Die Vereinigung von Nord- und Südbulgarien von 1885 erfolgte 7 Jahre nach der Befreiung des Landes von osmanischer Fremdherrschaft. Der Vereinigung wurde jedoch erst ein Jahrhundert danach ein Denkmal gesetzt, das sich auf dem Platz der Vereinigung in Plowdiw befindet. Bis zu diesem Denkmal führt übrigens der längste Boulevard dieser südbulgarischen Stadt, der bis heute „6. September“ heißt. Das Denkmal selbst ist 12 Meter hoch und zeigt eine junge Frau, die mit hocherhobenen Händen einen Lorbeerkranz hält. Zu beiden Seiten der Frauengestalt breiten sich zwei monumentale Vogelschwingen aus – ein Zeichen der Bestrebungen nach Einheit und Freiheit beider getrennter Landesteile – Fürstentum Bulgarien und Ostrumelien. Der Lorbeerkranz symbolisiert den Erfolg der Vereinigungsbestrebungen und überragt entsprechend die Komposition. Das Denkmal wurde von Welitschko Minekow geschaffen, der für seine monumentalen Arbeiten bekannt ist.
Heute erinnert Plowdiw an den denkwürdigen Tag der Vereinigung mit einer ständigen Ausstellung des Regionalen Geschichtsmuseums. Eingerichtet wurde sie im Gebäude, das einst speziell für das Parlament Ostrumeliens errichtet worden war. Doch das Parlament Ostrumeliens hat nie dort getagt, weil das Bauwerk einen Monat nach der Vereinigung fertiggestellt wurde. Über das Gebäude und die Ausstellung teilte uns der Museumsdirektor Stefan Schiwatschew nähere Einzelheiten mit, die Sie in unserem Archivbeitrag zu diesem Thema nachlesen können.
Redaktion: Elena Karkalanowa
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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