will, weigert er sich, sie zu begleiten und ihre Tochter mitzunehmen. Das hält..
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